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Geheimnisvolle Filmtitel: Was hinter „Pulp Fiction“, „A Clockwork Orange“ & Co steckt

Wir haben die Filme schon zigmal gesehen und uns immer wieder Gedanken über ihre Titel gemacht: Was haben ein Uhrwerk und eine Orange mit Alex und seinen Gewaltorgien in Stanley Kubricks „A Clockwork Orange“ (1971) zu tun? Wer bzw. was sind Reservoir Dogs? Und was genau wurde eigentlich vom Winde verweht? In diesem Artikel blicken wir hinter die Bedeutung kultiger Filmtitel und erklären, was deren Macher:innen damit eigentlich aussagen wollten!

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Foto von Bernhard Steiner
Bernhard Steiner
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Lesezeit
17 min
Die großartige Uma Thurman in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994). Aber was bedeutet der Filmtitel eigentlich?

Die großartige Uma Thurman in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994). Aber was bedeutet der Filmtitel eigentlich?

© YouTube (Screenshot aus Trailer zu „Pulp Fiction“ / Miramax Films / A Band Apart / Jersey Films)

Geheimnisvolle Filmtitel: „The Big Easy – Der große Leichtsinn“ (1987)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: In der Übersetzung heißt „The Big Easy“ eigentlich „Unbeschwertheit“, tatsächlich ist es aber ein in den USA gebräuchlicher Spitzname für die Stadt New Orleans.

Trailer von „The Big Easy – Der große Leichtsinn“ (1987)

The Big Easy - Der große Leichtsinn
The Big Easy - Der große Leichtsinn

In New Orleans, liebevoll „The Big Easy“ („Der große Leichtsinn“) genannt, nimmt man das Leben leichter als im übrigen Amerika. Auch die Polizei drückt für manche Annehmlichkeit gern ein Auge zu. Eines Tages wird die Leiche des Drogenkuriers Angelo gefunden. Der Leiter der Mordkommission Remy McSwain glaubt an eine Mafia-Fehde und würde den Fall am liebsten ungeklärt zu den Akten legen. Doch da taucht die stellvertretende Staatsanwältin Anne Osborne in seinem Büro auf. Sie hat den Auftrag, Polizeikorruption aufzudecken und McSwains Arbeit am Angelo-Fall zu beobachten.

1986
Jahr
108min
Spieldauer
63,1%
TMDB Score

Geheimnisvolle Filmtitel: „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ (1981)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Es hat sich zwar eingespielt, dass man bei dem „Sprichwort“ automatisch an eine heiße Affäre denkt (die Frau ist daheim und wartet auf den Postler, der quasi als Zeichen zweimal klingelt), tatsächlich ist Jack Nicholson aber kein Briefträger oder klingelt sonst in irgendeiner Weise an der Türe von Jessica Lange.

Um den Titel zu ergründen, muss man sich der Romanvorlage von James M. Cain annehmen. Nach dem Grund für den Titel gefragt, sagte Cain, dass er mit der Veröffentlichungsgeschichte des Romans zusammenhänge: Er sei bereits von 13 Verlegern abgewiesen worden, bevor er vom 14. angenommen wurde. Als er gefragt wurde, wie das Buch denn heißen solle, entschloss er sich dazu, sich auf seine Erfahrung zu verlassen, und schlug „The Postman Always Rings Twice“ vor.

Der englische Titel hat nämlich eine doppelte Bedeutung: „The Postman Always Rings Twice“ bedeutet nicht nur „Der Postbote klingelt immer zweimal“, sondern auch „Es gibt immer eine zweite Chance“. Dies trifft sowohl auf Cain als auch auf verschiedene Situationen im Buch zu.

Da dieses Wortspiel im Deutschen nicht existiert, wurde für die Übersetzung zunächst ein anderer Titel verwendet. Aufgrund der erfolgreichen Verfilmung wurde später jedoch eine bewusste Falschübersetzung in Anlehnung an den englischen Titel gewählt („Postman" heißt im Deutschen „Postbote“ oder „Briefträger“, nicht jedoch „Postmann“).

