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Lost in Translation: Wenn eingedeutschte Filmtitel in die Hose gehen
Cineasten achten mindestens genauso penibel auf ihn wie auf den Inhalt des Films selbst: der Filmtitel. Während er in der Originalsprache des entsprechenden Herkunftslandes (meistens) Sinn ergibt – und dem Publikum in gewisser Weise etwas über den Film erzählt –, sind die Übersetzungen für den internationalen Vertrieb oftmals sogar richtig peinlich. Vor allem in die deutsche Sprache übersetzt wird so manche Filmperle damit schnell zur Lachnummer. Wir stellen einige der skurrilsten Fälle vor.
Eindeutschen: Zwischen kreativem Prozess und willkürlicher Dummheit
Die Praktiken deutscher Verleihfirmen im Umgang mit Filmtiteln und deren Übersetzungen sind ebenso berühmt wie berüchtigt. Zwischen richtiger „Translation“ (dt. Übersetzung), Ansprüchen der Marketingabteilung und ästhetischen Gesichtspunkten herrscht eine regelrechte Schlacht.
Zugegeben, dass es zu Übersetzungen mancher Titel kommen muss, ist nun einmal Tatsache, doch die Ergebnisse klingen leider viel zu oft arg mechanisch oder einfach wirklich blöd – in seltenen Fällen werden englische Titel für den deutschsprachigen Raum dann auch gerne mit anderen englischen Worten „übersetzt“. Selten, aber doch sind auch echte Schmankerl dabei, bei denen man sogar von einem kreativen Prozess sprechen kann.
Deutsche Titel: Übersetzungen mit jeder Menge Facepalm-Potenzial
Wir haben uns durch die Filmgeschichte gewühlt und auf die Suche nach den besten bzw. eigentlich schlechtesten Beispielen für eingedeutschte Filmtitel begeben – herausgekommen ist dieses „Worst-of“.
Über legendäre Western, zeitlose Klassiker und schnulzige Romanzen hin zu actiongeladenen Reißern werden Sie in dieser Liste bestimmt den einen oder anderen Fall entdecken, der Ihnen einen herzhaften Lacher entlockt!
Diese eingedeutschen Filmtitel gingen gewaltig in die Hose
„Analyze This“ wurde zu „Reine Nervensache“
„Reine Nervensache“ (Originaltitel: „Analyze This“) von Regisseur Harold Ramis aus dem Jahr 1999 – ja, für einige Titel in unserer Liste braucht es wirklich starke Nerven. Der hier hat mit dem Original überhaupt nichts mehr zu tun.
Zur Handlung des Films: Paul Vitti (Robert De Niro) leidet unter Panikattacken und Depressionen. Nicht ungewöhnlich heute. Für einen knallharten Mafiaboss, wie er einer ist, aber ganz schlecht! Wenn auch nur ein Mitglied der ehrenwerten Familie Wind davon bekommt, dass Vitti schon bei Cartoons und kitschigen Werbespots von Weinkrämpfen geschüttelt wird, ist es aus mit der Patenkarriere. Und ausgerechnet in zwei Wochen steigt der Mafiagipfel mit sämtlichen Verbrechergrößen! Ein Psychiater muss her. Und wie es der Zufall will, hat Vittis loyaler Leibwächter Jelly (Joe Viterelli) auch schon einen am Haken: Dr. Ben Sobel (Billy Crystal) ist dem Mafioso ins Auto gekracht – und somit noch einen Gefallen schuldig. Der biedere Vorstadtseelendoc ist von der kriminellen Kundschaft zwar nicht begeistert, aber schnell zur Therapie „überredet“ – und gerät mit seiner auf die Hochzeit versessenen Braut in irre Abenteuer zwischen allen Fronten …
Ein Gangster dreht fast durch. Sein Seelenklempner fürchtet, dass man ihn deswegen durch den Wolf dreht. Welchen psychiatrischen Rat gibt man einem Typen, der seine Probleme mit blauen Bohnen und Zement löst? In dieser irren Mafia-Parodie nimmt De Niro als mächtiger, aber unsicherer Unterweltboss gekonnt seine vielen Gangsterrollen auf die Schippe. Crystal spielt seinen Psychotherapeuten, dem nur wenige Tage bleiben, um die emotionale Krise des Mafiosos in den Griff zu bekommen und ihn wieder in einen glücklichen, angepassten Gangster zu verwandeln.
