KURZ – Der Film

KURZ – Der Film

Beschreibung

Basierend auf Interviews beleuchtet der Dokumentarfilm „KURZ – Der Film“ (2023) den politischen Werdegang des österreichischen Ex-Kanzlers Sebastian Kurz (Anm. er hatte das Amt von Dezember 2017 bis Mai 2019 und von Jänner 2020 bis Oktober 2021 inne), der nach der Nationalratswahl in Österreich 2013 mit 27 Jahren als jüngster Außenminister in der österreichischen Geschichte angelobt wurde und 2017 sogar zum Bundeskanzler der Republik aufstieg. Mit 31 Jahren war er damit weltweit der jüngste amtierende Regierungschef!

Gezeigt wird dabei aber nicht nur sein Versuch, die Österreichische Volkspartei (ÖVP) in eine neue Richtung zu lenken („Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei (ÖVP)“), sondern auch sein Abschied von der Polit-Bühne und die Höhen und Tiefen seines politischen Lebens.

Zu Wort kommen neben Kurz selbst politische Weggefährten und Unterstützer wie Elisabeth Köstinger (ÖVP), Wolfgang Schüssel (ÖVP), Michael Spindelegger (ÖVP) und Andreas Khol (ÖVP), ebenso Gegenspieler wie Christian Kern (SPÖ), Matthias Strolz (NEOS) oder Stephanie Krisper (NEOS).

Auch unterschiedliche Journalisten, Ghostwriter und Schriftsteller wie Michael Nikbakhsh (u. a. Salzburger Nachrichten, WirtschaftsWoche, trend, Format, profil, Die Dunkelkammer) oder Thomas Schrems (u. a. Kronen Zeitung), sind mit Statements vertreten – und sogar der kalifornische Ex-Gouverneur und Österreichs Hollywood-Exportschlager Arnold Schwarzenegger („Terminator“, „Conan der Barbar“) konnte für Wortspenden gewonnen werden.

TV-Media Bewertung

Auch wenn es die Überraschungsdoku (diskret, ohne Vorankündigungen und rein privat finanziert ins Kino gebracht) wohl nicht zum Blockbuster bringen wird – in der österreichischen Innenpolitik steht „KURZ – Der Film“ (2023) im Zentrum der Debatte. Handwerklich bedienen die sauber gemachten 88 Minuten des Regisseurs Sascha Köllnreitner beide möglichen Zielgruppen des Films: Fans des 2021 zurückgetretenen Bundeskanzlers Sebastian Kurz werden ihren Hero prominent beleuchtet und beschrieben wiederfinden, Gegner und Kritiker genug kritikfreie Heroisierung, um empört zu sein. Und der breite Rest fragt sich ratlos: deswegen ins Kino gehen?

Ob bei dem Film etwas „geschoben“ wurde, hinterfragte ein Beitrag der Wiener Wochenzeitung „Falter“ in ihrem „Wien-Newsletter“: demnach sollen u. a. Besucherzahlen geschönt worden sein und es ist von „Phantombesuchern“ die Rede. Laut „Falter“ berichteten Cineplexx-Mitarbeiter:innen von massenhaft gebuchten Tickets, aber leeren Kinosälen – eingekauft wurden diese von einer der beiden Produktionsfirmen des Films, Opus R GmbH. Dem „Falter“ liegen Screenshots vor, die Plätze zeigen, die zu einem Sonderpreis gebucht wurden.

Ebenfalls in Frage gestellt werden darf die Bewertung des Films bei der renommierten Internet Movie Database (IMDb), die innert weniger Tag nach der Premiere von „KURZ“ (2023) unglaubliche 10 von 10 Punkte aufweisen konnte! (Anm. selbst Filmklassiker wie „Vom Winde verweht“ und „Der Pate“ kommen nicht an solche Werte heran.) Inzwischen ist das Rating allerdings auf 1/10 Punkten gefallen (Stand: 25. September 2023; rund zwei Wochen nach der Premiere der Doku).

Fun Facts: Zeitnah um die Veröffentlichung von „KURZ – Der Film“ (2023), am 8. September 2023, kam mit „Projekt Ballhausplatz“ am 21. September 2023 eine weitere, eher kritisch angelegte Kurz-Doku des österreichischen Regisseurs Kurt Langbein in die Kinos.

Und ob Sie es glauben oder nicht: ein dritter (!) Kurz-Film mit dem Titel „Sebastian Kurz – the Truth“ („Die Wahrheit“) erblickte ebenfalls in diesem kurzen Zeitraum, am 21. September 2023, auf dem Videoportal bzw. der Streamingplattform Vimeo das Licht der Welt. Das Werk des kroatischen Filmemachers Jakov Sedlar steht dort um 9,99 Euro für eine Zeitdauer von 24 Stunden zum Ausleihen bereit – ist im Vergleich zur Hochglanz-PR „KURZ – Der Film“ und dem kritischen „Projekt Ballhausplatz“ jedoch als amateurhaft einzustufen.