Trailer von „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ (1981)

Wenn der Postmann zweimal klingelt
Wenn der Postmann zweimal klingelt

Der Vagabund Frank Chambers zieht im Amerika der Depressionszeit durch Kalifornien, nimmt einen Job in der Raststätte John Colicos an und hat eine Affäre mit dessen Frau Cora. Da ihr einziges Problem Coras Mann ist, fassen die beiden bald den Entschluß, ihn zu beseitigen. Sie versuchen, die Tat als Autounfall zu tarnen, werden aber dennoch des Mordes verdächtigt. Dem geschickten Anwalt Katz gelingt es, sie herauszupauken, und als sich herausstellt, daß Cora schwanger ist, heiraten sie. Kurz darauf haben sie jedoch selbst einen Autounfall, bei dem Cora ums Leben kommt.

1981
Jahr
122min
Spieldauer
65,5%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Vanilla Sky“ (2001)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Dieser Titel klingt lecker, doch was hat es mit dem Vanillehimmel auf sich? Wer den Film gesehen und gut aufgepasst hat, weiß es bestimmt. Für die anderen gibt es diese Erklärung: Der Titel des Films leitet sich vom „vanillefarbenen Himmel“ im Gemälde „Die Seine bei Argenteuil“ (1873) vom französischen Maler Claude Monet ab.

Trailer von „Vanilla Sky“ (2001)

Vanilla Sky
Vanilla Sky

Der New Yorker Geschäftsmann David Aames stand bislang auf der Sonnenseite des Lebens. Eines Abends jedoch verliebt er sich in die bezaubernde Sofia. Doch seine langjährige Affäre Julie hat etwas dagegen. Nach einem heftigen Streit kommt es zu einem Autounfall, bei dem Julie stirbt und Davids Gesicht aufs Grausamste entstellt wird. Etliche Operationen später scheint Aames genesen, da läuft ihm Sofia erneut über den Weg, nur um kurz darauf spurlos zu verschwinden. Stattdessen taucht Julie wieder auf und behauptet felsenfest, sie sei Sofia...

2001
Jahr
130min
Spieldauer
68,1%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Cloverfield“ (2008)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Ursprünglich hätte der Titel des Films „Greyshot“ (nach dem Bogengang, in dem die Überlebenden Schutz suchen) lauten sollen, dann entschieden sich die Macher aber doch für „Cloverfield“.

Computerfreunde kennen Cloverfield vielleicht noch als CPU-Name einer Intel-Prozessorengeneration für Tablets. Aber sonst? Die Story spielt in New York … Des Rätsels Lösung: Cloverfield ist der FBI-Code für den Fall, dass ein Monster eine Stadt angreift.

Außerdem fährt J. J. Abrams (einer der Produzenten des Films) auf seinem Arbeitsweg ins Santa-Monica-Büro auf einer Straße, die Richtung Santa Monica Airport führt. Dieser hatte ursprünglich den Namen „Clover Field“.

Trailer von „Cloverfield“ (2008)

Cloverfield
Cloverfield

Eine ausgelassene Abschiedsparty mitten in Manhattan, doch plötzlich wackeln sprichwörtlich die Wände und Explosionen ziehen eine Schneise durch Manhattan, infernalisches Gebrüll tönt durch die Straßenschluchten und etwas, das dem Meer entstiegen ist, hat der Freiheitsstatue den Kopf abgerissen und schleudert diesen zur Begrüßung quer durch die halbe Stadt. Das Monstrum wird „Cloverfield“ genannt und für die gerade eben noch Feiernden bedeutet das erst mal nur eins: Raus aus der Stadt, möglichst lebendig, und auch ohne in die Schusslinie der Army zu geraten, die „Cloverfield“ alles entgegen feuert, was verfügbar ist.

2008
Jahr
85min
Spieldauer
66,6%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „The Pink Panther“ (1963)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Wofür steht eigentlich „Pink Panther“ (deutscher Titel: „Der rosarote Panther“)? Für den Inspektor, nicht wahr? Oder jedenfalls für den rosaroten Panther (in der beliebten Zeichentrickserie auch „Paulchen Panther“ genannt)! Alles falsch, wie eingefleischte Fans wissen.

Der Pink Panther ist ein überdurchschnittlich großer Diamant, der aufgrund seines rosaroten Schimmers und eines kleinen Schattens in der Mitte einem springenden Panther ähnelt.

