Kung Fu Panda 3

Beschreibung

Ganz ehrlich: Der erste Teil von „Kung Fu Panda“ (2008) war irrsinnig lustig, aber die Story eher dünn. Ein tollpatschiger, dicker Panda (Stimme im US-Original: Jack Black; deutscher Synchronsprecher: Hape Kerkeling) müht sich ab, zum respektierten Kampfsportler – dem legendären Drachenkrieger – zu werden. Das war’s.

Die Fortsetzung „Kung Fu Panda 2“ (2011) verlieh dem Antihelden Po dann unerwartet Tiefe: Es ging um seine Herkunft, genauer: Das Geheimnis des Verschwindens seiner Eltern – dass der schwarz-weiße Bär nicht der leibliche Sohn einer Gans (Nudelrestaurantbesitzer Mr. Ping) sein konnte, war wohl auch Kleinkindern irgendwie klar. Am Ende des zweiten Teils sieht man für einen kurzen Augenblick Pos echten Vater. Logisch, dass diese Figur nun eine gewichtige Rolle in „Kung Fu Panda 3“ spielen würde.

Bevor es zur ersten Begegnung zwischen Po und seinem Dad kommt, wird aber der neue Bösewicht eingeführt. Kai (J. K. Simmons/Oliver Stritzel) ist ein beeindruckend muskulöses und ziemlich unfreundliches Rindvieh (was Kai wirklich ist, ist nicht ganz klar; den Machern zufolge soll er eine Art Stier sein), das seit 500 Jahren im Geisterreich lebt. Seine Rückkehr in die Welt der Sterblichen steht jedoch kurz bevor.

Kai, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ch’is (= Energie) aller Kung-Fu-Meister zu stehlen, schaltet noch schnell die weise Schildkröte Oogway (die Po im ersten Teil zum Drachenkrieger bestimmt hat; Stimmen: Randall Duk Kim/Jochen Schröder) aus und verlässt das Geisterreich. Seine Mission: Po finden! Denn dessen Ch’i fehlt ihm noch.

Im Reich der Sterblichen sorgt derweil im Tal des Friedens ein Fremder für staunende Gesichter: Er hat den scheinbar ewigen Rekord des Pandabären im Wettessen gebrochen! Sie ahnen es: Es handelt sich um Pos Vater Li Shan (Bryan Cranston/Bert Franzke). Die Wiedersehensfreude ist groß, nur Pos Adoptivvater, Gänserich Mr. Ping (James Hong/Lutz Mackensy), wird von Eifersucht gequält.

Doch bald gibt es größere Sorgen: Dass der furchterregende Kai Po zur Strecke bringen will, dringt natürlich auch zu dessen Ohren durch. Aber wie soll man jemanden bekämpfen, der die Ch’is und somit auch die Power aller Kung-Fu-Meister in sich vereint? Zumal Po gar nicht weiß, was dieses Ch’i eigentlich sein soll.

Sein Vater hat die Antwort darauf: Die Pandas aus dem geheimen Dorf, in dem er lebt, sind absolute Ch’i-Meister, ja quasi die Erfinder dieser Energie! Begleitet er ihn in sein Dorf, kann er es erlernen und so Kai möglicherweise auch stoppen.

Also brechen Vater und Sohn auf, oder besser gesagt Väter und Sohn, denn auch Mr. Ping tritt die Reise als blinder Passagier an. Aber so einfach ist die Mission dann doch wieder nicht: Erstens sind die Pandas in dem sagenumwobenen Dorf die friedliebendsten Tiere, die man sich vorstellen kann, und haben vom Kämpfen (geschweige denn vom Ch’i) keinen Schimmer. Und zweitens wird Kai immer stärker: Der Koloss hat zwischenzeitlich nämlich auch Pos Mentor, Meister Shifu (Dustin Hoffman/Gottfried John), besiegt …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Die Animationsfilme der großen Hollywood-Studios (u. a. Disney/Pixar, Blue Sky Studios, Illumination und eben DreamWorks Animation) scheinen fast schon reflexartig die besten Kritiken zu bekommen (auch von der TV-MEDIA-Redaktion), aber selbst bei überkritischer Betrachtung ist tatsächlich kaum etwas an ihnen auszusetzen. Auch bei „Kung Fu Panda 3“ (2016) nicht.

Man brüllt vielleicht nicht vor Lachen, aber die Gagdichte ist (allem voran in der englischsprachigen Originalfassung dank „Zugpferd“ Jack Black) hoch und die Witze funktionieren auch (etwa der Running Gag, dass niemand Kai kennt; oder die erste Begegnung zwischen Po und seinem Vater, als wirklich alle Herumstehenden begreifen, dass sie verwandt sind, nur die beiden selbst nicht).

Mehr als beeindruckend ist die Animation: Die Optik des Geisterreichs oder des geheime Dorfs ist berauschend schön, und wie schon in den Vorgängerfilmen („Kung Fu Panda“ und „Kung Fu Panda 2“) gibt es Zeichentrick-Einschübe, die Vergangenes symbolisieren.

Dass die Tiere perfekt gezeichnet sind, versteht sich ohnehin von selbst. Hier gab es sogar einen eigenen Beauftragten, der die Tierwelt Chinas genau zu erforschen hatte, damit alle Bewegungen und Details stimmen. Dass etwa die Pandas im Dorf dauernd einen Abhang hinunterrollen, ist putzig und amüsant, ist aber so auch in der Natur beobachtet worden.

Dass „Kung Fu Panda 3“ nicht die volle Punktezahl bekommt, liegt also maximal an der nicht übermäßig überraschenden Story, aber ansonsten muss man sagen: Die Animationssparte Hollywoods (in diesem Fall das Studio DreamWorks) beherrscht ihr Handwerk. 90 äußerst unterhaltsame Minuten sind bei dieser familienfreundlichen und in jeder Hinsicht kindgerechten Animations-Actionkomödie garantiert!

An den Kinokassen performte auch der dritte Teil der „Kung Fu Panda“-Reihe immer noch ordentlich, wenngleich nicht mehr ganz so stark wie die beiden Vorgänger: Während „Kung Fu Panda“ im Jahr 2008 ein weltweites Einspielergebnis von 631,7 Millionen US-Dollar erzielte, und „Kung Fu Panda 2“ (2011) dieses mit 665,7 Mio. USD sogar noch überbieten konnte, lukrierte „Kung Fu Panda 3“ indes „nur“ noch 521,2 Mio. USD an den Kinokassen. Bei Produktionskosten von 145 Mio. USD aber auf jeden Fall noch ein Erfolg – und somit gab es grünes Licht für „Kung Fu Panda 4“, der 2024 in den Kinos anlief.