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Der Zeit voraus: 8 Filme, die unsere Zukunft vorausgesagt haben

Wenn futuristische Ideen, Geräte und Geschichten aus Filmen zur Realität werden, stellt man sich schon manchmal die Frage, ob die Filmemacher:innen damals mit einer Glaskugel in die Zukunft blicken konnten. Die Kommunikationsgeräte aus „Star Trek“ zum Beispiel ähneln unseren heutigen Smartphones doch sehr, oder? Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass solche innovativen Filme mit ihrer technischen Raffinesse sowie ihrem Einfallsreichtum und Weitblick reale Erfindungen schlichtweg inspiriert haben. Dieser Artikel beschäftigt sich mit zukunftsweisenden Filmen, die ihrer Zeit voraus waren – und zwischenzeitlich zur Realität geworden sind.

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Bernhard Steiner
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8 min
Filme wie Steven Spielbergs „Minority Report“ (2002) haben mitunter technische Errungenschaften wie Smartphones, virtuelle Realität und künstliche Intelligenz vorhergesagt

Filme wie Steven Spielbergs „Minority Report“ (2002) haben mitunter technische Errungenschaften wie Smartphones, virtuelle Realität und künstliche Intelligenz vorhergesagt

© YouTube (Screenshot aus Trailer zu „Minority Report“ / 20th Century Fox / DreamWorks Pictures / Amblin Entertainment / Blue Tulip Productions)

Zukunftsweisende Filme Nr. 1: „Frau im Mond“ (1929)

Heutzutage klingt das Thema Raumfahrt nicht mehr seltsam, denn die Menschheit hat es bereits erlebt – sogar Touristenflüge ins All werden mittlerweile angeboten und Millionäre schicken an den Wochenenden ihre privaten Raketen in die Erdumlaufbahn. Im Jahr 1929 war der Wunsch ins Weltall zu fliegen natürlich präsenter, es wirkte jedoch wie ein Ziel, das man nie erreichen würde. So etwas wurde dann eben in Filmen verarbeitet.

In seinem Science-Fiction-Stummfilm „Frau im Mond“ zeigte der visionäre Regisseur Fritz Lang (u. a. auch „Metropolis“) Ende der 20er-Jahre, wie eine Mondlandung aussehen könnte. Anno 1969 bestätigte sich das auch durch die Apollo-11-Mission mit Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins.

Ein Spektakel, das zur Zeit der Filmproduktion undenkbar gewesen wäre. Zumal der Großteil der Menschen noch nicht einmal ein Auto besaß, geschweige denn ein echtes Raumschiff oder einer Rakete gesehen hätte.

Trailer von „Frau im Mond“ (1929)

Frau im Mond
Frau im Mond

Der Mondexperte Professor Georg Manfeldt vermutet Wasser, Sauerstoff und große Goldvorkommen auf der erdabgewandten Seite des Mondes – eine Theorie, für die er in der Wissenschaft ignoriert und ausgelacht wird. Allein der Ingenieur und Flugwerftbesitzer Wolf Helius glaubt auch daran. Gemeinsam mit dem Ingenieur Windegger und dessen Verlobten, der Astronomiestudentin Friede Velten arbeitet Helius an der Verwirklichung der ersten Mondexpedition. In den „Helius-Werften“ entsteht dafür ein imposantes Raketenschiff namens „Friede“, in dem Helius, Windegger, Manfeldt und Velten aufbrechen wollen...

1929
Jahr
Not Rated
Alter
170min
Spieldauer
73,4%
TMDB Score

Zukunftsweisende Filme Nr. 2: „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968)

Der oscargekrönte Science-Fiction-Film „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick hat u. a. mehrere Voraussagungen zu technischen Gerätschaften getroffen, die heute teilweise schon Alltagsgegenstände sind und in vielen Haushalten Einzug gehalten haben.

So sind im Film z. B. Tablet-artige Geräte zu sehen, und das in einer Zeit, lange bevor es iPad und Co. gab. Weiters wird eine internationale Raumstation gezeigt und das Thema Weltraumtourismus angeschnitten.

