Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss

Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss

Beschreibung

In den frühen 70er-Jahren war auch das Gewerbe des kriminellen Schurkenpacks noch ganz anders aufgestellt. Keine elektronischen Spielzeuge, sondern Wagemut, Muskelkraft und Geschicklichkeit bestimmen über Teilhabe an bzw. Führung von Verbrecherbanden, und die wildeste dieser Epoche sind „Die Fiesen 6“. Als Big Boss dort wirkt seit Jahrzehnten der ziemlich faltig gewordene, aber immer noch topfitte und bis zu den buschigen weißen Augenbrauen mit krimineller Energie aufgetankte Wilde Knöchelknacker (Stimme im US-Original: Alan Arkin; deutsche Stimme: Thomas Gottschalk).

Bei der gewagten Jagd auf ein altchinesisches Artefakt (sehr schöne Parodie auf Abenteuerfilme wie „Indiana Jones“ & Co), das seinen Trägern zum chinesischen Neujahrsfest die zerstörerische Kraft der wilden fernöstlichen Sternzeichen-Tiere verleiht, entledigen sich die jungen Fieslinge jedoch ihres alten Anführers. Nachdem eine Stelle frei ist, kann sich Nachwuchs bewerben.

Das ist doch was für den kleinen Gru (US-Synchronsprecher: Steve Carell; deutscher Sprecher: Oliver Rohrbeck), der mit seiner Mutter des Grauens und vielen kleinen Minions (die gelben Brabbler mit den großen Augen sind mittlerweile zum Kino-Kulturgut aufgestiegen!) in einer biederen Vorstadtbehausung lebt und im Hightech-Keller von Weltherrschaft und dem gestohlenen Mond träumt.

Immerhin – ein besonders aufgepimptes Kinderfahrrad hat er sich schon zusammengeschraubt, und wenn die kriminellen übermächtig werden, dann wird der lokale Eissalon mit der Käsecreme-Kanone terrorisiert. Aber ob das für eine Bewerbung bei den fiesen Schurken reicht, die im Keller eines Schallplattengeschäfts residieren? Mitnichten!

Obwohl sich Gru zuerst selbstsüchtig und hartherzig von den Minions trennt, um sich mit den Gelblingen nicht vor der strengen „Fiesen 6“-Kommission zu blamieren, wird das Vorsprechen ein von Spott vergiftetes Desaster für Gru. Allerdings kann er ihnen dabei das chinesische Artefakt stehlen. Plötzlich sind die verbliebenen Fieslinge alle hinter Gru her – und seine Wege kreuzen sich auch mit dem alten Knöchelknacker, der ihn entführt.

Jetzt bleiben nur noch die völlig durchgeknallten Minions übrig, die ihren Mini-Boss finden und retten können. Egal, ob sie sich dabei als 747-Piloten ausgeben oder bei der härtesten Kämpferin seit der „Kill Bill“-Braut Kung-Fu lernen müssen. Dem Wahnsinn sind keine Grenzen mehr gesetzt …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Die Geschichte des Schurken Gru und seiner gelben Helfer, den Minions, ist eine Geschichte voller Zahlen. Als Chris Meledandri mit seiner neu gegründeten Produktionsfirma Illumination Entertainment für Universal ein französisches Animationsstudio samt französischem Regisseur mit „Ich – Einfach unverbesserlich“ beauftragte und das Werk 2010 in die Kinos brachte, schaute die Konkurrenz von Disney, Pixar, Dreamworks oder Warner zwar interessiert, aber unbesorgt zu.

Nach über einer halben Millirde US-Dollar weltweitem Einspiel und hymnischen Kritiken wurde der Blick schärfer. Als dann die beiden Nachfolgerabenteuer („Ich – Einfach unverbesserlich 2“ und „Ich – Einfach unverbesserlich 3“) und ein Minions-Solofilm („Minions“) kamen, wurde den Platzhirschen klar: Hier ist der neue Animationskönig Hollywoods!

Allein die vier Gru/Minions-Filme zwischen 2010 und 2017 spielten 3,7 Milliarden US-Dollar ein – die erfolgreichste Animationsreihe der Geschichte. 2020 hätte mit „Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ der Siegeszug fortgesezt werden sollen, was durch die Coronapandemie (COVID-19) allerdings ausgebremst wurde.

Umso schöner war es dann, als die Kinos wieder ihre Tore öffnen und die liebgewonnen Figuren ihr Comeback feiern durften – chaotisch, laut und anarchisch wie eh und je. Vielleicht hat die Pause ganz gut getan, jedenfalls ist es, trotz der einen oder anderen Länge, ein echtes Vergnügen, der Bande rund um Kevin, Stuart, Bob und Otto, ihrem Mini-Boss Gru und den „Fiesen 6“ bei der Arbeit (so viel Verwüstung wie möglich anzurichten) zuzusehen.

Als erwachsene Zielgruppe, die die Kinder ins Kino begleitet, wurden diesmal wohl die Großeltern ins Visier genommen. Denn die werden sich am besten über 70er-Anmutung, das Kung-Fu-Feeling, den Hauch von „Born To Be Wild“ und viel Blaxploitation samt Motown-Musik amüsieren.

Fazit: Kids werden begeistert sein, und keine verlorene Zeit für Erwachsene. Die gelben Minions machen immer noch sehr viel Spaß!