Trailer von „The Pink Panther“ (1963)

Der rosarote Panther
Der rosarote Panther

Inspektor Clouseau ist auf der Jagd nach dem „Phantom“, das seit langer Zeit reiche Frauen um ihre Schmucksammlungen erleichtert. Jetzt kommt die indische Prinzessin Dala in sein Revier – Besitzerin des „Rosaroten Panthers“, des wertvollsten Diamanten der Welt. George Lytton, der Neffe von Sir Charles, versucht in Besitz des Diamanten zu kommen und die Tat dem „Phantom“ in die Schuhe zu schieben. Dabei weiß er nicht, genauso wenig wie Clouseau, dass sein Onkel der lange gesuchte Diamantendieb ist.

1963
Jahr
12
Alter
113min
Spieldauer
69,3%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Eyes Wide Shut“ (1999 )

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Tja, „Augen weit geschlossen“. Wenn man länger darüber nachdenkt, wird einem ganz schwindlig davon. Und dann noch Nicole Kidman und Tom Cruise als unglückliches Ehepaar Harford und dieses superheiße Maskending. Der Titel spielt auf die Lebenslügen der beiden Harfords an, die ihnen zwar deutlich bewusst sind, vor denen sie jedoch lieber die Augen verschließen. Wenn man das einmal gecheckt hat: schönes Wortspiel!

Trailer von „Eyes Wide Shut“ (1999)

Eyes Wide Shut
Eyes Wide Shut

Der Arzt Dr. Bill Harford und seine Frau Alice führen eine ganz normale Ehe, bis diese ihm gesteht, dass sie ihn einmal beinahe betrogen hätte. Dies stürzt Bill in eine Krise und führt ihn auf eine Odyssee sexueller und moralischer Erfahrungen.

1999
Jahr
16
Alter
159min
Spieldauer
74,7%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Equilibrium“ (2002)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Christian Bale ist ein Gott, ja ja. Und der Film, nun, der heißt halt „Equilibrium – Killer of Emotions“. Gleichgewicht also, gut, hm. Na Hauptsache das mit den Gefühlen kriegen sie hin.

Eine offizielle Erklärung für den Filmtitel gibt es nicht. Aber die Moral des Films (wenn man nicht nur auf die Kampfszenen scharf war) rechtfertigt ihn: Am Ende gibt es für John Preston (Christian Bale) eine Art Gleichgewicht (wohl seines persönlichen Schreckens): Er hat seine Freiheit gewonnen, aber alles, woran er geglaubt hat, liegt in Trümmern – und ohne den betäubenden Einfluss der Droge muss er sich jetzt auch seinen eigenen Untaten stellen.

Und dann wäre da noch die Gleichgewichtstheorie der Intimität (engl.: Equilibrium theory of intimacy) von Argyle und Dean bzw. Argyle und Kendon, die besagt, dass eine Abweichung vom Gleichgewicht eine Tendenz zu einem kompensatorischen Ausgleich hervorruft. So geschehen im Sci-Fi-Thriller „Equilibrium“ aus dem Jahr 2002.

Trailer von „Equilibrium“ (2002)

Equilibrium
Equilibrium

Keine Bücher, keine Bilder, keine Musik ... Jegliches Vergnügen ist den Menschen verboten. In Libria werden alle Gefühle der Bürger unterdrückt. Zu diesem Zweck muss jeder täglich eine von der Regierung verordnete Dosis Librium schlucken. Das Verweigern der bitteren Pille bedeutet unweigerlich den Tod. Librias Volk vegetiert im permanenten Dämmerzustand und Elite-Offizier John Preston überwacht den verordneten Volksrausch. Bis er eines Tages seine eigene Dosis Librium vergisst. Als einstiger Verfolger sämtlicher librischer Gesetze wird er nun auf einmal selbst zum Verfolgten. Doch mit nun neuen menschlichen Regungen könnte Preston der Einzige sein, der das totalitäre System zu Fall bringen kann. Wären da nicht seine Gegner, die sich bereits auf seine Fährte gesetzt haben.

2002
Jahr
107min
Spieldauer
70,2%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „The Breakfast Club“ (1985)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Im Film sind lediglich Schüler zu sehen die nachsitzen müssen, die aber nie wirklich zusammen frühstücken. Also woher kommt der Titel des Kultfilms mit Molly Ringwald, Judd Nelson, Emilio Estevez und Konsorten?

