TV-Programm

Das Gruseln und Schaudern zog Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts in die heimischen Wohnzimmer ein: Die TV-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst", 1967 erstmals ausgestrahlt, war das erste True Crime-Format im deutschsprachigen Fernsehen. Produziert und moderiert von Eduard Zimmermann, in Österreich von Teddy Podgorski und Peter Nidetzky, betrieb die Sendung nicht nur die Verbrechensaufklärung mit hohem Unterhaltungswert, sondern vermittelte auch normative Bilder der damaligen, gesellschaftlichen Ordnung. Nach ihrem Film "Kulenkampffs Schuhe", in dem sie das Unterhaltungsfernsehen der Nachkriegsära analysierte, lässt die Regisseurin Regina Schilling ein weiteres Mal Bild- und Lebenswelten des TV von damals aufleben. Kriminalfälle aus 300 Sendungen werden analysiert, und Schilling bringt auch ihren persönlichen Blick als Kind dieser Zeit ein. Die Sendung reflektierte die gesellschaftlichen Umbrüche der 1960er Jahre, darunter Frauenrechte, politischer Aktivismus und gesellschaftlicher Wandel. Ein interessanter Einblick in die TV-Geschichte, die immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft darstellt.
Regie
Regina Schilling
Darsteller
Maria Schrader