Winnie the Pooh: Blood and Honey

Winnie the Pooh: Blood and Honey

Beschreibung

Christopher Robin (Nikolai Leon) ist kein Kind mehr und hat den legendären Hundert-Morgen-Wald schon lange hinter sich gelassen. Der einst so idyllische Ort wurde zum Albtraum, es herrscht eine bittere Hungersnot – sich selbst zu versorgen haben seine dort ansäßigen ehemaligen Spielgefährten schließlich nie gelernt – und auch die Bewohner des Waldes sind nicht mehr wiederzuerkennen.

Allen voran Winnie Puuh (Craig David Dowsett) und sein Kumpel Ferkel (Chris Cordell) wurden von den Umständen gezeichnet – in der Not waren sie gar gezwungen den Esel I-Aah zu verpeisen. Seither sind die Zwei nicht mehr dieselben, bringen kein Wort über ihre Lippen und locken unwissende Wandersleute in den Hundert-Morgen-Wald, um sie in ihrer Gartenhütte zu zerstückeln und zu Futter zu verarbeiten.

Da macht Christopher Robin den fatalen Fehler sich nach Jahren der Abwesenheit wieder einmal blicken zu lassen und steht mit seiner Verlobten Mary (Paula Coiz) an einem Ort, der so gar nicht mehr seinen Kindheitserinnerungen entspricht. Zur Begrüßung wird Mary auch direkt von Puuh und Ferkel umgebracht, auch Christopher Robin wird in Ketten gelegt und in den Folterkeller gesteckt; auch er soll später noch faschiert werden.

Indes mietet sich eine Gruppe Student:innen, rund um die traumatisierte Maria (Maria Taylor), in einem Ferienhaus nahe des Hundert-Morgen-Waldes ein. Im wahrsten Sinne ein gefundenes Fressen für Puuh und Ferkel, die kurzentschlossen den Wald verlassen und der Menschenwelt einen blutigen Besuch abstatten …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Mit den berühmten „Pu der Bär“-Kinderbüchern des Autoren Alan Alexander Milne und der „Winnie Puuh“-Franchise von Walt Disney hat dieser Slasher nichts zu tun! Weil jedoch mit 1. Jänner 2022 die Geschichten, wie sie von Milne anno 1926 geschrieben und veröffentlicht wurden, gemeinfrei wurden, dürfen sie – wie in diesem Fall – seither neu interpretiert werden.

Disney behält allerdings die Rechte auf selbst hinzugefügte Figuren (wie z. B. den springenden Tiger Tigger) sowie die visuelle Gestaltung und grafische Interpretation der Figuren – bestes Beispiel hierfür wäre Winnie Puuhs ikonisches rotes T-Shirt, das ursprünglich nicht aus der Feder von A. A. Milne stammt.

Nur weil man Winnie Puuh als putzigen Zeichentrick-Bären kennt, darf man sich bei „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ (2023) auf keinen Fall einen kinderfreundlichen Film erwarten – bei einem Blick auf das Poster des Horrorfilms liegt dies aber auf der Hand. Es wird gefoltert, es spritzt das Blut, es wird stellenweise sexuell explizit. Wer ein sanftes Gemüt hat oder die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat, ist hier als Zuseher:in fehl am Platz!

Dass der Low-Budget-Slasher inhaltlich wie handwerklich alles andere als gut ist, könnte man sich ebenfalls denken, wenngleich man den Schachzug von Regisseur Rhys Frake-Waterfield schon ein bisschen feiern darf: Kaum sind die Markenrechte am ersten „Winnie-the-Pooh“-Buch abgelaufen und zur Public Domain geworden, schnappt sich der Brite den kultigen Teddybären und formt ihn für seine Zwecke zum Psychokiller um. Mutig vor allem deswegen, weil der „Bär“ im Film mit seinem roten Shirt einen Rechtsstreit mit der Mausfabrik Disney nahezu heraufbeschwört.

Mit einem lachhaften Budget von rund 100.000 US-Dollar wurde ein B-Movie geschaffen, der in Fankreisen bereits Kultstatus genießt und weltweit über 5 Millionen USD lukrierte – also das 50-fache des eingesetzten Kapitals!

Eine Fortsetzung soll folgen und Teil eines von Frake-Waterfield geplanten Filmuniversums werden, in der auch andere bekannte Kindergeschichten als Horrorfilm adaptiert werden sollen. Zu den angekündigten Titeln gehören „Peter Pan“ und „Bambi“.