Inception

Beschreibung

Der ehemalige Architekt Dominick „Dom“ Cobb (Leonardo DiCaprio) verdingt sich mittlerweile als Meisterdieb in einem ganz besonderen Fach: Mittels einer speziellen Hochtechnologie namens „Traum-Sharing“ sind er und sein Team – darunter Arthur (Joseph Gordon-Levitt), Ariadne (Elliot Page; zur Zeit der Veröffentlichung des Films noch Ellen Page), Eames (Tom Hardy) und Yusuf (Dileep Rao) – in der Lage, sich in die Träume ihrer Opfer zu schleichen, sie zu manipulieren und vor allem ihre Ideen und geheimsten Gedanken zu stehlen – die sie in späterer Folge für sehr viel Geld verscherbeln oder die Bestohlenen damit erpressen können.

Dieser Vorgang, genannt „Extraction“ (dt. „Entnahme“, „etwas extrahieren/herausholen“), ist ein ganz sensibler Balanceakt zwischen gemeinsamem Schlafen, Kreieren einer Traumwelt und koordiniertem Erwachen. Und wie bei Meisterdieben üblich, kommt es zu einem großen, letzten Auftrag.

Für den japanischen Tycoon Mr. Saito (Ken Watanabe) sollen sich Cobb & Co in die Träume seines jungen Hauptkonkurrenten Maurice Fischer (Cillian Murphy) einschleichen. Aber nicht um ihn zu bestehlen, sondern um ihm Gedanken einzupflanzen (eine im Film genannte „Inception“ durchführen) – die den kommenden Wettbewerb mit ihm weit einfacher und leichter gewinnbar machen sollen.

Aber Fischers Unterbewusstsein ist so gut geschützt, dass die Eindringlinge erst weitere Traumebenen aufbauen und durch ein ausgeklügeltes Traum-im-Traum-im-Traum-Konzept (bei dem für jedes Level auch eigene Zeitebenen und physikalische Gesetzmäßigkeiten gelten!) immer tiefer in Fischers Innerstes – und damit auch in ihre eigenen unbewussten Schichten – eintauchen müssen, um aus dieser immer irrer werdenden Kiste heil wieder rauszukommen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Wem die Inhaltsangabe kompliziert vorkommt: Ja, Christopher Nolans „Inception“ ist kompliziert! Zeitweise ist der Zuseher gefangen in einem atemberaubenden Konstrukt von drei bis vier Traumebenen, von denen jede ihre eigene Zeitgeschwindigkeit, ihre eigene Architektur hat – und doch hängen diese Träume eng miteinander zusammen.

Wenn etwa Cobb und seine Leute schlafend in einem Van sitzen (Teil eines Traums), der sich überschlägt, so rotiert auch die Welt des Traumes, den sie gerade erleiden, um seine eigene Achse. Womit wir bei der – neben dem ebenso philosophischen wie psychologischen Grundthema – Hauptattraktion von „Inception“ sind: Effekte, wie man sie vorher noch nicht im Kino gesehen hat und die Nolans Traumwelten mehr als eindrucksvoll visualisieren.

Hochklappende Straßenzüge, zerbröckelnde Städte, irre Architekturen. Und als Schlagobershäubchen eine auf die Spitze getriebene Ästhetik. Manchmal hat man den Eindruck, dass sich hier Boss-, Armani- und Zegna-Werbespots in die Quere kommen, so schön gestylt sind die Darsteller und alle Details – und viele männliche Besucher werden nach den Schlusscredits den schweren Drang verspüren, sich sofort ein neues Sakko zu kaufen, so perfekt sind Anzüge und Hemden der Protagonisten geschneidert.

Und hier kommt die einzige Schwäche von „Inception“ ins Spiel. Nolan hat so viel dramaturgische Intelligenz, so viel Ausstattung und Eleganz, so viel Effekte und so viel Geld (das Produktionsbudget belief sich auf 160 Millionen US-Dollar) verbraucht, dass er auf eine wichtige Zutat vergessen hat: Emotion.

Je tiefer die Träume, je verschachtelter die Handlung und je schöner Leo DiCaprio wird, umso größer wird seltsamerweise die Distanz zwischen Leinwand und Publikum. Aber vielleicht war das ja auch Absicht, damit wir nicht im Kino zu träumen beginnen.

Der irre Fiebertraum „Inception“ (2010) sollte sich neben der „Dark Knight“-Trilogie (rund um Comicheld Batman und mit Christian Bale in der Hauptrolle) als eines von Christopher Nolans besten und originellsten Werken entpuppen, bei dem der Regie-Visionär abermals seine Vorliebe für wahnsinnige Verwirrspiele, verschachtelte Zeitebenen und famose Auflösungen unter Beweis stellen konnte.

Weltweit lukrierte der Sci-Fi-Actionthriller „Inception“ (2010) 836,8 Millionen US-Dollar am Box Office – mit Stand Juli 2023 und kurz vor dem Erscheinen seines neuesten Werkes „Oppenheimer“ sein dritterfolgreichster Film nach „The Dark Knight Rises“ (2012) und „The Dark Knight“ (2008).

Im Jahr 2012 folgte Christopher Nolans achter Film „The Dark Knight Rises“ – sein drittes und finales Werk über Superheld und DC-Comic-Ikone Batman.