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Wörterbuch „Filmsprache – Deutsch“: Was sind Gaffer, Dolly Grip, Foley Artist & Co?

Sie sehen sich einen Film oder eine Serie an und bereits im Vorspann tauchen bei den einzelnen Bezeichnungen der Jobpositionen die ersten Fragezeichen auf: Wo ist der Unterschied zwischen einem Associate Producer, einem Assistant Producer und einem Executive Producer? Sie sind irritiert, doch Sie schauen sich den Film an und denken nicht weiter an die kryptischen Jobbezeichnungen. Dann der Abspann: Als kultivierter Kinogänger bzw. Filmschauer geben Sie den vielen Menschen, die das herrliche Werk produziert haben, das Sie soeben genossen haben, selbstverständlich die Ehre. Doch erneut tauchen ominöse Nennungen auf: Da gibt es u. a. Screenplay und Script, herrje – ist das nicht dasselbe? Und ist Gaffer nicht eigentlich ein Schimpfwort? Jetzt ist Schluss mit dem Credits-Chinesisch! Wir erklären die wichtigsten (und verwirrendsten) Positionen eines Filmstabs.

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Bernhard Steiner
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6 min
Gaffer, Dolly Grip, Foley Artist & Co: Wir erklären die wichtigsten (und verwirrendsten) Positionen eines Filmstabs

Gaffer, Dolly Grip, Foley Artist & Co: Wir erklären die wichtigsten (und verwirrendsten) Positionen eines Filmstabs

© TV-MEDIA (eigene Grafik)

Der sagenhafte Vorspann der Krimiserie „The Team“, in dem es von Produzenten und Producern nur so wimmelt!

Sieht man sich beispielsweise den Vorspann der Serie „The Team“ an, begegnet einem eine Armada von Produzenten und Produktionen. Es beginnt mit dem Production Design, geht weiter mit den Line Producern, setzt sich fort mit Associate Producern hin zu Co-Producern und Delegate Producern und gipfelt in Executive Producern. Schließlich bekommen wir noch einen Producer einfach so, einen Supervising Producer und ein „Produced by“ serviert. Klar, hier waren vier Fernsehsender beteiligt, dennoch: Wir wollten wissen, wofür diese Bezeichnungen stehen und haben uns für Sie in die Welt der Filmcredits begeben.

Begriffe rund um das Stichwort „Producer“

  • Producer: Deutsch: Produzent. Ist in allen Phasen verantwortlich für den technischen und den wirtschaftlichen Erfolg: Von der Stoff- und Drehbuchentwicklung über die Projektentwicklung, die Filmkalkulation und Filmfinanzierung, die Produktion bis hin zur Postproduktion und Fertigstellung der Nullkopie bzw. des Sendebandes. Auch Filmproduktionsunternehmen werden so bezeichnet.

  • Co-Producer: Deutsch: Koproduzent. Führt entweder einen wesentlichen Teil einer kreativen Producing-Funktion aus oder ist für mehrere Managementbereiche zuständig. Hat weniger Verantwortung als der Produzent.

  • Delegate Producer: Zuständig für die Zusammenstellung des gesamten Teams und die Mitarbeiterauswahl sowie deren Einstellung.

  • Executive Producer: Deutsch: ausführender Produzent, richtiger: geschäftsführender Produzent. Führt die für die Einzelprojekte zuständigen Producer und Line Producer, leitet die Entwicklung von Ideen und prüft Vermarktungschancen. Plant die Finanzierung, überwacht das Gesamtbudget. Führt die Verhandlungen mit Sendern, deren Programmplanung, Werbekunden und Sponsoren. Er ist auch die letzte Entscheidungsinstanz bei der Auswahl von Autoren, Regisseuren, Darstellern und Produktionsmitarbeitern. Der EP trägt letzten Endes die Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg des Projekts. Oft wird auch der Hauptinvestor des Projekts als EP genannt. Oder: EP bei US-Networks und großen Sendern kann für bestimmte Ressorts (z. B. Sport, News) der zuständige Abteilungsleiter sein.

  • Associate Producer: Deutsch: Partnerproduzent (des Executive Producers). Wird auch oft als Supporting Producer bezeichnet. Ist an einer Produktion nur mittelbar beteiligt, d. h. übt keinen direkten Einfluss aus, ist aber trotzdem an Gewinnen wie Verlusten beteiligt – z. B. weil er Mitinhaber der Produktionsfirma ist.

