Seymour Cassel

Seymour Cassel

Seymour Cassel (* 22. Januar 1935 in Detroit, Michigan; † 7. April 2019 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Im Laufe seiner Karriere trat er in über 200 Film- und Fernsehproduktionen auf. Wiederholt war er in Filmen der Regisseure John Cassavetes und Wes Anderson zu sehen.

Cassel studierte Schauspiel am American Theatre Wing und im Actors Studio. In dieser Zeit lernte er John Cassavetes kennen, was Cassel rückblickend als seine „Rettung“ bezeichnete. Kurz darauf debütierte er in einer kleinen Nebenrolle in Cassavetes' Filmdrama Schatten (1959). Für seine Rolle des Chet im Filmdrama Gesichter, ebenfalls unter Regie von Cassavetes, wurde er 1969 für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert und gewann den National Society of Film Critics Award. Im Actionfilm Der Tiger – Die Stunde des Infernos (1986) trat er neben Gary Busey und Yaphet Kotto auf. Für seine Rolle in Alexandre Rockwells Komödie In the Soup – Alles Kino (1992) gewann er einen Sonderpreis des Sundance Film Festivals.

Cassel spielte in dem Film Ein unmoralisches Angebot (1993) die Rolle des Mr. Shackleford, des Fahrers und Vertrauten des von Robert Redford dargestellten John Gage. In den Jahren 1994 bis 1995 war er in der Fernsehserie Unter Verdacht – Der korrupte Polizist in der Rolle des Mickey Schwartz zu sehen. In der Komödie Café Blue Eyes – Schlafloses Verlangen (1996) spielte er den verständnisvollen Cafébesitzer Leo.

Ab Ende der 1990er Jahre arbeitete er wiederholt mit Regisseur Wes Anderson, in dessen Filmen Rushmore (1998), Die Royal Tenenbaums (2001) und Die Tiefseetaucher (2004) er jeweils eine Rolle übernahm.

Cassel wurde 1999 für sein Lebenswerk mit einem Preis des Malibu Film Festivals ausgezeichnet, im Jahr 2003 folgte ein Preis des Rhode Island International Film Festivals. 2009 erhielt er den Indie Icon Award beim San Diego Film Festival. Im Jahr 2012 wurde beim Filmfest Oldenburg ein neuer Schauspielerpreis eingeführt und nach Seymour Cassel benannt.