Die Story spielt in einem friedlichen Ort im eisigen Alaska. Der dortige, schon kurz vor der Pension stehende U. S. Marshal Frank Remnick (Jason Clarke, "Zero Dark Thirty") achtet umsichtig auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Bewohner*innen; seine Waffe muss er nicht allzu oft benutzen, hier passiert nicht viel. Bis ein Flugzeug voller Häftlinge am Ortsrand abstürzt und die gewaltbereiten Ex-Gefangenen (zumindest die, die das Unglück überleben konnten) plötzlich auf freiem Fuß sind. Als ob das noch nicht genug wäre, befand sich an Bord ein schwerst bewachter Mann namens Havlock, dessen Entkommen für die CIA ein großes Problem darstellt. Die Agentin Sidney (Haley Bennett, "Girl on the Train") wird von ihrer Chefin (Alfre Woodard) nach Alaska geschickt, um vor Ort auf die nicht ganz unschuldigen Motive der CIA zu achten. Wer verbrigt hier etwas, und warum war es ein gut gehütetes Geheimnis, dass Havlock an Bord des Transportflugzeuges war? Ist der Absturz vielleicht Teil eines geheimen Plans – und wenn ja: von wem?
Die Präsenz der CIA gefällt Frank natürlich überhaupt nicht, er will seine Stadt vor den frei umherlaufenden Kriminellen beschützen, während Sidney sich rücksichtslos nur für den Verbleib von Havlock interessiert, den sie persönlich besser zu kennen scheint als sie anfangs zugeben will. Das Schicksal des Gejagten scheint in Verbindung mit geheimen Operationen der CIA zu stehen, er selbst will die Behörde bloßstellen und zerschlagen. Schnell findet er sich in Alaska zurecht und schafft es, den Ermittlerteams immer einen Schritt voraus zu sein. Für Frank wird die Sache unangenehm persönlich, als Havlock seine Frau Sarah (Simone Kessell) gefangen nimmt und den Marshal in ein gefährliches Spiel verwickelt
Eine ziemlich absurde, aber coole Prämisse, eine entschlossene, nicht zu komplexe Hauptfigur und eine rasante, wendungsreiche Geschichte. "The Last Frontier" fühlt sich an wie ein US-Actioner aus den 90ern oder frühen 2000ern. Die Action steht aber nicht im Zentrum, im Kern geht es um eine komplexe Verschwörungsgeschichte und einen Marshal, der sich wie aus dem Nichts mit einem Fall konfrontiert sieht, der sein Einsatzgebiet maßlos übersteigt. Ein Kleinstadtmann am Rande der Welt trifft auf internationale Spionagestory, das hat was. Die Serie ist im besten Sinne altmodisch, packend und clever strukturiert und besticht durch ein immer wieder toll in Szene gesetztes eisiges Setting. Ob es zehn Folgen gebraucht hätte, darf angezweifelt werden. Die Serie hätte als Film möglicherweise sogar noch besser funktioniert.
