Beschreibung
Vor langer Zeit, auf dem Planenten Cybertron: Tief unter der Oberfläche in der Stadt Iacon leben die Transformers, die vom lässigen Sentinel Prime (US-Stimme: Jon Hamm; deutscher Synchronsprecher: Tom Beck) und seinen Vertrauten regiert wird. Als Arbeiter vor allem in den Minen, wo das lebensnotwendige Energon als Energiequelle für alles abgebaut wird, schuften die Bots. Das sind auch lebende, empfindsame Roboter, aber sie können sich nicht so verwandeln wie die Transformers und bilden quasi die „Unterschicht“.
Damit will sich der Bot Orion Pax (Stimme im US-Original: Chris Hemsworth; deutscher Synchronsprecher: Tommy Morgenstern), der später noch zum legendären Optimus Prime werden soll, nicht abfinden. Er tanzt immer wieder aus der Reihe und zieht dabei seinen besten Freund D-16 (der im Verlauf der Filmreihe zum Oberbösewicht Megatron mutiert) sowie Vorarbeiterinrin Elita-1 (auf Englisch hört man hier Scarlett Johansson, auf Deutsch Emilia Schüle) und Quasselstrippe B-127 aka Bumblebee (Keegan-Michael Key / Philipp Laude) in viel Ärger.
Als er allerdings heimlich auf die verbotene Oberfläche von Cybertron geht, entdecken er und seine Gefährt:innen dort, dass sie alle Opfer einer großen Lüge und Verschwörung sind …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Seit 40 Jahren sorgen die wandelbaren Roboterfiguren der „Transformers“-Franchise des US-Spielzeugriesen Hasbro in Kinderzimmern dieser Welt für Action und Kurzweil. Die begleitende Bewegtbildkarriere der Transformers startete dann Ende der 80er-Jahre in Gestalt einer noch recht einfach gezeichneten, aber global erfolgreichen TV-Kinderzeichentrickserie – und gipfelte ab 2007 im Beginn einer von Michael Bay gezündeten Kinokarriere, gewaltig wie Obertransformer Optimus Prime.
Den blamablen Kinofilm „Transformers – Der Kampf um Cybertron“ von 1986, der damals als Lückenbüßer zwischen zwei Serienstaffeln diente und in den USA ein derartiger Flop war, dass man alle Pläne für weitere große Verfilmungen für über zwei Jahrzehnte in den Giftschrank sperrte, lassen wir mal beiseite.
Der erste Michael-Bay-Ableger „Transformers“ (2007) zündete die – sich später als zu Recht ziemlich instabil erweisenden – Karrieren von Shia LaBeuf und Megan Fox, war technisch und visuell interessant, witzig und spannend. Der Lohn waren über 700 Millionen US-Dollar weltweiter Umsatz am Box Office. Das führte bis zum Jahr 2023 zu insgesamt sechs weiteren Filmen – „Transformers – Die Rache“ (2009), „Transformers 3“ (2011), „Transformers: Ära des Untergangs“ (2014), „Transformers: The Last Knight“ (2017), „Bumblebee“ (2018) sowie „Transformers: Aufstieg der Bestien“ (2023) –, die weitere 4,5 Milliarden USD eingespielt haben.
Zwar wurden diese Produktionen immer aufwendiger und technisch ausgefeilter, inhaltlich jedoch – abgesehen von der charmanten Ausnahme „Bumblebee“ (2018), ein Spin-off über den gelben Schussel-Transformer – gingen Charme, Unverwechselbarkeit und Sinn verloren. Die Reihe war zu einem lauten, teuren, eitlen Effektgewitter geworden, das zuletzt weit unter Erwartung performte. Nicht die beste Ausgangslage also für den nun vorliegenden achten Film „Transformers One“ (2024), der sich mit den Anfängen der Roboterspezies befasst. Noch dazu als Animationsfilm gehalten, also – zumindest gefühlt – eine Sparvariante. Skepsis wäre also nicht fehl am Platze.
Große Überraschung aber: Nach fünf Minuten „Transformers One“ kippt auch erwachsenes Publikum in die visuell überwältigende Welt auf Cybertron, auf der es von interessanten Charakteren, kreativ-witzigen Ideen und so mancher Anspielung auf die Sci-Fi-Filmhistorie (wer aufpasst, wird beispielsweise den einen oder anderen Bezug auf Fritz Langs Klassiker „Metropolis“ finden) nur so wuselt.
Vor allem aber erzählt Regisseur Josh Cooley die an der faszinierenden Oberfläche witzig-spannende Geschichte ohne Hänger und mit so viel Tempo, dass man die Tragik darunter, weil das Schicksal zwei Freunde durch deren Entwicklung auf zwei verschiedene, aber nicht mehr vereinbare Wege setzt, erst nach und nach mitbekommt. Wer dazu einen passenden filmischen Vergleich sucht, findet ihn am ehesten im epischen „X-Men: Erste Entscheidung“ (2011), in dem aus den Mutanten-Freunden Charles Xavier und Erik Lehnsherr die erbitterten Gegner Professor X und Magneto werden. Hier wie da bilden die Transformation und Entwicklung von der gesellschaftlich abgestempelten Underdog-Existenz zum wahren Ich die treibende Kraft der Geschichte.
Was man diesem Film dabei hoch anrechnen muss: Da ist kein Funken Wokeness dabei, auf aufgesetzte Diversität wird trotz dieser Botschaft wohltuend verzichtet. Das einzige (wirtschaftliche) Minenfeld, in das sich der Film begibt, ist die ungewisse Zielgruppe. Für kleine Kinder ist er wohl leicht überfordernd, Erwachsene könnten dem Vorurteil aufsitzen, das hier sei ein reiner Kinderfilm und daher wenig interessant – siehe oben!
Fazit: „Transformers One“ (2024) ist eine temporeiche Story über Freundschaft, Verrat und Täuschung – fast wie eine altgriechische Tragödie. Bitte mehr davon, egal ob als Animations- oder Realfilm!