Auch Gespräche zwischen Mensch und Maschine spielen eine wichtige Rolle: Man könnte den Bordcomputer HAL 9000 aus Kubricks Film heute durchaus mit künstlichen Intelligenzen, Sprachsteuerungen und smarten Assistenten wie Siri und Alexa vergleichen. Vielleicht war HAL 9000 aber auch bloß Inspiration für Sprachassistenten wie Siri, Cortana, Alexa und Jarvis. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Dinger nicht plötzlich gegen uns Menschen auflehnen.

Trailer von „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968)

2001: Odyssee im Weltraum
2001: Odyssee im Weltraum

Als im Jahr 2001 ein Monolith auf dem Mond entdeckt wird, wird diese Entdeckung als der Beweis für außerirdisches Leben gedeutet. Eineinhalb Jahre nach der Entdeckung des Monoliths werden 2 Astronauten, Bowman und Poole, mit dem Raumschiff Discovery zum Jupiter geschickt, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Das Raumschiff ist mit dem Supercomputer HAL-9000 ausgerüstet. Bald ergeben sich erste Komplikationen mit dem Computer...

1968
Jahr
12
Alter
149min
Spieldauer
80,8%
TMDB Score
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Zukunftsweisende Filme Nr. 3: „1998 – Die vier Milliarden Dollar Show“ (1979)

Neal Israels US-Komödie „1998 – Die vier Milliarden Dollar Show“ (1979) zeigt das Amerika von 1998 und ist sogar als „Film, der die Zukunft vorausgesagt hat“ bekannt. Zu den Voraussagungen des Films gehören u. a. der Untergang der Sowjetunion, welcher erst Anfang der 1990er Realität wurde, der wirtschaftliche Aufstieg von China, der Boom der Privatisierung und sogar die Verbreitung von Reality-Shows.

Trailer von „1998 – Die vier Milliarden Dollar Show“ (1979)

Zukunftsweisende Filme Nr. 4: „Star Trek“ (alle Filme ab 1979)

Sowohl die „Star Trek“-Filme ab den späten 70er-Jahren, wie auch natürlich die zugrunde liegende Kult-Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ aus den 60er-Jahren, zählen zu Werken der Science Fiction, die puncto Technik ihrer Zeit weit voraus waren. Zu verdanken haben wir es dem Visionär Gene Roddenberry. Mit einem handlichen Gerät kommunizieren (Kommunikator) und Informationen finden zu können ist heute das Normalste der Welt – und so ein Smartphone, wie es gegenwärtig genannt wird, hat sogar Platz in der Hosentasche!

Damals sah das Leben aber noch anders aus, Mobiltelefone waren alles andere als handlich konzipiert, ganz zu schweigen von PCs die so klein gewesen wären, als dass man sie mit sich herumtragen hätte könnte. Im Gegenteil: So kolossal wie sie gebaut waren, benötigten manche Computer sogar eigene Räume!

Einzig und allein das aus „Star Trek“ bekannte Beamen ist bis dato eine Zukunftsvision geblieben, die sich wohl auch in den nächsten Jahrzehnten nicht realisieren lässt. Wäre aber schon cool, sich von überall aus auf der Welt an jeden beliebigen Ort „zaubern“ zu können.

Trailer von „Star Trek: Der Film“ (1979)

Star Trek - Der Film
Star Trek - Der Film

Eine mysteriöse Wolke nähert sich der Erde und zerstört alles, was sich ihr in den Weg stellt. In Anbetracht der drohenden Gefahr entreißt Admiral Kirk dem jungen Captain der soeben renovierten Enterprise, Willard Decker, das Kommando und eilt zusammen mit seiner schnell wieder zusammengefügten alten Crew dem todbringenden Gebilde entgegen. Kirk und seine Crew erfahren, dass die Wolke V’ger heißt und auf der Erde ihren Schöpfer zu finden hofft. Im Alleingang findet Spock dank der vulkanischen Gedankenverschmelzung heraus, dass sich unter der Wolke eine komplexe Maschine verbirgt. Kirk gelingt es, V’ger zu überzeugen, ihn mit ein paar Getreuen in das Innere der Wolke zu lassen. Dort will er ihr Geheimnis lüften.