Es war so: Studenten und Personal der New Trier High School haben den Begriff „Breakfast Club“ (auf deutsch etwa „Frühstücksclub“) erfunden. Gemeint waren damit die Kids (und Lehrer), die vor der regulären Schulzeit nach- bzw. „vorsitzen“ mussten. Regisseur John Hughes’ Sohn hatte einen Freund, der einem Breakfast Club angehörte. So erklärt sich dann auch der Filmtitel.

Trailer von „The Breakfast Club“ (1985)

The Breakfast Club
The Breakfast Club

Samstag morgen in einer amerikanischen High-School: normalerweise bleiben an diesem Tag die Schüler daheim, aber fünf von ihnen müssen aus verschiedenen Gründen zum Nachsitzen antreten. Es sind: Der rebellische Freak John Bender, die Dame mit dem Namen für Kühe, Claire, das nerdige Mädchen Allison, der Streber Brian und der Muskelprotz Andrew. Eigentlich wollte Richard Vernon, der Lehrer, der sie zu dieser unfreiwilligen Freizeitgestaltung gezwungen hat, die Schüler bestrafen, indem er sie dazu zwingt, an diesem Tag über sich nachzudenken, aber es kommt ganz anders als er es sich erhofft hat. Nach anfänglichen Streitereien zwischen den Jugendlichen lernen diese sich nämlich besser kennen und freunden sich über alle bestehenden Vorurteile und “gesellschaftlichen Verpflichtungen” hinweg an.

1985
Jahr
12
Alter
97min
Spieldauer
77,6%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Magnolia“ (1999)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Zu diesem Film von Paul Thomas Anderson gibt es einiges Wissenswertes:

Die Zahlen 8 und 2 sind mehrfach im Film zu sehen. So trägt etwa in den drei Episoden des Vorspanns ein Erhängter die Nummer 82 auf der Brust, auf einem Feuerlöschflugzeug steht die 82 und ein Seil formt eine 82 neben einem Buben, der auf dem Dach steht, kurz bevor er hinunterspringt. Auf der Anzeigentafel zum Galadiner der forensischen Mediziner ist der Beginn auf 8:20 pm angesetzt. Ein Schriftzug im Film setzt die Regenwahrscheinlichkeit auf 82 % fest. Während Donnie (William H. Macy) in einer Bar von seiner Vergangenheit erzählt, sind die Zahlen 8 und 2 nebeneinander auf einer Tafel zu sehen. Im Casino braucht Craig als Karte eine 2 für ein gutes Blatt, bekommt jedoch eine 8. Donnie Smiths Gewinn aus der Spielshow wird auf den 28. April 1968 (9 minus 1 und 8 minus 6) datiert. Außerdem sieht man auf den Werbetafeln an den Bushaltestellen die Aufschrift „Exodus 8,2“.

Zu guter Letzt erwähnte Regisseur Anderson in einer US-Talkshow, dass auch der Filmtitel kein Zufall sei, habe doch das Wort „Magnolia“ acht Buchstaben. Der Filmtitel hat aber auch noch andere Bezüge zum Film und den Zahlen 8 und 2 selbst, was Anderson u. a. im Filmabspann aufführt:

Eine der Straßen, in denen der Film spielt, ist der „Magnolia Blvd.“ im San Fernando Valley. „Magnolia“ klingt so ähnlich wie der im Abspann erwähnte Terminus „Magonia“, den Charles Fort und Jacques Vallée geprägt haben, für einen Ort im Himmel, an dem Dinge so lange verbleiben, bis sie wieder auf die Erde zurückfallen.

Trailer von „Magnolia“ (1999)

Magnolia
Magnolia

24 Stunden in L.A. Neun Menschen. Neun Schicksale. Wie ein Spinnennetz sind alle miteinander verwoben. Und ein gewaltiger Sturm an Gefühlen bricht über sie herein. Wie bei Frank T.J. Mackay. Ist es Zufall, daß der charismatische Sex-Prediger gerade heute, nach so vielen Jahren, seinen Vater wiedersieht? Seine verhaßte Kindheit kommt wieder hoch, und dennoch wurde er genau wie sein Vater, der erfolgreiche TV-Produzent Earl Partridge, ein Star im Medienrummel. Und was ist mit der schönen, mondänen Linda, Earl's Frau? Sie besitzt alles, was mit Geld zu kaufen ist, ist aber grenzenlos einsam. Erst dann, als Earl im Sterben liegt, findet sie heraus, was Liebe heisst.

