Alles beginnt damit, dass ein beschaulicher Vorort von Oxford plötzlich durch eine Explosion erschüttert wird. Ein von einer Hausbesetzerfamilie okkupiertes Gebäude steht nach einer Gasexplosion in Brand, einzig ein kleines Mädchen kann von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet werden. Sarah Tucker (Ruth Wilson, bekannt als Alice Morgan in der TV-Serie "Luther"; Golden Globe für "The Affair"), die in der Nachbarschaft wohnt und zum Zeitpunkt der Detonation gerade mit ein paar Gästen beim Abendessen saß, will das Mädchen am nächsten Tag im Krankenhaus besuchen. Und von da ab wird es echt merkwürdig: Im Spital behauptet man, nichts von dem Girl zu wissen, und komplementiert Sarah recht unhöflich hinaus. Danach wird sie von einem mysteriösen Schwarzen verfolgt, der ihr am Vorabend bei der Unglücksstelle schon aufgefallen war (und dem sie in der Folge noch öfter begegnen wird). Bei der Polizei kann oder will man Sarah auch nicht weiterhelfen und teilt ihr nur mit, dass der Akt unter Verschluss steht. Auch in der Berichterstattung in den Medien wird das Mädchen mit keinem Wort erwähnt – und wurde offensichtlich aus allen Fotos herausretuschiert. Warum der ganze Aufwand? Ist die Kleine womöglich in Gefahr? Alle Warnungen, die Sache auf sich beruhen zu lassen, schlägt Sarah in den Wind. Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, wendet sie sich schließlich an die etwas heruntergekommene Privatdetektei von Joe Silverman (Adam Godley) und dessen schroffer und zynischer Frau Zoë Boehm (Oscar-Preisträgerin Emma Thompson mit silbernem Pixie Cut). Und schon stecken Sarah und Zoë mittendrin in einer mörderischen Verschwörung und haben allerlei gefährliche Handlanger des Verteidigungsministeriums am Hals.
Fans von Mick Herron und der "Slow Horses"-Reihe erwartet auch hier ein unterhaltsamer, mit brillanten Dialogen gespickter Mix aus Sarkasmus, Spannung und hintergründigem schwarzem Humor. Der Achtteiler ist wendungsreich und ohne Scheu vor Brutalität rasant in Szene gesetzt. Die Story des Verschwörungskrimis ist solide, die Dialoge sind herrlich - und die Hauptdarstellerinnen eine Wucht.