„Blast from the Past“ wurde zu „Eve und der letzte Gentleman“
„Eve und der letzte Gentleman“ (OT: „Blast from the Past“) – klingt auf Deutsch nostalgischer, als der 1999 erschienene Film von Hugh Wilson tatsächlich ist.
Zur Handlung des Films: „Wie lange werden wir hier unten bleiben müssen?“, fragt Helen Webber (Sissi Spacek) ihren Mann Calvin (Christopher Walken), als die beiden wegen eines angeblichen Atomschlags ihren Bunker beziehen. „35 Jahre“, so die Antwort! Tatsächlich verlassen die Webbers den Schutzraum nicht, Helen bringt sogar Sohn Adam im Bunker zur Welt. Der erkundet nach Ablauf der Frist als erwachsener Mann (Brendan Fraser) als Erster die Welt da draußen – und trifft die süße Eve (Alicia Silverstone) …
Nach einem vermeintlichen Atomschlag im Jahre 1962 verbringt Adam 35 Jahre mit seinen Eltern in einem Atomschutzbunker. Als sich 1997 schließlich das Zeitschloss seines unterirdischen Heims öffnet, macht sich Adam nach Los Angeles auf, um neue Vorräte zu besorgen und eine gesunde Frau zwecks Fortpflanzung zu finden. Er trifft dabei ausgerechnet auf die sarkastische, von der Männerwelt entäuschte Eve, die ihn zunächst nur äußerst widerwillig durch die Gefahren des Großstadtdschungels lotst...
„Conspiracy Theory“ wurde zu „Fletcher’s Visionen“
„Fletcher’s Visionen“ (OT: „Conspiracy Theory“) aus dem Jahr 1997 von Regisseur Richard Donner – Taxifahrer Jerry Fletcher (Mel Gibson) ist in diesem packend-ironischem Streifen mit Julia Roberts und Patrick Stewart zwar Verschwörungstheoretiker (wie auch der Originaltitel „Conspiracy Theory“ vermuten lässt), Visionen hat er hingegen keine!
Zur Handlung des Films: Der New Yorker Taxler Jerry Fletcher (Mel Gibson) nervt mit seinen wilden Verschwörungstheorien – etwa, dass die NASA Bill Clinton mittels ferngesteuertem Erdbeben töten will – nicht nur die Fahrgäste. Auch die fesche Justizbeamtin Alice (Julia Roberts) beliefert er regelmäßig mit seinen haarigen Thesen und verknallt sich dabei in sie. Alice hält ihn für einen harmlosen Spinner. Bis er bewaffnet zu ihr ins Büro stürmt und behauptet, von Unbekannten entführt und gefoltert worden zu sein. Ist Jerry doch nicht einfach nur paranoid?
Wo immer er kann, verbreitet der New Yorker Taxifahrer Jerry Fletcher seine abstrusen Verschwörungstheorien. Doch eines Tages scheint er mit einer seiner schrulligen Visionen einen wunden Punkt des amerikanischen Geheimdienstes getroffen zu haben. Jahrelang hat ihm keiner ein Wort geglaubt, jetzt ist alle Welt hinter ihm her. Jerry hat nur eine Chance: Die ganze Wahrheit muß ans Licht...
„The Deer Hunter“ wurde zu „Die durch die Hölle gehen“
Der deutsche Titel „Die durch die Hölle gehen“ mag zwar für die Handlung von Michael Ciminos Kriegsdrama aus dem Jahr 1978 überaus passend sein, hat mit dem Originaltitel „The Deer Hunter“ (dt. Der Hirschjäger) aber nicht mehr viel zu tun.