1999
Jahr
12
Alter
188min
Spieldauer
77,3%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Vom Winde verweht“ (1939)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Im Laufe der Stunden, die dieser Monumentalklassiker dauert, wird ja so einiges verweht: die Saat (tatsächlich vom Wind), Rhett Butler (Clark Gable), der sich zum Schluss vertschüsst … alles vorbei, alles verweht eben.

Ist es das, was uns der Titel sagen will? Jein. In Wahrheit stammt der englische Originaltitel „Gone with the Wind“ aus dem Gedicht „Cynara“ von Ernest Dowson. Cynara ist die lateinische Bezeichnung für Disteln, darunter übrigens auch die schwer zu knackende, aber sehr gut schmeckende Artischocke.

Dahinter steckt noch eine andere Story mit dem römischen Philosophen Horaz und einer unglücklichen Liebesbekanntschaft, der Griechin Cinara (die er gerne kosten wollte, an der er sich aber leider sozusagen gestochen hat, weil sie nichts von ihm wissen wollte): Der Dichter Dowson verliebte sich 1889 in die damals noch minderjährige Adelaide „Missie“ Foltinowicz, die später auch seinen Heiratsantrag ablehnte. Der Weg war frei für sein „Cynara“-Gedicht, in dem eine Zeile „I have forgot much, Cynara! Gone with the wind …“ lautet und seine Verzweiflung ausdrückt.

Diese hat wiederum Margaret Mitchell 1936 dazu inspiriert, das Buch „Gone with the Wind“ zu schreiben – den Regisseur Victor Fleming mit seinem gleichnamigen Kinohit anno 1939 adaptierte.

Trailer von „Vom Winde verweht“ (1939)

Vom Winde verweht
Vom Winde verweht

Die schöne und egozentrische Scarlett O'Hara hat während des amerikanischen Bürgerkrieges nur ein Ziel vor Augen: Die Bewahrung ihres Südstaaten-Gutes Tara, auf dem sie glücklich aufwuchs und sich unsterblich in den gutmütigen Ashley Wilkes verliebte. Da er schon Bräutigam der naiven Melanie ist, heiratet sie den Langweiler Charles. Die Ehe ist nicht von Dauer - Charles fällt im Krieg. Schließlich lernt Scarlett den Herzensbrecher Rhett Butler kennen, dessen Zuneigung sie schamlos ausnützt. Zu spät erkennt sie, wen sie wirklich liebt.

1939
Jahr
238min
Spieldauer
79,8%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Trainspotting – Neue Helden“ (1996)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Trainspotting ist die hobbymäßige Beobachtung von Zügen. So weit, so gut. Doch wann beobachtet jemand in Danny Boyles gleichnamigen Film Züge oder Eisenbahnen? Auch bei diesem Titel lohnt ein Blick in den zugrunde liegenden Roman „Trainspotting“ (1993) des britischen Autoren Irvine Welsh:

Trainspotting bezieht sich auf eine Szene im namensgebenden Buch, die im Film nicht vorkommt und in der Francis Begbie (Robert Carlyle) und Mark Renton (Ewan McGregor) an einem Bahnhof Begbies heruntergekommenen Vater treffen, der sie fragt, ob sie Trainspotter (gemeint sind in diesem speziellen Fall „Nichtsnutze“) wären.

Trailer von „Trainspotting – Neue Helden“ (1996)

Trainspotting - Neue Helden
Trainspotting - Neue Helden

Mark ist ein Junkie. Sein Revier ist ein trister Teil Edinburghs, und sein grauer Alltag dreht sich von morgens bis abends um den nächsten Schuss. Irgendwann, so glaubt er, wird er einmal davon loskommen, aber mit kaputten Freunden wie Sick Boy, Spud und Begbie ist daran gar nicht zu denken. Was immer er versucht, er scheitert kläglich, bis sich eines Tages die Chance seines Lebens bietet – in Form von zwei Kilo seines Lieblingspulvers allerfeinster Qualität…

