Herti Kirchner

Herti Kirchner

Herti war die Tochter des Dachdeckermeisters Franz Joseph Kirchner und der Lehrerin Herta Kirchner geb. Hartmann. Anstelle der früh verstorbenen Mutter wurde Herti Kirchner von einer Haushälterin („Fräulein Sorge“ in „Lütte“), sowie indirekt von den drei unverheirateten Schwestern der Mutter und einer Tante erzogen. Dieser Fürsorge entzog sie sich, indem sie heimlich am Kieler Stadttheater Schauspielunterricht nahm und dann das Elternhaus gegen den Willen der Familie verließ.

Am 29. Mai 1931 heiratete sie Heinrich Weidinger, der Kapellmeister am Stadttheater und Leiter des Städtischen Orchesters Salzwedel war. Am 10. Januar 1933 wurde die Ehe in Berlin geschieden, wobei Herti Kirchner die alleinige Schuld auf sich nahm.

Sie gab ihr Debüt 1930 am Stadttheater von Salzwedel. 1932 ging sie nach Berlin und erhielt ein Jahr später ihr erstes Engagement am Deutschen Künstlertheater. Sie übernahm vorwiegend komisch-naive Rollen und war auch als Kabarettistin und Soubrette tätig, zuletzt am Lustspielhaus.

In ihrem ersten Film Kampf um Blond erhielt sie kaum zwanzigjährig die Hauptrolle. Sie spielte eine Schülerin, die aus dem Erziehungsheim flüchtet und sich als Tänzerin versucht. In den dreißiger Jahren wirkte sie in mehreren Filmen mit. 1933 lernte sie den dreizehn Jahre älteren Schriftsteller Erich Kästner kennen, mit dem sie in den folgenden Jahren befreundet war.

1937 veröffentlichte sie das Jugendbuch Lütte. Geschichte einer Kinderfreundschaft, 1938 folgte Wer will unter die Indianer?. Da Kästner damals Schreibverbot hatte, wurde vermutet, dass beide Bücher von ihm stammen könnten.

Herti Kirchner starb am 1. Mai 1939 um 5:00 Uhr[2][3] bei einem Autounfall in Berlin. Quelle: Wikipedia