Die amüsante, wenn auch ziemlich banale Krimikomödie Hotel Costiera spielt an der Amalfiküste. Dorthin kehrt der aus Italien stammende ehemalige US-Marine Daniel De Luca (Jesse Williams, Grey’s Anatomy) zurück, um in einem Luxushotel auf einer Klippe mit Aussicht aufs Meer anzuheuern. Fortan kümmert er sich mit seinen vielfältigen Fähigkeiten um allerlei Probleme der reichen Gäste. Er rettet einen vermissten Hund, klärt aber auch mysteriöse Todesfälle auf. Geleitet wird das Hotel vom ruhigen Augusto (Tommaso Ragno), die wirkliche Chefin ist aber seine Tochter Adele (Maria Chiara Giannetta), die für Daniel kaum ein nettes Wort übrig hat. Geschätzt wird sein Können als Problemlöser aber von allen. Unterstützt wird er dabei von einem bunten Trio, mit dem er sich im örtlichen Café bei einem Espresso über den neuesten Fall austauscht. Die kluge Genny (Alexandra Jordan), der skurrile Tancredi (Sam Haygarth) und der mürrische, aber lokal gut vernetzte Bigné (Antonio Gerardi) helfen Daniel für eine angemessene Bezahlung auch bei auf den ersten Blick belanglosen Angelegenheiten. Als roter Faden durch die sechs Folgen zieht sich ein Fall, der Daniel besonders nahe geht. Die zweite Tochter des Hotelbesitzers, die es dem Ex-Marine angetan hat, wird seit einem Monat vermisst, keiner weiß wo Alice (Amanda Campagna) stecken könnte. So scheint es zumindest zu Beginn …
Nicht nur die Besetzung ist international. Die englischsprachige Serie ist eine italienische Produktion, die Regie teilten sich der Italiener Giacomo Martelli und der Amerikaner Adam Bernstein, der schon Folgen quer durch die amerikanische Fernsehlandschaft inszeniert hat – von „30 Rock“ über „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ bis zur Pilotfolge von „Fargo“. Gedreht wurde tatsächlich in Italien, und das spürt man. Die Szenerie ist atemberaubend, und es macht einen Riesen-unterschied, dass die Schauspieler*innen nicht in irgendeinem Studio herumstehen, sondern tatsächlich an der Mittelmeerküste. Auch für Star Jesse Williams spielte diese Authentizität eine entscheidende Rolle. Recht viel mehr als schön anzusehende Unterhaltung will „Hotel Costiera“ aber nicht sein und bleibt inhaltlich dann doch sehr seicht. Wirkliche Spannung kommt nie auf, die nächste Wendung ist immer lange im Voraus vorhersehbar. Allzu ernst oder dynamisch wird die Serie trotz durchaus arger Themen auch nie, das nette Urlaubsgefühl überwiegt – und das ist ja auch einmal in Ordnung.