In aller Herrgottsfrüh stürmt ein Einsatzkommando der Polizei ein Vorstadthaus und verhaftet den 13-jährigen Jamie (Owen Cooper) aus seinem Kinderzimmer heraus. Der nett und harmlos wirkende Bub soll eine Mitschülerin mit einem Küchenmesser ermordet haben. Während die Ermittler und eine Psychologin herauszufinden versuchen, was wirklich geschah, droht die Familie (als Vater: Stephen Graham, r.) daran zu zerbrechen
Jede Episode wurde ohne Schnitt in einer einzigen langen Plansequenz gefilmt, in einer einzigen zusammenhängenden Szene. Idee und Buch stammen von Jack Thorne („Der geheime Garten“, „Enola Holmes“) in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Stephen Graham („Fluch der Karibik 4“), der auch den Vater des angeklagten Teenagers spielte. Regisseur Philip Barantini lieferte schon 2021 mit „Yes, Chef!“ einen mit mehreren Preisen ausgezeichneten One-Shot-Film ab, in dem ebenfalls Stephen Graham in der Hauptrolle als gestresster Londoner Chefkoch zu sehen war. Jack Thorne und Stephen Graham wollen ihr erschütterndes Thrillerdrama als Reaktion auf zunehmende die Misogynie und die Verbreitung toxischer Männlichkeit auch unter Jugendlichen verstanden wissen. „Adolescence“ ist meisterlich inszeniert, teils unvergesslich gut dargeboten, hält unserer Gesellschaft gnadenlos einen Spiegel vor – und gleicht so einem Schlag in die Magengrube.