1979
Jahr
12
Alter
132min
Spieldauer
65%
TMDB Score
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Zukunftsweisende Filme Nr. 5: „Cable Guy – Die Nervensäge“ (1996)

In der Satire „Cable Guy – Die Nervensäge“ (1996) bekommen die Zuseher:innen Komiker Jim Carrey als verrückten „Kabelmann“ (wir würden Elektriker sagen) zu sehen. Interessant ist, dass sich Äußerungen seiner Filmfigur – die in ihrer Wut, Dinge in den Regen schreit – später als real herausstellen sollten.

Er meint nämlich, dass jeder Amerikaner eine Mischung aus Kabelfernsehen, Computer und Telefon besitzen wird. Klingt irgendwie nach Smartphone und Streamingdiensten, oder? Und mit der Aussage „Du wirst „Mortal Kombat“ mit einem Freund in Vietnam spielen“, sagt er nebenbei auch die Zukunft der Videospiele und Funktionen wie Online-Mehrspieler-Modi voraus.

Trailer von „Cable Guy - Die Nervensäge“ (1996)

Cable Guy - Die Nervensäge
Cable Guy - Die Nervensäge

Steven Kovacs wurde von seiner Freundin Robin Harris aus seinem Apartment geworfen. Für die Elektrik in seiner neuen Wohnung engagiert er den Kabeltechniker Chip Douglas. Steven gibt vor, sich für die Arbeit des einsamen Chip zu interessieren. Dieser deutet das Interesse als ein Freundschaftsgesuch. Und tatsächlich entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine private Bande. Aber Chip leistet sich einen Fehler, als er glaubt die richtige Lösung für Stevens Liebeskummer parat zu haben, der immer noch über die Trennung von seiner Ex-Freundin Robin trauert. Chips eigenmächtiger Plan führt schließlich dazu, dass sich Steven hintergangen fühlt und sich von Chip distanziert. Damit kann Chip aber überhaupt nicht gut umgehen und dreht völlig durch.

1996
Jahr
96min
Spieldauer
59,6%
TMDB Score
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Zukunftsweisende Filme Nr. 6: „Super Mario Bros.“ (1993)

Die Videospielverfilmung „Super Mario Bros.“ (1993) wird vor allem gerne von Verschwörungstheoretikern analysiert und kommentiert. Laut ihnen hat der Film u. a. die Terroranschläge auf das Word Trade Center in New York vom 11. September 2001 vorhergesagt. Ab der zweiten Minute sieht man im Hintergrund den Zerfall des Gebäudes. Viele halten diese Szene für keinen bloßen Zufall.

Abseits davon, dass „Super Mario Bros.“ aus dem Jahr 1993 wirklich keine gute Gamingadaption ist – die mit dem legendären Videospiel von Nintendo bis auf ein paar Namen (Mario, Luigi, Koopa, Daisy, Yoshi) fast nichts gemeinsam hat –, sieht man darin eine dystopische Alternativversion von Brooklyn, in der Personen mit High-Tech-Schuhen durch die Luft fligen und die Bevölkerung von einem tyrannischen Reptiloiden versklavt wird. Abseits von Verschwörungstheorien über Echsenmenschen, könnte man bei diesem Film also noch so einiges mehr aufzeigen.

Trailer von „Super Mario Bros.“ (1993)

Super Mario Bros.
Super Mario Bros.

Weil ihre Ausgrabungsstätte für Reptilienfunde seit Tagen überflutet ist, zieht Paläontologin Daisy (Samantha Mathis) die Mario Brothers zu Rate – die besten Installateure von Brooklyn. Kaum vor Ort, schlittern Mario (Bob Hoskins) und Luigi (John Leguizamo) in das Abenteuer ihres Lebens, denn die hübsche Forscherin wird entführt und als sie sich an ihre Fersen heften, landen die Brüder per Zeitreiseportal in der Stadt Dinohattan. In der aggressiven, lebensfeindlichen Metropole, deren Bewohner sich in beängstigendem Maße als Fleischfresser entpuppen, regiert der dämonische Echsenkönig Koopa (Dennis Hopper), der mithilfe eines magischen Steins (der sich in Daisys Besitz befinden soll) seine Macht ausweiten will …

1993
Jahr
104min
Spieldauer
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Zukunftsweisende Filme Nr. 7: „Matrix“ (1999)

Auch der Sci-Fi-Kultfilm „Matrix“ (1999) wird häufig in 9/11-Verschwörungstheorien gegen die Regierung der Vereinigten Staaten verwendet. „Matrix“ spielt in der Zukunft, im Jahr 2199 und gleichzeitig in der Gegenwart (im Film: 1999). Der Personalausweis von Hauptfigur Neo (Keanu Reeves) wurde dabei zum heiß diskutierten Thema, denn er zeigt den 11. September 2001 als Ablaufdatum.

