Staffel 1: Niemand darf meinen Bruder quälen außer mir." Mit diesen Worten entlässt Wednesday (Jenna Ortega), die Tochter des Addams-Clans, einen Schwarm Piranhas in den Pool zu den Piesackern ihres Bruders Pugsley. Was folgt, ist ein abermaliger Schulrausschmiss. Mutter Morticia (Catherine Zeta-Jones) und Vater Gomez (Luis Guzmán) sehen nur noch eine Chance. Wednesday soll, wie sie einst selber, auf die Nevermore Akademie gehen. Das Sammelbecken übernatürlicher Wesen könnte der perfekte Ort für sie sein, endlich ihresgleichen kennenzulernen und Freunde zu finden. Wednesday ist natürlich wenig begeistert von diesem Vorschlag und möchte bei nächster Gelegenheit fliehen. Aber dann erregt doch etwas ihr Interesse. Ein Monster scheint in den Wäldern sein Umwesen zu treiben und Menschen zu ermorden. Ein Geheimnis umgibt ihre Familie und deren Vergangenheit an der Schule. Und dann sind da noch die verzweifelten Versuche eines Unbekannten, ihre Ermittlungen zu stoppen, sowie die Prophezeiung, dass sie das Ende von Nevermore einläuten wird. Um dieses Rätsel zu lösen, braucht Wednesday diesmal jede Hilfe, die sie bekommen kann. Vor allem, um sich Direktorin Larissa Weems (Gwendoline Christie), Hausmutter Marilyn Thorpe (Christina Ricci) und Sheriff Galpin (Jamie McShane) vom Hals zu halten. Neben dem treuen eiskalten Händchen beginnt sie ihre Zimmerkollegin, den Werwolf Erin (Emma Myers), Kindheitsbekanntschaft Xavier Thorpe (Percy Hynes White), Sirene Bianca (Joy Sunday) oder den Sheriff-Sohn Tyler (Hunter Doohan) mit in ihre Ermittlungen hineinzuziehen …
Staffel 2: Wednesday Addams (Jenna Ortega) wollte nie dazugehören. Oder populär sein. Ob sie denn nie FOMO (Fear of Missing Out, also Angst etwas zu verpassen) habe, fragt sie der neue Schuldirektor der Nevermore Academy, Barry Dort (Steve Buscemi). Nein, sie leide eher an FOBI (Fear of Being Included, Angst einbezogen zu werden), meint diese trocken. Doch nachdem sie im vorigen Schuljahr die Institution vor einem fiesen wolfartigen Wesen und seiner Meisterin, der Botanik-Lehrerin Ms. Thornhill (90er-Wednesday-Legende Christina Ricci), gerettet hatte, ist sie unfreiwillig ein Star geworden. Das bringt ihr gleich schon einmal ihren ersten Stalker ein, wie man am Ende der ersten Staffel noch sehen konnte. Doch keine Sorge, dieser wird in voller Wednesday-Manier auch alsbald Mittel zum Zweck um ihre neuesten Untersuchungen mit seinen speziellen Fähigkeiten zu unterstützen. Denn Wednesday war den Sommer über nicht untätig. Einer der Gründe, warum sie Tyler (Hunter Doohan) und Ms. Thornhill bloßstellen konnte, war, dass sie wie ihre Familie und wie all die anderen Outcasts, also Ausgestoßenen, an der Nevermore Academy über besondere Fähigkeiten verfügt. Sie hat Visionen, wenn sie Dinge berührt. Vorzeichen auf die Zukunft, Hinweise auf die Vergangenheit. Diese Gabe hat sie nun fleißig trainiert, unter anderem damit einen Serienmörder, den Kansas City Scalper (Haley Joel Osment) dingfest gemacht. Zurück an der Schule hat sie gleich mehrere Projekte und Herausforderungen zu navigieren. Zum einen ist ihr Bruder Pugsley (Ordonez) nun ebenfalls inskribiert. Wie sein Onkel Fester (Armisen) kann er Elektrizität aus seinem Finger schießen lassen. Zum anderen hat der neue Direktor ihre Eltern Morticia und Gomez gebeten, die Organisation einer Spendengala zu übernehmen, und erst einmal eine Weile am Campus zu bleiben. Dann ist da noch die Tatsache, dass sie ständig ihre äußerst lästigen Groupies navigieren muss. Doch was Wednesday dann am meisten bewegt: dass der Vater von Tyler, der fiese Polizist Donovan Galpin (Jamie McShane), sowie sein ehemaliger Partner von Krähen zu Tode gehackt worden sind. Galpin hatte Wednesday um Hilfe bei einem Fall gebeten. „Die Vögel schauen zu“, waren seine letzten Worte. Wednesday findet alsbald erste Hinweise, dass etwas in den Wäldern und der Willow-Hill-Psychiatrie, wo Tyler untergebracht ist, nicht stimmt …
Staffel 1: Wer sich eine klassische Addams-Geschichte erhofft, wird ein wenig enttäuscht sein. Die populären Figuren treten als Gäste auf, sonst dreht sich alles um Wednesday und ihre neuen Bekanntschaften. Dem Smallville- Schöpfer Alfred Gough und Miles Millar gelingt es dabei, die beiden Serientrends, bekannte Figuren entweder als Ermittler zu etablieren oder in die Schule zu stecken, zu kombinieren, ohne dass es banal wirkt. Wednesday ist immer noch Wednesday, auch wenn die herausragende Ortega oft zu viel Wut hat und zu wenig metakritische Goth-Ikone ist.
Staffel 2: Serienschöpfer Alfred Gough und Miles Millar lassen nicht nur Wednesday in der zweiten Staffel wieder voll aufdrehen. Diesmal darf auch der Rest des Clans seine Präsenz auf dem Bildschirm so richtig entfalten. Etwaige Schreib- und Erzählschwächen, die sich schon durch die erste Staffel gezogen hatten, wurden stets durch das brillante Casting der Addams ausgebügelt. Für Fans der 90er-Filme gibt es den einen oder anderen Überraschungsgast und sogar eine Sommercamp-Sequenz. Regisseur Tim Burton darf sich hingegen mit Animationssequenzen austoben. Hier ist wieder mal alles dabei, was es für ein morbides Serienvergnügen braucht.