John Malkovich

John Malkovich

John Gavin Malkovich (* 9. Dezember 1953 in Christopher, Franklin County, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent.

1983 zog Malkovich nach New York, wo er 1984 am Broadway neben Dustin Hoffman in dem Theaterstück Death of a Salesman auftrat. Für sein Kinodebüt als Mr. Will in Ein Platz im Herzen wurde er 1985 für den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert. 1984 hatte er auch eine Rolle in dem Film The Killing Fields – Schreiendes Land, für die ihm der Boston Society of Film Critics Award und der National Society of Film Critics Award verliehen wurde. Im Jahr 1985 drehte Volker Schlöndorff den Fernsehfilm Tod eines Handlungsreisenden nach dem o. g. Theaterstück, wiederum mit Hoffman in der Hauptrolle und Malkovich als Biff. Für diese Rolle erhielt Malkovich 1986 einen Emmy Award und wurde für den Golden Globe nominiert.

Malkovich ist einer der profiliertesten Darsteller komplexer, problematischer und abgründiger, oft auch hochintelligenter aber ebenso herablassender Charaktere. Das Spektrum der von ihm verkörperten Figuren ist dabei breit gefächert und reicht von sympathischen Schurken (Ripley’s Game) über gescheiterte Intellektuelle (Himmel über der Wüste), zynische Verhärmte (Der Mann mit der eisernen Maske) und gewissenlose Intriganten (Gefährliche Liebschaften) bis hin zu Charakteren, die das pure Böse darstellen (Con Air). In Con Air spielte er einen gefährlichen Irren und in Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter den bösen, tyrannischen König. In Mary Reilly und Shadow of the Vampire verkörperte er Wissenschaftler bzw. Künstler, die in ihrem unersättlichen Verlangen nach dem Absoluten auch vor einem Pakt mit dunklen und unkontrollierbaren Mächten nicht zurückschrecken. Eine andere Art von Vielschichtigkeit bewies Malkovich in dem Film Von Mäusen und Menschen mit der Darstellung eines arglosen und gutmütigen, in seiner überentwickelten Körperlichkeit jedoch gefährlichen Debilen. Eine Variation des Themas bietet Volker Schlöndorffs deutsch-französisch-britische Koproduktion Der Unhold, in dem Malkovich einen introvertierten, aber zutiefst guten Naiven spielt, der sich für Tiere und Kinder einsetzt, sich als Kriegsgefangener in Nazi-Deutschland jedoch dazu missbrauchen lässt, sein Einfühlungsvermögen in den Dienst der inhumanen nationalsozialistischen Sache zu stellen. Der Reiz und die Eindringlichkeit seiner Darstellung besteht in vielen Fällen in der Ambivalenz, die sich aus der emotionalen Verletzlichkeit seiner für die Umgebung tödlich gefährlichen Charaktere ergibt.

Sein Faible für Independent-Filme und sein Ruf als einer der interessantesten Schauspieler der USA führten dazu, dass ihm eigens eine Titelrolle gewidmet wurde: In Being John Malkovich (1999) spielt er sich selbst, während mehrere andere Personen versuchen, in sein Inneres und in sein Gehirn zu gelangen, nachdem jemand durch das Öffnen einer Geheimtür zufällig dort hineingeraten war und begeistert davon berichtet hat.