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Andi Knoll: „Leute anlachen kostet nichts. Das kann jeder fünfmal am Tag machen”

Der Ö3-Star über Wunder im Alltag, Moderation ohne feste Nahrung und das Schöne an Whams Musikvideo zu „Last Christmas”.

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Peter Slavin
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Andi Knoll

TV-MEDIA Interview

© Martin Krachler

Ö3-Wundertüte, Ö3-Weihnachtswunder … Was ist für Sie ein Wunder?

Ich finde, dass die Natur ein Wunder ist. Daheim habe ich eine Terrasse, wo ein paar Kisten mit Erde stehen. Im Winter glaubst du, es ist alles tot. Aber dann kommt irgendwann im März die erste Spitze und eine Woche später ist die Pflanze plötzlich da. Das finde ich faszinierend. Oder zwei Menschen haben Sex und von Millionen Spermien setzt sich eines durch und es entsteht ein neuer Mensch. Das sind die größten Wunder, die mir einfallen.

 

Bei beiden Ö3-Aktionen handelt es sich um gute Taten. Wann haben Sie das letzte Mal guten Taten erlebt?

Ehrlicherweise habe ich letzte Woche selbst für ein Wunder gesorgt. Ich fahre gerne mit dem Zug und da schaut das Klo oft nicht besonders gut aus. Letzte Woche habe ich es ein bisschen geputzt und so für die nächste Person hinterlassen, wie ich es gerne vorgefunden hätte. Das kann jeder, es muss nichts Großes sein. Oder du gehst auf der Straße und lächelst jemanden an. Ich mache das oft. Ich schaue mit einem ganz starken Lachen zurück, wenn man mich anschaut. Es ist schön zu sehen, wie Menschen zuerst davon irritiert sind und dann aber zurücklachen. Das kostet nichts. Das kann jeder fünfmal am Tag machen.

 

Die Wundertüte ist für gebrauchte Handys. Hand aufs Herz: Wie ist Ihre Handynutzung?

Ich gebe es zu, ich bin handysüchtig (lacht). Ich könnte mich natürlich darauf ausreden, dass da einiges zu meiner Arbeit dazugehört, aber meine meistgenutzte App ist das Kartenspiel Donkey Cat. Das ist wie Schnapsen. Als Kartenspiel kann ich das gar nicht so gut, aber bei dieser App … ja, da glaube ich, bin ich spielsüchtig.

 

Das Ö3-Weihnachtswunder (Anm.: live aus Salzburg vom 19. bis 24. 12.) ist eine großartige und wichtige Sendung, aber auch verdammt anstrengend, stelle ich mir vor. Warum tun Sie sich das wieder an?

Weil es das Tollste ist, das man in Österreich im Radio machen kann. Es ist eine Radiosendung, die aufwendig ist, die aber auf der anderen Seite für viele Menschen ein Liebhab-Objekt geworden ist. Darüber hinaus kommt wahnsinnig viel Geld zusammen für Familien, die es dringend brauchen. Es ist also eine Win-win-win-win-Situation. Da mag man einfach dabei sein.

 

120 Stunden wird durchmoderiert. Kaum Schlaf, kaum Essen. Wie steht man das am besten durch?

Ich glaube, dass der Körper mit weniger Essen leistungsfähiger ist als mit viel Essen. Wir haben keine Kekse, kein Zucker, nichts Festes. Es sind nur Suppen und Smoothies, aber in den Suppen ist schon alles drin, was man braucht. Nach den ersten 28 bis 30 Stunden ist man müde, aber dann – also bei mir ist das so – komme ich in den Wettkampfmodus. Und wenn es am 24.12. aus ist, könnte ich sogar weitermoderieren. Aber ich brauche auch wenig Schlaf, das habe ich von meinem Vater geerbt.

 

Können Sie sich an das erste Ö3-Weihnachtswunder erinnern?

Ja, das war sehr kurios. Das Wesen von Radio ist ja, dass du dein Publikum nicht siehst. Und plötzlich schauen dich Leute durch die Glasscheibe an, das war sehr schräg. Man kann dich von allen Seiten anschauen, in jedem Zustand. Das erste Ö3-Weihnachtswunder war überhaupt Rock’n’Roll. Da gab es keine Vorgaben und Dinge sind einfach passiert. Wie diese Katze, die jeden Tag vorbeigeschaut hat, oder wie der Robert Kratky von seiner Mutter erzählt hat, dass sie beim Christbaum-Schmücken bei jeder Kugel ein Stamperl Eierlikör getrunken hat, und plötzlich steht sie draußen und kommt rein und sagt, dass das gar nicht stimmt. Lustig und schön, dass Ö3 sich auf das Risiko einlässt, seiner Belegschaft für 120 Stunden den Sender zu überlassen. Bei der Gabi Hiller haben sie es damals vielleicht bereut (lacht).

 

Gabi Hiller war auch beim ersten Wunder dabei. Was ist passiert?

Sie war damals ganz jung und frisch gfangt, und der Robert und ich haben gesagt: Gabi, du fängst an. Sie war damals technisch im Live-Studio ein bisschen überfordert, und nach 45 Minuten hat der Chef das erste Mal angerufen und gefragt, ob das eine gute Idee ist, dass die Gabi anfängt. Wie gesagt, es war Rock’n’Roll.

 

Letzte Frage: Sind Sie Team Mariah („All I Want For Christmas Is You”) oder Team Wham („Last Christmas”)?

Eindeutig Team Wham. Weil ich ein Kind der 80er bin und weil ich Weihnachten immer so feiern wollte wie Wham im Musikvideo von Last Christmas. So gerne ich meine Familie habe, war es schon auch so, dass die Oma immer gesagt hat: Reißts ma die Packln nicht auf, das Papier kann man wiederverwenden. Ihre eigenen Geschenke hat sie gar nicht aufgemacht. Ich wollte wie bei Last Christmas feiern: mit Freunden Party machen und Spaß haben.

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Über den Autor
Peter Slavin
Peter Slavin

Mitglied der Chefredaktion von TV-MEDIA. Ist der Meinung, dass ein Leben ohne Filme, Serien und Musik möglich ist, aber überhaupt keinen Spaß macht. Schaut sich vom A-Liebesfilm bis zum B-Grusler alles an. Sogar Musicals, auch wenn er singende Dialoge seltsam findet.

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