Beschreibung
Manchmal hat der Tod wirklich ärgerliches Pech. Etwa im Jahr 1968, bei der Eröffnung des Aussichtsturm-Restaurants Skyview. Die wird von der damals jungen Iris Campbell und ihrem Verlobten besucht. Während die Band flott den klassischen Hadern Shout! zum Besten gibt und die Menge in luftiger Höhe auf dem Glasboden tanzt, hat Iris eine Vison, dass sie alle sterben müssen – und rettet rechtzeitig sich, ihren Ehemann in spe und hunderte Menschen. Jahrzehnte später wird ihre Enkelin Stefani (Kaitlyn Santa Juana) von Albträumen heimgesucht, die genau dieses Ereignis widerspiegeln. Weil sie so unter diesen Träumen leidet und ihr Studium fast schmeißen muss, kehrt sie heim in die nicht ganz funktionale Familie, um endlich ihre Großmutter kennenzulernen und dieses Rätsel zu lösen. Oma Iris hat nämlich keinen Kontakt mehr zu ihren beiden Kindern, weil sie als verrückt gilt und alle mit ihren Todesahnungen und Vorsichtsmaßnahmen terrorisiert hat. Tatsächlich schafft es Stefani, mit der im Wald hausenden Frau Kontakt aufzunehmen, und erfährt so, dass sich der Tod im Lauf der Jahrzehnte langsam alle ihm entwischten Teilnehmer der seinerzeitigen Eröffnung vorgenommen hat, nur die halbverrückte Oma Iris ist bis jetzt entkommen. Wenn er auch sie gekriegt hat, dann ist die vielköpfige Familie dran – denn sie alle hätten, wäre Iris damals auf dem Skyview-Tower plangemäß gestorben, nie auf die Welt kommen dürfen. Also muss sich Stefani rasch was einfallen lassen, um ihre Liebsten doch noch zu retten …
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Wie reagiert der Tod, wenn man auf seiner unveränderbaren Todo-Liste steht, aber durch Glück oder Zufall trotzdem entkommt? Mit ziemlich drastischen Mitteln! Nach dieser einfachen, aber hocheffizienten Idee begründete „Akte X“-Regisseur James Wong anno 2000 die grimmige Horrorfilm-Reihe „Final Destination“. Bis 2011 spielten fünf Versuche, dem Tod von der Schaufel zu springen (einige recht gelungen, einige eher käsig) über 660 Millionen Dollar ein. Gemeinsam war allen Teilen, die von verschiedenen Regisseuren inszeniert wurden, dass sie auf teure Stars verzichteten, dafür viel Blut spritzen ließen und so mit geringen Budgets auskamen, was für das New Line Cinema-Studio hohe Gewinnmargen bedeutete. Trotzdem hat es seit Teil 5 satte 14 Jahre gedauert, ehe man den Tod erneut für Überstunden ins Kino schickt. Im Falle des sechsten „Final Destination“-Films haben die Macher neben Diversität diesmal spürbar Humor dazugegeben, was dem Reihensterben nicht schadet. Streckenweise macht es Freude, die mörderische und hochkreative Logik nachzuvollziehen, wie leicht es passieren kann, dass etwa eine einfache Grillparty im Garten zu einer Hochrisikozone mit zig Todesfallen werden kann, wenn es ein ungünstiges Schicksal will. Damit spielen Buch und Regie geschickt, allerdings wäre es noch effektiver gewesen, würde man nicht immer wieder das Zentrum der Story zugunsten von Figuren und deren Erlebnissen verlieren, die einem, weil nicht sehr sympathisch, kaum etwas bedeuten. Das sind dann auch jene Momente, wo man sich zu fragen beginnt, warum der Tod immer diese hochkomplexen Abläufe braucht, um seine Klienten zu holen – ein simpler Schlaganfall oder Herzinfarkt würde es ja auch tun. Klar machen die immer wilderen Todesarten (und manch überraschendes Doch-noch-Entkommen) mehr Spaß und lassen visuell mehr Blut-,Knochen- und Eingeweidebrei zu. Unterm Strich denkt man sich aber nach recht unterhaltsamen 110 Kinominuten, dass 90 Minuten auch gereicht hätten – und dass „Final Destination: Bloodlines“ sogar noch mehr galligen Humor und Splatter vertragen hätte können. Aber für Fans okay.