The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Beschreibung

Ihre Romane voll exotischer Abenteuer und schwülstiger Erotik sind Bestseller und haben aus Loretta Sage (Sandra Bullock) eine wohlhabende Frau gemacht. Doch seit ihr Mann, ein Archäologe, vor fünf Jahren starb, fehlt ihr jede Motivation zum Schreiben. Das Kopfkino, das normal dafür sorgt, dass ihr die Geschichten leicht von der Hand gehen, will einfach nicht mehr richtig funktionieren.

Das merkt auch ihre Agentin Beth (Da’Vine Joy Randolph) und hat deshalb viel Geld in eine bevorstehende Lesetour für das neue Buch „The Lost City of D“ gesteckt. Beim Launch-Event vor Fans ist auch Alan (Channing Tatum) dabei, der als Lorettas Romanheld Dash die Cover ihrer Romane ziert und vor allem die Leserinnen verzückt.

Der gemeinsame Auftritt mit dem gut gebauten „Duschgelmodel“, wie sie ihn etwas abfällig nennt, wird zum Debakel, als die in einen pinken Pailletten-Jumpsuit gezwängte Loretta Alan aka Dash die blonde Langhaar-Perücke vom Kopf reißt und er von der Bühne stürzt. Doch es kommt noch ärger: Beim Versuch, die Veranstaltung fluchtartig zu verlassen, wird Loretta entführt – und sitzt wenig später Milliardär Abigail Fairfax („Harry Potter“-Star Daniel Radcliffe) gegenüber.

Der exzentrische Vogel glaubt nämlich felsenfest, dass die Schriftstellerin ihm den Weg zu einem sagenumwobenen Schatz verraten kann, der sich in einer verschollenen Stadt aus Lorettas neuem Werk befinden soll! Die haben Fairfax’ Leute auf einer entlegenen Insel im Atlantik tatsächlich schon gefunden, nun soll Loretta vor Ort durch Entschlüsseln von Hieroglyphen den entscheidenden Hinweis auf den Standort der „Krone des Feuers“ liefern.

Derweil bastelt Alan, der mitgekriegt hat, wie man die (von ihm insgeheim verehrte!) Loretta kidnappte, an einer Rettungsaktion, für die er Ex-Navy-Seal Jack Trainer (Brad Pitt) anheuert. Sie jetten auf das Eiland – der Auftakt zu einer Reihe haarsträubender Ereignisse …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Nicht mehr ganz junge Filmfans wird „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (2022) an einen Kassenschlager von 1984 erinnern: In „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ waren Kathleen Turner (als Starautorin) und Michael Douglas (als Vogelschmuggler mit Machoallüren) in ein exotisches Abenteuer verwickelt. Und wer zu Beginn von „The Lost City“ genau hinschaut, der wird eine Anspielung auf den Originaltitel des 80er-Abenteuerklassikers (nämlich „Romancing the Stone“) entdecken.

Beim direkten Vergleich zieht die Hommage „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ allerdings deutlich den Kürzeren. Das liegt vor allem am Humor, der bei Turner und Douglas deutlich bissiger war (eine Vorgeschmack auf „Der Rosenkrieg“ von 1989) und an den Bösewichten. Gegen das schillernden Duo Danny DeVito und Manuel Ojeda kommt Ex-Harry-Potter Daniel Radcliffe nicht an, auch wenn er sich alle Mühe gibt.

Zumindest stimmt die Chemie zwischen den Hauptdarstellern Sandra Bullock und Channing Tatum aber so gut, dass die knapp zwei Stunden Laufzeit meist kurzweilig sind und die beiden zumindest für einige Lacher sorgen – etwa, wenn Angsthase Alan sich von Loretta nach einem „Spaziergang“ in einem Fluss Blutegel vom muskulösen Körper entfernen und dabei buchstäblich die Hose runter lässt.

Für das Spaß-Highlight sorgt aber Oscarpreisträger Brad Pitt, der als cooler langhaariger Feschak mit außergewöhnlichen Kampffähigkeiten genüsslich Actionhelden-Klischees auf die Schaufel nimmt (und dem man die Selbstironie mehr abnimmt als Tatum). Ihm hätte man mehr Screentime gewünscht als nur zehn Minuten plus Nachspann-Comeback. Bullock revanchiert sich übrigens für Pitts gelungenen Kurzauftritt mit einem Gastspiel in seinem Actionstreifen „Bullet Train“ (2022).

Unter dem Strich ist „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ ein harmloses Kinovergnügen mit sympathischen Stars, hübschen Locations (gedreht wurde in der Dominikanischen Republik) und Sommerfeeling, das aber zu sehr auf Nummer sicher geht und sein Screwball-Comedy-Potenzial deshalb nicht wirklich ausschöpfen kann.

Sandra Bullock, die auch als Produzentin fungierte, werden die teils durchwachsenen Kritiken jedoch egal sein, immerhin spülte die Abenteuerkomödie „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (2022) global rund 193 Millionen US-Dollar in die Kinokassen – bei einem geschätzen Budget zwischen 68 und 74 Mio. USD also zumindest kein Nullsummenspiel.