1996
Jahr
93min
Spieldauer
79,7%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“ (1992)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Alle wollen Mr. Black sein – na ja, das können wir irgendwie verstehen, denn wer will schon freiwillig Mr. Pink sein? Aber wie ist Regisseur Quentin Tarantino bloß auf diesen Filmtitel gekommen? In der Zeit, als er in einer Videothek arbeitete, hatte er ein Erlebnis:

Er war dabei, einem Kunden den französischen Film „Auf Wiedersehen, Kinder“ (französischer Originaltitel: „Au revoir, les enfants“ aus dem Jahr 1987) von Louis Malle zu empfehlen, was dieser aber – des Französischen nicht mächtig – mit den Worten „I don’t want no reservoir dogs!“ ablehnte.

Trailer von „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“ (1992)

Reservoir Dogs - Wilde Hunde
Reservoir Dogs - Wilde Hunde

Ein perfekt geplanter Coup endet in einem rücksichtslosen Psycho-Horrortrip, der blutige Opfer fordert. Beteiligt sind sechs elegant gekleidete Profi-Gangster, die zu einem Überfall auf ein Juweliergeschäft zusammenkommen. Alles, was die Gentlemen voneinander wissen, sind die Decknamen, die ihnen ihr Auftraggeber Joe Cabot gegeben hat. Mr. White, Mr. Orange, Mr. Pink, Mr. Blonde, Mr. Blue, Mr. Brown. Doch der todsichere Coup misslingt, die Polizei war informiert. Am geheimen Treffpunkt, einem leerstehenden Lagerhaus, wird ein Verdacht zur Gewissheit: unter ihnen ist ein Spitzel. Tödliches Misstrauen macht sich breit. Während einer der Gangster zu verbluten droht, entwickeln sich die anderen zu reißenden Bestien, die weder vor der Folter an einem gekidnappten Polizisten noch vor blutiger Gewalt untereinander zurückschrecken.

1992
Jahr
18
Alter
99min
Spieldauer
81,4%
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Uhrwerk Orange“ (1971)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Hinterfragt man den Titel von Stanley Kubricks Kultfilm (im Original: „A Clockwork Orange“) mit Malcolm McDowell in der Hauptrolle, so landet man schnell bei der Buchvorlage von Anthony Burgess. Lassen wir ihn daher selbst zu Wort kommen:

„1945, als ich von der Army kam, hörte ich einen 80-jährigen Cockney in einem Londoner Pub von jemandem sagen, er sei schräg wie eine aufgezogene Orange („as queer as a clockwork orange“). Der Ausdruck faszinierte mich als eine Äußerung volkstümlicher Surrealistik. Die Gelegenheit, die Redensart auch als Titel zu benutzen, kam 1961, als ich mich daranmachte, einen Roman zum Thema Gehirnwäsche zu schreiben. Der Mensch ist ein Mikrokosmos, er ist ein Gewächs, organisch wie eine Frucht, er hat Farbe, Zerbrechlichkeit und Süße. Ihn zu manipulieren, zu konditionieren, bedeutet, ihn in ein mechanisches Objekt zu verwandeln – eine Uhrwerk-Orange.“

Trailer von „Uhrwerk Orange“ (1971)

Uhrwerk Orange
Uhrwerk Orange

Die Handlung spielt im London einer nicht allzu weit entfernten Zukunft und kreist um den jungen Alex. Der liebt Beethoven und ist Anführer der Droogs, einer Jugendgang. Die Gruppe selbst fällt mit nur durch den Akt an sich motivierten Gewalttaten und Vergewaltigungen Wehrloser auf. Nachdem die Jungs wieder mal einen Einbruch nebst Mord begangen haben, wird Alex von einem rebellierenden Gangmitglied niedergeschlagen und der Polizei überlassen. Der ehemalige Anführer kommt ins Gefängnis. Zwei Jahre später muss er als Versuchsobjekt an einer neuartigen, von der Regierung initiierten Aversionstherapie teilnehmen. Die Therapie dauert 14 Tage lang und konfrontiert Alex immer wieder mit Filmszenen stärkster Brutalität. Anschließend kommt er frei, ist nun allerdings nichts weiter als eine willenlose Hülle.