Zur Handlung des Films: Die USA, 1968: Ausgelassen feiern die Spezis Michael (Robert De Niro) und Nick (Christopher Walken) auf Stevens (John Savage) Hochzeit. Nach dem Fest gehen die Freunde miteinander zur Rotwildjagd (Originaltitel: „The Deer Hunter“), um wenig später freiwillig in den Vietnamkrieg zu ziehen. Szenenwechsel: Im Dschungel von Südostasien erwartet die patriotischen Stahlarbeiter aus Pennsylvania die Hölle. Die Männer geraten in Kriegsgefangenschaft und bekommen den Sadismus der Feinde u. a. beim „Russischen Roulette“ zu spüren. Dank einer List gelingt dem Trio die Flucht, bei der Steven seine Beine einbüßt. Nach den Strapazen des Krieges sind die Männer wie ausgewechselt. Michael kann mit seiner Flamme Linda (Meryl Streep) kein normales Leben mehr führen, und Nick endet in Saigon als Russisch-Roulette-Spieler … Michael Cimino teilt sein an die Nieren gehendes Antikriegsepos über Patriotismus, die Grausamkeit des Krieges und seine psychischen Folgen in drei meisterlich erzählte Akte. Dafür gab es fünf Oscars (u. a. in der Kategorie „Bester Film“) – aber auch Kritik wegen der eindimensionalen Darstellung der Vietnamesen.
Michael, Steven und Nick sind drei befreundete, russisch-stämmige Stahlarbeiter aus Pennsylvania. "Serving God and country proudly" steht auf einem großen Spruchband, als die drei Männer in den Vietnamkrieg ziehen. In der grünen Hölle werden sie schnell mit allen Grausamkeiten konfrontiert, die dem indochinesischen Konflikt immanent sind. Michael, Steven und Nick müssen zusehen, wie nordvietnamesische Soldaten unschuldige vietnamesische Bauern, vor allem Frauen und Kinder, töten und geraten alle drei in Gefangenschaft des Vietcong. Zusammen mit anderen traumatisierten Gefangenen zwingt der Vietcong die drei zu einem bestialischen "Spiel", in dem sie sich nacheinander einer Art russischem Roulette unter einem Bild Ho Chi Minhs aussetzen müssen. Michael aber findet eine Möglichkeit, dem selbstmörderischen Spiel zu entkommen...
„Escape from New York“ wurde zu „Die Klapperschlange“
Protagonist Snake Plissken (Kurt Russell) hat in John Carpenters „Escape from New York“ (1981) eigentlich eine Kobra auf den Arm tätowiert, insofern ist der deutsche Filmtitel „Die Klapperschlange“ schon einmal wegen diesem Detail ein Fail. Immerhin machte der kultige 80er-Actioner Kurt Russell einst zum Star.
Zur Handlung des Films: Im Jahr 1997 (damals noch ferne Zukunft!) ist der New Yorker Stadtteil Manhattan ein einziges Hochsicherheitsgefängnis, wo die Häftlinge sich selbst überlassen sind. Als Terroristen die Air Force One samt Präsident genau dort abstürzen lassen, muss Sträfling und Ex-Elitesoldat Snake Plissken (Kurt Russell) ran. Er soll das Oberhaupt der USA da rausholen, und zwar innerhalb von 22 Stunden. Gelingt ihm das, wird er mit der Freiheit belohnt. Wenn nicht, explodieren Minibomben in seinem Hals …
New York im Jahre 1997: Aufgrund der hohen Verbrechensrate ist ganz Manhattan in ein riesiges Hochsicherheits-Gefängnis mit über drei Millionen Verbrechern umgewandelt worden. Ausgerechnet hier stürzt die Air Force One mit dem US-Präsidenten ab. Es gibt nur einen, der den Präsidenten noch retten kann, der ehemalige Kriegsheld Snake Plissken.
„Forgetting Sarah Marshall“ wurde zu „Nie wieder Sex mit der Ex“
Ja, dieser Film von Nicholas Stoller aus dem Jahr 2008 ist eine witzig-freche Liebeskomödie, doch der deutsche Titel „Nie wieder Sex mit der Ex“ schießt im Vergleich zum Original „Forgetting Sarah Marshall“ etwas über das Ziel hinaus. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass beide Aussagen mehr oder weniger auf dasselbe abzielen.
