Kung Fu Panda 4

Beschreibung

Viele Jahre lang ging im Tal des Friedens alles seinen eher gemütlichen Gang: Die Kung-Fu-Bösewichte aus der Vergangenheit (etwa Schneeleopard Tai Lung, Pfau Lord Shen und Stier Kai) sind nur noch Erinnerungen, und abgesehen von hungrigen fliegenden Mantas, die sich gelegentlich unvorsichtige Ferkel einverleiben wollen und vom großen, allwachenden Drachenkrieger vermöbelt werden, gibt es keine Feinde mehr.

Der große Drachenkrieger ist natürlich kein anderer als Riesenpanda Po (Stimme im US-Original: Jack Black; deutscher Synchronsprecher: Hape Kerkeling), der im Laufe der Zeit trotz seines hohen Status nicht wirklich leichtgewichtiger geworden ist.

Ganz im Gegenteil – wenn er meditiert, dann schieben sich unbremsbar Mandelkekse, Zuckerschoten und natürlich kleine Knödelchen in seine Gedankenwelt. Dafür hat er in relativ friedlichen Zeiten viel Raum für profane Beschäftigungen wie jede Menge (blitzschnell gemalte) Selfies mit den Fans und Werbung für den familieneigenen Imbiss, betrieben von seinem Adoptiv-Gänsepapa Mr. Ping (James Hong/Lutz Mackensy) und seinem echten Panda-Dad Li Shan (Bryan Cranston/Bert Franzke). Ganz klar, dass es hier eine Weiterentwicklung geben muss!

Plötzlich steht der weise Meister Shifu (Dustin Hoffman/Reinhard Kuhnert) auf der Türmatte und hat doppelt schlechte Nachrichten: erstens ist es an der Zeit, als Drachenkrieger abzutreten und den Stab der Weisheit an einen würdigen Nachfolger weiterzureichen. Es liegt an Po, den oder die richtige auszuwählen. Aber der mit seiner Rolle als Drachenkrieger verschmolzene Panda schafft es nicht loszulassen.

Also muss er sich auch um das zweite große Problem kümmern: in der fernen, aber in Wirkweite liegenden Großstadt Juniper City strebt eine neue Superschurkin nach allen Kräften des Kung Fu und damit der absoluten Macht über das Reich, das gnadenlose Chamäleon (Viola Davis/Martina Treger). Die kann sich in alles verwandeln, was ihr nützlich scheint, sogar in den mächtigen, aber von Po und den Furiosen Fünf besiegten Tai Lung (Ian McShane/Klaus Dieter Klebsch).

Apropos Furious Five: Die aus den Vorgängerfilmen bekannten und auch beim Publikum beliebten Figuren – das waren in der Vergangenheit: Tigerin Tigress (Angelina Jolie/Bettina Zimmermann), Affe Monkey (Jackie Chan/Stefan Gossler), Kranich Crane (David Cross/Ralf Schmitz), Schlange Viper (Lucy Liu/Cosma Shiva Hagen) und Gottesanbeterin Mantis (Seth Rogen/Tobias Kluckert) – werden ihrem Freund und Ex-Schüler in „Kung Fu Panda 4“ nicht beistehen können, weil anderweitig unabkömmlich.

Da lernt Po auf raue Art die durchtriebene und diebische Füchsin Zhen (Awkwafina/Maria Hönig) kennen. Um sich lange Haft zu ersparen, verspricht sie dem Panda, ihm beim Finden des Chamäleons zu helfen. Klar, dass sich dieses Paar im wahrsten Sinn des Wortes zusammenraufen muss, ehe ihm die Bossgegnerin gegenübersteht …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Insgesamt über 1,8 Milliarden US-Dollar haben die ersten drei Filme der „Kung Fu Panda“-Reihe seit 2008 eingespielt: Tolles Original („Kung Fu Panda“), eine noch bessere Fortsetzung („Kung Fu Panda 2“) und ein weiteres Sequel („Kung Fu Panda 3“), das okay war.

Weil schon bei Teil drei klar war, dass die Werte der Reihe (Freundschaft, Familie, Über-sich-hinauswachsen gegen jede Prognose und natürlich die Magie des Kung Fu) erschöpft waren und viele Alternativen schon in den ebenfalls nachgefolgten drei TV-Serien – „Kung Fu Panda – Legenden mit Fell und Fu“ (2011–2015), „Kung Fu Panda: Die Tatzen des Schicksals“ (2018–2019) und „Kung Fu Panda: Der Drachenritter“ – verschossen wurden, geht es nun, acht Jahre nach Teil 3, ums gute alte Buddy-Genre. Plus ein bisschen Klauen bei erfolgreichen anderen Animationsfilmen.

So ist zum Beispiel die Füchsin Zhen in jeder Hinsicht eine gut gemachte Raubkopie von Gaunerfuchs Nick Wilde aus „Zoomania“ (2016), aber besser gut bei den Walt Disney Studios geklaut als schlecht selbst erfunden.

Die Visualität ist aber natürlich wieder überwältigend und einfach wunderschön. Hier sind viel Gefühl und manches Easter-Egg (u. a. „Dune“) eingeflossen, für das Auge ist „Kung Fu Panda 4“ jedenfalls ein Fest.

Trotzdem merkt man rasch, dass die komödiantische Luft ein wenig draußen ist. Die Macher hatten vor allem Probleme damit, eine Balance zwischen Action und erzählenden Szenen zu finden. Höhepunkt, auch komödiantisch, ist ein Kampf im Gasthaus „Zur Glücklichen Ente“. Leider so schnell geschnitten, dass man alle Finessen erst nach dem dritten Mal mitbekommt, trotzdem Chapeau.

Dafür ist das Finale im Vergleich fast schwach, und viele Sequenzen dazwischen unnötig verquatscht wie eine hochverdichtete Episode der „Gilmore Girls“. Zudem sollte man im Auge behalten, dass die fiese Chamäleon-Dame einige Male wirklich furchteinflössend agiert (auch wieder visuell toll und eindrucksvoll umgesetzt), was zur Folge hat: Die ganz kleinen Kinobesucher könnten sich da ordentlich fürchten. Also bitte abwägen, ob die Juniorinnen und Junioren das wirklich problemlos vertragen.

Fazit: Für ein Budget von 85 Millionen US-Dollar ist die familientaugliche Animations-Actionkomödie „Kung Fu Panda 4“ sauber, effizient, visuell wuchtig und gut gemacht, auch wenn der nötige Hauch Magie und das Zusammenspiel von Drachenkrieger Po und seinen Freund:innen der Furiosen Fünf fehlt.

Ein fünfter Teil wäre mit dieser Ausgangslage tatsächlich nicht mehr nötig, aber man darf auf das globale Einspielergebnis warten …

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