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Die Erste Bank Open starten – zum ersten Mal ohne Dominic Thiem

Barbara Schett kommentiert wieder als Expertin für ServusTV die Erste Bank Open in Wien. Die Tirolerin im Talk.

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Katja Oberauer
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Barbara Schett

Barbara Schett

© ServusTV/Manuel Seeger

Die Emotionen bestimmten die Stadthalle 2024! Publikumsliebling und Wien-Sieger 2019 Dominic Thiem gab beim Erste Bank Open seine Abschiedsvorstellung. Heuer muss das 500er-Turnier ohne Thiem am Center Court auskommen, dafür schlagen Österreichs derzeit beste Tennisspieler auf: Filip Misolic und Sebastian Ofner messen sich mit der Elite rund um den Weltranglistenzweiten Jannik Sinner. Ihm traut Babsi Schett, wie sie TV-MEDIA verrät, nicht nur sportlich alles zu, sondern auch in Sachen Sympathiepunkte der Fans. Schett meldet sich für ServusTV aus der Stadthalle. Der Salzburg-Private ist Host-Broadcaster und zeigt drei (statt bisher zwei) Spiele, der ORF täglich (bis zum Viertelfinale) nur ein.

Österreicher am Start, das ist schon mal gut

TV-MEDIA: Welcome back! Es ist heuer das erste Stadthallen-Turnier ohne Dominic Thiem. Wie wird denn das?

Barbara Schett: Gott sei Dank ist Dominic Thiem nicht ganz weg. Er spielt ja bei der Red Bull BassLine mit, und am Sonntag ist er beim Super Fan Day (beides Rahmenprogramme des Turniers, Anm.). Aber ja, es ist natürlich traurig, weil er die letzten Jahre dort immer eine Fixperson war, dort ist sein Stern aufgegangen. Ich kann mich gut erinnern, als er Thomas Muster geschlagen hat, der in der Stadthalle damals sein Comeback gefeiert hat (2011, Thiems erster ATP-Sieg, Musters Karriereende, Anm.).

TV-MEDIA: Mit Filip Misolic und Sebastian Ofner sind zwei Österreicher am Start …

Barbara Schett: Filip Misolic hat in diesem Jahr sein bestes Ranking erreicht; vielleicht fühlt er sich jetzt in der Halle auf einem schnelleren Belag nicht so wohl wie andere, aber es ist schön, dass er dabei ist. Und hoffentlich ist Sebastian Ofner, der wegen Verletzungen schwierige Monate hinter sich hat,
hundertprozentig fit. Es sind Österreicher am Start, das ist schon mal ganz gut.

TV-MEDIA: Zur Not schauen wir ein bisschen über die Grenze nach Südtirol. Jannik Sinner könnte ja durchaus Sympathie-Punkte übernehmen.

Barbara Schett: Definitiv. Mit Sinner können sich, glaube ich, alle Österreicher identifizieren. Das hören die Italiener zwar nicht gerne, aber ich sehen ihn mehr als Österreicher oder Tiroler als als Italiener, einfach von seiner Art her, und wie er spricht. Er hat das Turnier schon gewonnen und hat sich seither nochmal so was von verbessert in seiner Spielweise. Es ist eine Augenweide, ihm zuzuschauen. Wir freuen uns auf ihn.

Barbara Schett

© ServusTV/Manuel Seeger

TV-MEDIA: Sie haben versucht, ihn in einem Interview nach seinem Sieg bei den Australian Open 2024 zum Jodeln zu bringen. Wie stehen heuer die Chancen?

Barbara Schett: Als ich ihn vor fünf oder sechs Jahren das erste Mal interviewt habe, war er noch grün hinter den Ohren, da hat er mit mir gejodelt. Jetzt ist es ihm, glaube ich, peinlich. Das wird er nicht mehr machen (lacht).

TV-MEDIA: Alexander Zverev startet auch. Diese Belagsdiskussion, die er losgetreten hat – wird ihm das schaden?

Barbara Schett: Es stimmt schon, dass die Belege im Vergleich zu früher langsamer geworden sind. Er sagt aber, viele Turnierdirektoren machen das für Alcaraz und Sinner. Damit gehe ich überhaupt nicht konform. Er braucht halt irgendwas, über das er sich aufregen kann, weil er spielt momentan einfach nicht gut. Ich glaube, dass er sich tief drinnen denkt, dass der Zug für einen Grand-Slam-Titel abgefahren ist. Wenn man jetzt sieht, wie Alcaraz oder Sinner spielen, wie sich die weiterentwickeln – die werden jeden Monat nochmal besser. Und beim Sascha ist das eben nicht so. Er spielt immer noch sein Tennis, immer verhalten. Sogar ein Novak Djokovic mit seinen 38 Jahren versucht, sich noch weiterzuentwickeln. Das ist wichtig.

TV-MEDIA: Sie sind mit WTA-Rang 7 bis heute Österreichs beste Spielerin, nun für ServusTV und Eurosport im Tennis-Tross unterwegs. Es schaut so selbstverständlich aus, wenn Sie Interviews führen. Aber was steckt da wirklich an Arbeit dahinter?

Barbara Schett: Schon sehr viel. Ich glaube, dass das jeder unterschätzt, der nicht in diesem Metier ist. Die Arbeitstage sind brutal lang bei den Grand Slams. Das können schon einmal 12 Stunden sein. Du musst dich vorbereiten, man muss flexibel sein. Nach einem Grand Slam geht’s mir genauso wie einem Alcaraz (lacht), ich bin fix und fertig, vielleicht nicht körperlich, aber das Hirn ist komplett leer.

Barbara Schett

© ServusTV/Manuel Seeger

TV-MEDIA: Sie leben seit 20 Jahren in Australien, sind grad in Österreich. Was holen Sie denn jetzt nach, was Sie vermissen?

Barbara Schett: Ich habe mir heute in der Früh beim Bäcker schon einen Wecken Schwarzbrot gekauft. Das ist wichtig, in Australien haben sie kein g’scheites Brot. Und es soll die Tage recht schön werden, ich werde auf den Berg gehen. Das gibt mir viel Kraft und Energie, so wie das Meer in Australien. Ich treffe Freunde und rede richtig tirolerisch.

TV-MEDIA: Man hört es, Sie sind voll drin!

Barbara Schett: Ich lass das dann immer raushängen, weil ich habe Angst, dass die Dialekte verloren gehen bei uns in Österreich. Ich rede auch mit meinem Sohn nur Tirolerisch, er kann überhaupt kein Hochdeutsch.

TV-MEDIA: Rückkehr nach Österreich, ist das ein Thema?

Barbara Schett: Unser Sohn ist jetzt 16, der hat jetzt noch zwei Jahre in der Schule. Es wird dann schon so sein, dass wir uns das Jahr ein bisschen anders aufteilen, irgendwann wird es einmal halbe-halbe werden, und mein Mann freut sich auch sehr darauf, der ist immer sehr, sehr gern da.

TV-MEDIA: Kann er Tirolerisch?

Barbara Schett: Er glaubt, dass er Deutsch kann. Er versteht viel, aber reden ist furchtbar …

Über den Autor
Katja Oberauer
Katja Oberauer

TV-MEDIA-Redakteurin Katja Oberauer

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