Zur Handlung des Films: Der Musiker Peter (Jason Segel) ist ein glücklicher Mann. Als Komponist für eine TV-Serie sitzt er beruflich fest im Sattel, und in seiner Freundin, der erfolgreichen Schauspielerin Sarah Marshall (Kristen Bell), hat er anscheinend seine Traumfrau gefunden. Bis sie ihn überraschend eines anderen wegen verlässt. Diverse One-Night-Stands bringen keinen Trost. Um seinen Liebeskummer zu überwinden, bucht er einen Hawaii-Urlaub. Doch just dort trifft Peter auf Sarah, die mit ihrem neuen Freund, dem exzentrischen Rockstar Aldous Snow (Russell Brand), im selben Hotel abgestiegen ist. Für den Liebeskranken ein Albtraum, weil er den beiden ständig über den Weg rennt – da hilft es auch nicht, dass sich die sexy Hotelangestellte Rachel (Mila Kunis) für ihn interessiert …
Der erfolglose Musiker Peter Bretter vergöttert seine berühmte Freundin Sarah Marshall, in deren Schatten er seit sechs Jahren ein unauffälliges Leben führt. Eines Tages wird seine heile Welt zur tränenreichen Beziehungshölle, weil Sarah ihn wegen eines sexbesessenen Skandalrockers kurzerhand abserviert. Um sich zu erholen, reist Peter ins Inselparadies Hawaii - wo ihn sein schlimmster Albtraum erwartet.
„For Your Eyes Only“ wurde zu „James Bond 007 – In tödlicher Mission“
„James Bond 007 – In tödlicher Mission“ (OT: „For Your Eyes Only“) – stellvertretend ein Beispiel für so gut wie alle „James Bond“-Filme, deren Titel entweder 1:1 eingedeutscht (z. B. „Der Mann mit dem goldenen Colt“ und „GoldenEye“) oder gänzlich sinnbefreit in die deutsche Sprache übersetzt wurden.
Zur Handlung des Films: Ein Spionageboot der Briten wird im Ionischen Meer durch eine Mine versenkt. An Bord: der ATAC-Computer, mit dem die Polarflotte ihre Atomraketen steuert. Bevor diesen die Sowjets in die Finger bekommen, soll 007 (Roger Moore) ihn bergen. Dabei begegnet er der hübschen Melina (Carole Bouquet), die den Mord an ihren Eltern rächen will. Gemeinsam folgen sie einer Spur nach Cortina d’Ampezzo …
Im Ionischen Meer wurde ein als Fischkutter getarntes britisches Spionageschiff versenkt, an Bord befindet sich ein neuartiger Raketenzielapparat. Damit sich die Sowjets dieses Juwel westlicher Verteidigungskunst nicht krallen, wird der unverwüstliche Geheimagent James Bond (Roger Moore) vor Ort geschickt. Mit der hübschen Archäologin Melina Havelock (Carole Bouquet) an seiner Seite, folgt auf den Tauchgang vor Korfu bald – von Willy Bogner inszenierte – wilde Ski-Raserei in Cortina …
„It Could Happen to You“ wurde zu „2 Millionen Dollar Trinkgeld“
Original- und deutscher Titel haben nicht einmal ansatzweise etwas miteinander zu tun. Klar, so ein „2 Millionen Dollar Trinkgeld“ mag verlockend klingen, dass es uns aber einfach so passieren kann (OT: „It Could Happen to You“), wird wohl die Ausnahme bleiben. Trotz ulkigem Titel aber eine nette Komödie aus dem Jahr 1994 von Andrew Bergman.
Zur Handlung des Films: Unterwegs zur Lottoannahmestelle kehrt Cop Charlie (Nicolas Cage) in einer Cafeteria ein – und hat kein Trinkgeld für die freundliche Bedienung Yvonne (Bridget Fonda). Da er höflich sein will, verspricht er ihr die Hälfte eines eventuellen Lottogewinns, was Yvonne amüsiert: Ist ja auch unvorstellbar, dass sein Schein vier Millionen Dollar wert sein soll! Doch der nette Charlie gewinnt wirklich, und er möchte sein Versprechen einlösen. Seine Gemahlin Muriel (Rosie Perez) reagiert wütend: Ihrem Verständnis nach gebührt die Hälfte der Kohle ihr …
Weil er kein Trinkgeld parat hat, verspricht der New Yorker Cop Charlie Lang der Kellnerin Yvonne die Hälfte seines Lottogewinns. Prompt gewinnt er tags darauf 4 Millionen Dollar. Nach einigem Zaudern entschließt sich der gutmütige Samariter, den Gewinn tatsächlich mit Yvonne zu teilen. Damit beschwört er einen Riesenkrach mit seiner tobsüchtigen Gattin Muriel herauf, die vom neuen Reichtum besessen ist. Es kommt, wie es kommen muß: Charlie und Yvonne verlieben sich, und Muriel erhält ihre gerechte Strafe.
