Derry, 4. Jänner 1962. Gleich zu Beginn folgen wir dem etwa zehnjährigen Mattie, der nach einem abendlichen Kinobesuch in die winterliche Nacht hinausläuft und sich per Anhalter von einer scheinbar freundlichen Familie mitnehmen lässt. Letztere ist aber alles andere als normal – für Mattie endet die Fahrt tödlich. Wie genau das passiert, sei hier nicht verraten. Die Hauptgeschichte setzt vier Monate später ein. Nach der Ankunft von Major Leroy Hanlon (Jovan Adepo) auf der örtlichen Air-Force-Basis lernen wir in der Schule die besten Freunde Teddy (Mikkal Karim Fidler) und Phil (Jack Molloy Legault) kennen, die über ihren Schulkameraden Mattie grübeln. Der galt als Außenseiter – und ist nun seit Monaten verschwunden. Lilly (Clara Stack) hat den traurigen Buben, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, auch gekannt und gemocht. Sie ist die Erste, die im Badezimmer eines Tages seine Stimme vernimmt – aus dem Abflussrohr! Auch Teddy erlebt bald eine albtraumhafte Episode. Also tun sich Lilly, Teddy und Phil zusammen, um zu ergründen, was mit Mattie passiert ist. Ist er vor vier Monaten nur von Daheim ausgerissen, nach dem Kinobesuch gar einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Ein Hinweis führt das Trio schließlich zu Ronnie (Amanda Christine), der Tochter des Kinobetreibers. Die reagiert zunächst abweisend. Als sie jedoch von Matties Stimme aus dem Abflussrohr hört, stutzt sie: Auch sie hat die Stimme des Buben seither mehrmals vernommen. Weitere Ermittlungen führen das Quartett, dem sich nun auch Phils kleine Schwester anschließt, ins örtliche Kino. Ein tödlicher Fehler …
„ES: Welcome to Derry“ ist nicht einfach nur eine weitere Horrorserie. Andy Muschietti, Regisseur der erfolgreichen „ES“-Kinofilme, serviert mit diesem Spin-off klassischen Horror in historischem Gewand. Der Kalte Krieg, die Bürgerrechtsbewegung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Erdbeben der 60er verdichten die Atmosphäre und verleihen der Story eine beachtliche Tiefe. Laut Muschietti sind drei Staffeln über die Genese des Horrorclowns Pennywise (Bill Skarsgård) als Zeitreise in die Vergangenheit Derrys angelegt, wobei Katastrophen, die hier zyklisch alle 27 Jahre passieren, im Fokus stehen. Während Staffel 1 1962 einsetzt, spielt Staffel 2 im Jahr 1935, Staffel 3 führt ins Jahr 1908. Fans expliziten Horrors kommen hier voll auf ihre Kosten. „Welcome to Derry“ gruselt mit teils blutigeren Schocks als die Kinofilme – und ist fix nichts für Zartbesaitete!


