Napoleon

Beschreibung

Regielegende Ridley Scott versucht mit seinem Monumental-Biopic „Napoleon“ (2023), den Bogen Napoleon Bonapartes (Joaquin Phoenix) von seinen jüngeren Tagen als Soldat zum gnadenlosen General bis schließlich zum neuen Kaiser der Franzosen nachzuzeichnen.

Jenem Kaiser, der erst den Großteil Europas unterwirft, bis er an seiner Hybris und dem Versuch, auch Russland zu erobern, furchtbar scheitert. Der sich von Abdankung sowie Exil auf Elba nicht stoppen lässt und Europa in seiner zweiten „Herrschaft der 100 Tage“ noch einmal herausfordert – um schließlich 1815 bei Waterloo endgültig geschlagen zu werden.

Das alles erzählt Scott mehr oder weniger aus dem Blickwinkel von Bonapartes Lebensliebe Joséphine (Vanessa Kirby).

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Die Verfilmung des Lebens- und Wirkungsbogens von Napoleone Buonaparte (so der korsische Geburtsname, den er später im Dienst der Franzosen sprachlich dauerhaft anglich) stand seit Jahrzehnten auf der filmischen Bucketlist von Regisseur Ridley Scott.

Der 85-jährige Macher von cineastischen Meilensteinen wie „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979), „Blade Runner“ (1982) oder dem Oscarhit „Gladiator“ (2000) träumte seit dem Tod seines Idols Stanley Kubrick davon, dessen nie realisierten, riesigen Napoleon-Film umzusetzen – aber natürlich aus der Sicht von Ridley Scott.

„Napoleon hat mich immer interessiert. Es gibt in der Geschichte kaum eine vielschichtigere und widersprüchlichere Person als Bonaparte: Militärisch, politisch bzw. als Reformer von Staat, Verwaltung und Gesellschaft ein Genie, das bis heute nachwirkt. Gleichzeitig ein Diktator, egomanisch und rücksichtslos, der über die Leichen von Millionen ging, um seine Ziele zu erreichen“, so Scott. „Dazu ein Mann, der die Frauen geliebt hat – und sie ihn. Kein Wunder, dass man bis heute versucht, dieses Phänomen zu enträtseln.“ Tatsächlich gibt es über 400 Sachbücher zum Th ema Napoleon Bonaparte und mehr als ein Dutzend Filme über ihn oder seine Frauen.

Bereits auf den ersten Blick wird klar: Dieser Stoff ohne große zeitliche Eingrenzung ist gewaltig, der sich in herkömmlichen 90 Minuten nicht ausgeht. Scott hat seine über vier Stunden (!) lange Originalversion, die später bei Apple TV+ zu sehen sein wird, für das Kino auf 157 Minuten zusammengeschnitten.

Fazit: „Napoleon“ (2023) ist gewaltig – aber auch distanziert.