„Lock, Stock and Two Smoking Barrels“ wurde zu „Bube, Dame, König, grAS“
„Bube, Dame, König, grAS“ (OT: „Lock, Stock and Two Smoking Barrels“) – gut, der Originaltitel ist zugegeben etwas sperrig, aber mit Groß- und Kleinschreibung im Titel kann man schon alles noch ein wenig mehr verkomplizieren, auch wenn man versucht, dem Wort „Gras“ so auch noch ein „As“ (alte deutsche Rechtschreibung für die Spielkarte „Ass“) zu entlocken. Madonna-Ex Guy Ritchie lieferte damit anno 1998 jedenfalls sein Erstlingswerk ab.
Zur Handlung des Films: Vier Kleinganoven (u. a. Jason Statham) träumen vom großen Geld. Beim Pokern mit einem Gangsterboss verkalkulieren sie sich – und müssen binnen einer Woche eine halbe Million Pfund auftreiben …
Endlich absahnen wollen die Kleinkriminellen Eddy (Nick Moran), Bacon (Jason Statham), Tom (Jason Flemyng) und Soap (Dexter Fletcher). Mit 100.000 Pfund Einsatz kaufen sie sich in die Pokerrunde von Harry Lonsdale alias „Hackebeil-Harry“ (P. H. Moriarty) ein – und verlieren.
Schlimmer noch: Jetzt schuldet das Quartett Harry eine halbe Million, rückzahlbar innerhalb einer Woche, sonst droht Ungemach – Geldeintreiber „Big Chris“ (Vinnie Jones) kennt keine Gnade.
Da kriegt Eddy Wind davon, dass eine Bande die benachbarten Hasch-Plantagenbetreiber überfallen möchte …
„Quigley Down Under“ wurde zu „Quigley, der Australier“
„Quigley, der Australier“ (OT: „Quigley Down Under“) – dass Hauptfigur Quigley (Tom Selleck) in Wahrheit Amerikaner ist, schien die Übersetzer des deutschen Titels nicht zu stören. Der Western aus der Feder von Simon Wincer stammt aus dem Jahr 1990.
Zur Handlung des Films: Ein höchst lukrativer Auftrag führt den amerikanischen Scharfschützen und Büffeljäger Matthew Quigley (Tom Selleck) 1860 nach Australien: Großgrundbesitzer Elliot Marston (Alan Rickman) heuert ihn an, um Jagd auf räuberische Wildhunde zu machen. Vor Ort stellt sich dann allerdings heraus, dass Quigley in Wahrheit Aborigines vom Besitz des Farmers vertreiben soll. Als er ablehnt, die wehrlosen Ureinwohner zu töten, setzt man ihn mit der in Ungnade gefallenen Prostituierten Cora (Laura San Giacomo) in der Wüste aus …
Mit nichts als seinem Sattel und seinem kostbaren Gewehr landet der amerikanische Scharfschütze Matthew Quigley in Australien. Er glaubt, er sei engagiert worden, um Wildhunde zu jagen, doch tatsächlich mutet man ihm einen Mordauftrag zu. Er soll Aborigines, australische Ureinwohner, vom Land des Rinderbarons Marston 'eliminieren'. Als Quigley ablehnt, wird er rasch vom Jäger zum Gejagten. Zum tödlichen Kampf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gezwungen, beweist Quigley, dass niemand einen echten Westernhelden unterkriegen kann. Niemand, außer vielleicht der geheimnisvollen Schönen die an seiner Seite reitet und sein Herz erobert.
„Taken“ wurde zu „96 Hours“
„96 Hours“ (OT: „Taken“) – Englische Titel übersetzt man am besten womit? Richtig, mit einem anderen englischen Wort! Sowohl die titelgebenden 96 Stunden wie auch die Bezeichnung „Taken“ (die man für den deutschen Titel aber besser „Entführung“ oder „Kidnapping“ genannt hätte) haben im Verlauf von Pierre Morels Actionthriller aus dem Jahr 2008 aber ihre Berechtigung.
Zur Handlung des Films: Ex-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) wohnt in Los Angeles, um seiner Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) und Tochter Kim (Maggie Grace) nahe zu sein. Als die mit einer Freundin nach Paris fliegen will, stimmt Bryan nur widerwillig zu. Seine Sorgen bestätigen sich leider, als Kim ihn kurz nach ihrer Ankunft plötzlich anruft. Mills hört gerade noch, wie sie von Gangstern entführt wird. Mills handelt sofort, reist in die Stadt an der Seine – und macht den Kidnappern die Hölle heiß … Beinharter Actionhit nach einem Skript von Luc Besson („Léon – Der Profi“), dem zwei Fortsetzungen folgten.