1971
Jahr
16
Alter
136min
Spieldauer
82%
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Bei diesem Film weiß jeder, worum es geht: Leute in einer psychiatrischen Anstalt, die jeweils den einen oder anderen „Vogel“ haben. Doch warum dann Kuckucksnest und nicht Vogelnest? Es ist so:

Der Titel der Romanvorlage von Ken Kesey leitet sich von einem englischen Kinderreim ab. Die Verse „ ... one flew east, one flew west, one flew over the cuckoo’s nest“ sind der Romanhandlung vorangestellt.

Die Verse tauchen ein zweites Mal auf, wenn der Erzähler sich daran erinnert, wie er gemeinsam mit seiner Großmutter den in der Sonne trocknenden Lachs bewachte und sie die Kinder über Stunden mit dem Abzählreim beschäftigte.

„Tingle, tingle, tangle toes
she’s a good fisherman,
catches hens,
puts ’em inna pens …
wire blier, limber lock,
three geese inna flock …
One flew east,
And one flew west,
And one flew over the cuckoo’s nest.“

Die Absurdität des Abzählreims besteht darin, dass drei Gänse (geese), die in einem Schwarm (flock) fliegen, nicht gleichzeitig in verschiedene Richtungen (east, west) fliegen können und der Kuckuck kein Nest baut.

„Cuckoo“ hat in der amerikanischen Umgangssprache außerdem die Bedeutung „verrückt“. Das Kuckucksnest („cuckoo’s nest“) kann daher stellvertretend für die psychiatrische Anstalt stehen.

Trailer von „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975)

Einer flog über das Kuckucksnest
Einer flog über das Kuckucksnest

McMurphy ist ein krimineller gesellschaftlicher Außenseiter. Mitte dreißig, ehemaliger Korea-Kämpfer, wegen Ungehorsam aus der Armee entlassen, wird er wegen Schlägereien, Notzucht und Trunksucht in eine Strafanstalt eingeliefert. Von dort aus lässt er sich mit einem Trick zur Beobachtung in eine psychiatrische Anstalt überweisen. In die graue Welt einer anonymen Heilanstalt wird McMurphy eines Tages eingeliefert. Er findet dort ein unmenschliches System vor, das seine hilf- und willenlosen Patienten in „Chronische“ (schwere Fälle) und „Akute“ (leichte Fälle) aufteilt. Eine despotische Oberschwester unterdrückt mit einer Schar brutaler Wärter jede individualistische Regung. Der Zustand der Kranken wird mit pharmazeutischen Mitteln oder Elektroschock-Therapie „behandelt“ und dadurch noch weiter verschlechtert. In diesem System muss McMurphy wie ein Katalysator wirken … er stellt das System der Irrenanstalt in Frage und wiegelt die Insassen auf.

1975
Jahr
12
Alter
133min
Spieldauer
84,2%
TMDB Score
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Geheimnisvolle Filmtitel: „Pulp Fiction“ (1994)

Erklärung des geheimnisvollen Filmitels: Dieser Titel ist der englischen Umgangssprache entnommen. Mit ihm wird Trivial- oder Schundliteratur (englisch: pulp fiction) bezeichnet, also Nachfolger der Groschenromane, wobei in einem Heft meist mehrere Kurzgeschichten zusammengefasst sind.

Und tatsächlich – auch Quentin Tarantinos Kultfilm „Pulp Ficton“ besteht aus drei verschiedenen Episoden.

Trailer von „Pulp Fiction“ (1994)

Pulp Fiction
Pulp Fiction

Vincent Vega und Jules Winnfield holen für ihren Boss Marsellus Wallace eine schwarze Aktentasche aus einer Wohnung ab. Drei Jungs, die ihnen dabei im Weg stehen, lassen ihr Leben. Die Killer machen sich mit einem vierten Jungen als Geisel auf den Weg ins Hauptquartier. Doch als das Auto über eine Straßenerhöhung schaukelt, erschießt Vincent aus Versehen die Geisel. Um den blutverspritzten Wagen zu reinigen, machen die beiden einen Abstecher zu Jules's Freund Jimmie, wo auf Befehl vom Boss ein Spezialist für schwierige Aufträge zu ihnen stößt: The Wolf...

1994
Jahr
16
Alter
154min
Spieldauer
84,9%
TMDB Score
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ÜBER DEN AUTOR
Bernhard Steiner
Bernhard Steiner

Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.

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