The Five Devils

Beschreibung

Die 8-jährige Vicky (Sally Dramé) lebt zusammen mit ihren Eltern, der Bademeisterin Joanne (Adèle Exarchopoulos) und dem Feuerwehrmann Jimmy (Moustapha Mbengue), in einem kleinen Bergstädtchen am Fuß der französischen Alpen an einem See. Die Berge dort werden „Les Cinq Diables“, also „Die fünf Teufel“ genannt – daher rührt auch der Filmtitel.

Die kleine Vicky hat ein besonderes Talent: ihr Geruchssinn ist so stark ausgeprägt, dass sie alle Gerüche, die sie wählt, wahrnehmen und reproduzieren kann! Diese sammelt sie hingebungsvoll in Gläsern, die sie auch fein säuberlich beschriftet.

In der Schule gemobbt – weil sie das Kind einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters ist – hat Einzelkind Vicky eine tiefe Bindung zu ihrer Mama Joanne, deren Duft sie ebenfalls heimlich extrahiert. Für Vater Jimmy ist es indes schwierig, seinen Platz in der Familie zu finden. Als eines Tages seine Schwester Julia (Swala Emati) vor der Türe steht, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, beginnt Vicky auch ihren Duft zu erkunden.

Durch die Anwesenheit ihrer Tante gelangt das Mädchen in Kontakt mit düsteren Erinnerungen und stößt infolgedessen gar auf mysteriöse Familiengeheimnisse …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Die französische Filmemacherin Léa Mysius machte sich als Drehbuchautorin für Arthouse-Stars wie Arnaud Desplechin („Das Leben ist seltsam“) und André Téchiné („Wilde Herzen“) früh einen Namen und gab 2017 mit dem Coming-of-Age-Drama „Ava“ ihr eigens Spielfilmdebüt. Dieses wurde bei der Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes gefeiert und im Anschluss mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft. Auch in diesem Film stand ein junges Mädchen im Mittelpunkt der Handlung.

Eine gewisse Ähnlichkeit muss man „The Five Devils“ dahingehend schon einmal zuschreiben, wenngleich die Filme selbst inhaltlich nichts miteinander zu tun haben. Die kleine Vicky und ihr übersinnlicher Geruchssinn erinnern an Patrick Süskinds „Das Parfum“, die Mystik und Bildsprache etwa an die Serie „Twin Peaks“.

„The Five Devils“ entpuppt sich letztlich jedoch als komplexes Drama über Liebe und Eifersucht, das viele Genres bedient: Liebesgeschichte, Fantasy, Realität, Mutter-Tochter-Drama, Coming-of-Age. Wer es zudem schwierig findet, mehreren Zeitebenen zu folgen, die ineinander verwoben sind und die erst nach und nach ergründet werden, der/die könnte seine/ihre Probleme haben der Handlung zu folgen.

Nichtsdestotrotz kann man „The Five Devils“ allein schon wegen seiner Machart als außergewöhnlich bezeichnen. Das mag nicht für jeden passen, Fans von Regisseurin Léa Mysius, Arthouse-Produktionen und französischen Filmen kommen allerdings auf ihre Kosten.