Bryan Mills hat seinen Dienst als Agent der US-Regierung quittiert, um in der Nähe seiner 17-jährigen Tochter leben zu können. Die verwöhnte Kim wohnt bei Bryans Ex-Frau und deren reichem Mann und Bryan kommt kaum an sie heran. Als Kim mit ihrer Freundin nach Paris fährt, macht sich Bryan Sorgen. Tatsächlich werden die Mädchen dort von einer albanischen Bande entführt. Bryan fährt nach Paris, wo er seine Fähigkeiten als Mann für gefährliche Einsätze voll einsetzen muss.
„The Good, the Bad and the Ugly“ wurde zu „Zwei glorreiche Halunken“
„Zwei glorreiche Halunken“ (italienischer Originaltitel „Il buono, il brutto, il cattivo“; im amerikanischen Verleih „The Good, the Bad and the Ugly“) – aus drei mach zwei?! Regielegende Sergio Leone schuf 1966 einen Klassiker des Italowestern, in dessen Mittelpunkt drei Figuren stehen (ein „Guter“, ein „Böser“ und ein „Hässlicher“). Der deutsche Titel bezieht sich allerdings nur auf das Verhältnis der beiden Trickbetrüger Clint Eastwood und Eli Wallach und klammert den fiesen Lee Van Cleef aus.
Zur Handlung des Films: New Mexico zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs. Kopfgeldjäger Joe (Clint Eastwood; „der Gute“ bzw. im Film auch „der Blonde“ genannt) und Bandit Tuco (Eli Wallach; „der Hässliche“) zocken regelmäßig Sheriffs ab: Joe kassiert die Belohnung für Tuco, rettet ihn dann aber wieder vorm Galgen. Bis sie sich eines Tages wegen der Beute an die Gurgel gehen. Die Suche nach einem Schatz in der Wüste vereint sie wieder. Hinter dem Gold ist aber auch der Bösewicht Sentenza (Lee Van Cleef; „der Böse“) her … Zeitlos geniales Finale von Sergio Leones legendärer Dollar-Trilogie: zynisch, spannend, witzig und mit der unverkennbaren Musik von Ennio Morricone.
Ein mysteriöser Fremder, der mexikanische Revolverschütze Tuco und Sentenza, ein sadistischer Krimineller, sind auf der Jagd nach einer Geldkassette. Inhalt: 200.000 Dollar. Die drei Desperados haben untereinander nichts gemeinsam - werden aber zu Komplizen, wenn es die Situation erfordert. Doch jeder verfolgt nur ein Ziel: die Geldkassette. Und keiner von ihnen ist bereit, zu teilen...
„The Man Who Knew Too Little“ wurde zu „Agent Null Null Nix“
Jon Amiels Agentenfilmparodie aus dem Jahr 1997 möchte mit dem deutschen Titel „Agent Null Null Nix“ wohl eine Anspielung auf die Dienstnummer 007 des legendären MI6-Agenten James Bond machen? Nun gut, das ist ein netter Gag. Zeitweise wird/wurde „The Man Who Knew Too Little“ allerdings auch mit dem Untertitel „Bill Murray in Hirnloser Mission“ im Fernsehen ausgestrahlt – was natürlich wenig schmeichelhaft für den Hauptdarsteller ist.