Aus technischer Sicht schon wesentlich spannender sind Gedankengänge rund um das Thema virtuelle Realität, und ob die Menschheit in Wahrheit nicht in einer riesigen Computersimulation gefangen ist – während unsere echten Körper leblos in Farmen gehalten werden und Maschinen als Nahrungsgrundlage dienen.

Eine ebenfalls im Film gezeigte Idee wäre demnach auch die Möglichkeit, sich Wissen und Fähigkeiten zu jedem erdenklichen Thema per Knopfdruck ins Hirn „implantieren“ zu lassen. So könnte man binnen weniger Sekunden eine neue Sprache erlernen – oder man weiß von einer Sekunde auf die andere, wie Kung-Fu funktioniert.

Trailer von „Matrix“ (1999)

Matrix
Matrix

Unter Tags arbeitet Thomas Anderson (Keanu Reeves) als IT-Spezialist und fristet ein scheinbar fades Dasein – doch als Hacker „Neo“ ist in seiner Freizeit kein PC vor ihm sicher. Eines Tages poppt eine mysteriöse Botschaft auf seinem Bildschirm auf: „Die Matrix hat dich.“ Kurz darauf wird er von Männern in dunklen Anzügen verhaftet, kommt aber frei. Die geheimnisvolle Trinity (Carrie-Anne Moss) führt ihn zum charismatischen Rebellen Morpheus (Laurence Fishburne), der ihm Unglaubliches auftischt: Die Welt, wie wir sie kennen, ist ein als „Matrix“ betiteltes Computerprogramm (heutzutage würde man wohl „Virtual Reality“ dazu sagen), die Menschen sind Gefangene von Maschinen und dienen als deren Energiequellen – und Neo gilt als der „Auserwählte“, der die Menschheit aus der Knechtschaft befreien wird. Einfacher gesagt als getan, denn zuerst einmal muss er wörtlich über seinen eigenen Schatten springen und hinter die Fassade blicken, die er bis dato für die Realität hielt. Und dann wäre da noch der aufdringliche Agent Smith (Hugo Weaving), der sich wie eine Klette an die Fersen des Teams haftet und auch vor Mord nicht halt macht …

1999
Jahr
16
Alter
136min
Spieldauer
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Zukunftsweisende Filme Nr. 8: „Minority Report“ (2002)

Steven Spielbergs Sci-Fi-Thriller „Minority Report“ (2002) hat ebenfalls technische Geräte präsentiert, die damals für reine Fantasie gehalten wurden, heute aber tatsächlich existieren: Selbstfahrende Autos, Virtual Reality und Gestensteuerung für Computer waren anno 2002 noch Technologien, die es „nur in Filmen“ gab und vom Publikum als Zukunftsmusik belächelt wurden.

Trailer von „Minority Report“ (2002)

Minority Report
Minority Report

Im Washington, D.C., des Jahres 2054 gibt es keine Morde mehr. Die Zukunft ist bekannt und Mörder werden gefasst, bevor sie ihr Verbrechen begehen können. Dafür sorgt Pre-Crime, eine Elite-Einheit der Polizei, die die Visionen der Pre-Cogs, drei Wesen mit hellseherischen Fähigkeiten, auswertet und zur Tat schreitet. Das System ist perfekt. Und John Anderton ist sein perfekter Chef: Seit einem tragischen Verlust sechs Jahre zuvor widmet er sein Leben mit vollkommener Leidenschaft der Verbrecherjagd. Es gibt keinen Grund für ihn, am System zu zweifeln bis er in einer Vision selbst als Mörder zu sehen ist. 36 Stunden bleiben ihm bis zu dem Verbrechen. 36 Stunden, um zu beweisen, dass er unschuldig ist und das perfekte System fehlbar. Die Flucht kann beginnen.

2002
Jahr
14
Alter
145min
Spieldauer
73,3%
TMDB Score
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ÜBER DEN AUTOR
Bernhard Steiner
Bernhard Steiner

Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.

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