  • Assistant Producer: Unterstützt den Produzenten oder Executive Producer bei Produktionen und damit verbundenen administrativen Aufgaben.

  • Line Producer: Zuständig für die Durchführung und Überwachung einzelner Film- oder Fernsehproduktionen.

  • Field Producer: Verantwortlich für die Betreuung und Durchführung von Einzelbeiträgen oder Teilbereichen eines News- oder Entertainmentformats.

  • Supervising Producer: Der Supervising Producer ist bei mehreren Produzenten der letztlich verantwortliche bzw. federführende Producer, zum Beispiel bei Koproduktionen.

  • Production Designer: Deutsch: Szenenbildner. Der Schöpfer des Szenenbilds bzw. der gestalteten Welt eines Films. Zuständig für Kulisse und Handlungsspielraum. Hat nichts mit den eigentlichen Producer-Aufgaben zu tun!

Sergio Leones Kultwestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) wartet mit einem der längsten Vorspänne aller Zeiten auf – und verzichtet dabei gänzlich auf Musik und Dialog. Dafür gibt es Credits, so weit das Auge reicht!

Jobs aus der Kategorie Regie, Drehbuch & Co

  • Director: Deutsch: Regisseur.

  • Assistant Director: Deutsch: Regieassistenz.

  • Director of Photography bzw. Cinematographer: Deutsch: Kamera.

  • Still Photographer: Deutsch: Stand(bild)fotograf.

  • Art Director oder Assistant Art Director: Deutsch: Szenenbildassistenz.

  • Continuity: Die Aufgabe des Continuities ist es, auf die Anschlüsse (Übergänge von einer Szene zur nächsten) während der Dreharbeiten zu achten, damit keine Anschlussfehler entstehen. Als Mitarbeiter der Regieabteilung unterstützt er während der Dreharbeiten den Regisseur und arbeitet eng mit der Regieassistenz zusammen.

  • Screenplay/Screenwriter: Deutsch: Drehbuch. Gemeint ist der Drehbuch-Autor.

  • Script Doctor: Ein Drehbuchautor, der mangelhafte Filmdrehbücher (Englisch: scripts) in kurzer Zeit „repariert“, sodass die Produktion eines Filmes rechtzeitig starten kann. In manchen Fällen kommt der Script Doctor erst während des Drehs zum Einsatz. Im Unterschied zu „normalen“ Drehbuchautoren werden Script Doctors oft nicht im Abspann des Films genannt.

  • Sound Mixer: Deutsch: Tonmeister.

  • Boom Operator: Deutsch: Tonassistenz.

  • ReRecording Mixer: Deutsch: Mischtonmeister.

  • Foley Artist: Deutsch: Geräuschemacher.

  • Editor: Deutsch: Schnittmeister.

  • Sound Editor: Deutsch: Tontechniker.

  • Second Unit: Deutsch: Zweites Aufnahmeteam.

So sieht die spannende und herausfordernde Arbeit des Dolly Grip aus

Jobpositionen aus dem Bereich Organisation & Technik

  • Script Supervisor: Ist während der Dreharbeiten am Filmset und hat dafür Sorge zu tragen, dass jede Änderung des Drehbuchs – beispielsweise Änderungen von Dialogen oder von Handlungsabläufen – protokolliert und festgehalten wird.

  • Script: Die Hauptaufgabe des Scripts ist das Erstellen von Berichten für den Schneideraum und für das Produktionsbüro. Folgende Berichte werden erstellt: Bildnegativberichte oder Schnittlisten, Cutterberichte und der Tagesbericht.

  • Casting: Die Vorauswahl der späteren Besetzung mit Darstellern oder aber anderen Mitwirkenden vor der Kamera (z. B. TV-Moderatoren, Synchronsprecher) wird von Casting-Direktoren getroffen, die ihre Vorschläge dann den jeweiligen Regisseuren und Produzenten unterbreiten.

  • Standby Prop: Deutsch: Innenrequisite.

  • Set Decorator oder Prop Master oder Prop Buyer: Außenrequisite.

  • Key Grip, Dolly Grip: Deutsch: Kamerabühne. Fachmann für rotierende, fahrende und durch die Lüfte schwebende Kamerabewegungen.

  • Gaffer: Deutsch: Oberbeleuchter.

  • Best Boy Electrician: Deutsch: Erster Lichttechniker.

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Bernhard Steiner

Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.

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