Zur Handlung des Films: Landei Wally (Billy Murray) reist zu seinem Bruder nach London, um mit ihm Geburtstag zu feiern. Doch der hat keine Zeit für ihn und schickt ihn zur Beschäftigung einfach in ein Theaterstück mit Publikumsbeteiligung. Dort nimmt der naive Kerl einen nicht für ihn bestimmten Anruf entgegen und wird damit in ein gefährliches Mordkomplott verwickelt – was er jedoch für ein Spiel hält …
Der Amerikaner Wallace Ritchie besucht seinen Bruder James, einen erfolgreichen Banker, in London. Weil James keine Zeit für den Besucher hat, schenkt er Wallace eine Karte für das Theaterspiel „Theatre of Life“, bei dem der Zuschauer in das Geschehen mit einbezogen wird. Doch was Wallace erwartet, ist weitaus realer, als er sich es hätte vorstellen können. Denn statt zu der Inszenierung gerät der ahnungslose Wallace mittenhinein in echtes und tatsächliches Spionage-Komplott wie aus Zeiten des Kalten Krieges. Fest davon überzeugt, nach wie vor Teil des Theaters zu sein, schlüpft Wallace in die Rolle des Auftragskillers und meistert jede Situation mit mehr Glück als Verstand. Leidlich amüsiert befolgt er die Anweisungen seiner Kontaktpersonen, während ihm echte Kugeln um die Ohren fliegen. Erst als die hübsche Lori sein nächstes Opfer werden soll, beschließt er, das Drehbuch zu ändern…
„Up the Creek“ wurde zu „Das turbogeile Gummiboot“
Die deutsche Übersetzung „Das turbogeile Gummiboot“ des Films „Up the Creek“ von Robert Butler aus dem Jahr 1984 macht uns sprachlos. Es ist zwar nicht so, dass es sich bei dieser Komödie um ein Bravourstück des Kinos handelt, aber so einen Titel hat sich der Film nun auch wieder nicht verdient.
Zur Handlung des Films: Die Schlauchboot-Mannschaft der verrufenen amerikanischen Lepetomane Universität will’s beim Wildwasser-Wettfahren den Studenten einer Eliteuni zeigen. Es geht um alles, vor allem für den schmarotzenden Langzeit-Studenten Bob McGraw (Tim Matheson) – der bei einer Niederlage endgültig der Schule verwiesen wird!
Weil der Ruf der LePetomaine-Universität völlig im Eimer ist, schließt Dean Burch der Sache mithilfe vier seiner Studenten Abhilfe zu schaffen: Wenn es der Gruppe rund um Langzeitstudent Bob McGraw gelingt, das anstehende Schlauchbootrennen zwischen den Unis zu gewinnen, dürfen sich die Vier ein Doktortitel ihrer Wahl aussuchen. Misslingt die Aktion fliegen sie hochkant von der Uni. Nun heißt es alles geben, denn die Schnösel vom Ivy-College, die Soldaten der Militärakademie sowie die Bräute vom Mädchen-College schrecken vor nichts zurück, um den Sieg einzufahren...
Noch mehr Schwachsinn: Auch diese Titel bleiben unvergessen!
Bei diesen Filmen wurde entweder 1:1 eingedeutscht, ein entbehrlicher Untertitel hinzugefügt oder ein gänzlich neuer Titel entworfen. Wir wünschen viel Vergnügen!
Born 2 Die | Cradle 2 the Grave | Andrzej Bartkowiak | 2003 |
Der Dummschwätzer | Liar Liar | Tom Shadyac | 1997 |
Der Stadtneurotiker | Annie Hall | Woody Allen | 1977 |
Die Ritter der Kokosnuß | Monty Python and the Holy Grail | Terry Gilliam, Terry Jones | 1975 |
Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone | Ruthless People | Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker | 1986 |
Frankie und seine Spießgesellen | Ocean’s 11 | Lewis Milestone | 1960 |
God’s Army – Die letzte Schlacht | The Prophecy | Gregory Widen | 1995 |
Good Vibrations – Sex vom anderen Stern | What Planet Are You From? | Mike Nichols | 2000 |
Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis | Hot Fuzz | Edgar Wright | 2007 |
Ich glaub’ mich knutscht ein Elch! | Stripes | Ivan Reitman | 1981 |
Tremors – Im Land der Raketenwürmer | Tremors | Ron Underwood | 1990 |
Meh’ Geld | Mo’ Money | Peter MacDonald | 1992 |
New York für Anfänger | How to Lose Friends & Alienate People | Robert B. Weide | 2008 |
Spiel mir das Lied vom Tod | C’era una volta il West (Once Upon a Time in the West) | Sergio Leone | 1968 |
Über den Dächern von Nizza | To Catch a Thief | Alfred Hitchcock | 1955 |
Und täglich grüßt das Murmeltier | Groundhog Day | Harold Ramis | 1993 |
Unleashed – Entfesselt | Danny The Dog | Louis Leterrier | 2005 |
Voll auf die Nüsse | Dodgeball: A True Underdog Story | Rawson Marshall Thurber | 2004 |
Wir waren Helden | We Were Soldiers | Randall Wallace | 2002 |
Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.
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