Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Beschreibung

Edgin (Chris Pine) war immer schon ein bissl ein zwielichtiger, aber charmanter Bursch, teils Barde, oft Gentleman-Dieb, der von seiner Ehefrau so weit gebändigt wurde, dass er hauptsächlich die Kräfte des Bösen beklaut und abends brav bei ihr und der kleinen Tochter Kira ist. Doch als die fiesen roten Magier zurückschlagen und Edgins Frau stirbt, wird Edgin zum alleinerziehenden, oft scheiternden Vater.

Eine schwesterliche Freundin findet er in der kartoffelsüchtigen, grimmigen Barbarin Holga (Michelle Rodriguez), die ihm hilft, die Kleine aufzuziehen und die kämpferisches Zentrum der Gang ist, mit der Edgin die Reichen und Mächtigen austrickst und gute Beute macht – bis er bei der Jagd nach einem besonderen Artefakt, das Tote zurück ins Reich der Lebenden holen kann, ausgetrickst und mit Holga eingesperrt wird.

Als ihnen nach zwei Jahren die Flucht gelingt, hat Edgin nur ein Ziel: Er muss das „Tablet of Reawakening“, das durch ihn in ganz falschen, weil bösen Händen ist, wieder bekommen. Damit kann er nicht nur seine Frau zurückholen, sondern auch Tochter Kira, die inzwischen bei Forge Fitzwilliam (Hugh Grant) aufgewachsen ist, wieder für sich gewinnen. Denn Forge, einst ein Freund und Teil der Bande, hat die Seiten gewechselt, sorgt nun mit seiner finsteren Magierin Sofina (Daisy Head) für reueloses Unrecht und fühlt sich als besserer Vater.

Also trommeln Edgin und Holga, nach neuerlicher Flucht, die Bande von früher plus Neuzugänge zusammen: Mit dem Zauberer Simon (Justice Smith), der gestaltwandelnden Druidin Doric (Sophia Lillis) und dem nobelfurchtlosen Paladin Xenk (Regé-Jean Pagé) treten sie an, um Forge, Sofina und deren teuflischer Auftraggeberin in den Hintern zu treten, ehe der magischen Welt voller wunderlicher Wesen der Untergang droht …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

„Dungeons & Dragons“ ist ein fast 50 Jahre altes, sogenanntes Pen-&-Paper-Rollenspiel, in dem die Spieler in verschiedene Rollen (Krieger, Magier, Elfe, Kobolde, etc.) schlüpfen und gemeinsam nach den Vorschriften eines komplexen Regelbuchs Aufgaben und Abenteuer bewältigen müssen, die ihnen vom Spielleiter vorgegeben werden. Bis in die späten 90er-Jahre war das ziemlich angesagt, ehe die PC- und Konsolengames solche Rollenspiele zu einer Sache für vor allem analoge „Nerds“ machten. Auch einige grottige frühe Verfilmungen konnten das nicht ändern. Bis der Netflix-Serienhit „Stranger Things“ passierte.

Der schoss nicht nur Kate Bushs 80er-Hit „Running Up That Hill“ in den USA wieder auf Nummer 1, sondern machte auch „Dungeons & Dragons“ erneut salonfähig, weil die jungen Held:innen der Serie nächtelang diesem Spiel nachhingen. Was auch der Startschuss für Hollywood war, sich doch noch einmal in diese Welt zu wagen.

Für Regie und Drehbuch wurde das Duo John F. Daley und Jonathan Goldstein verpflichtet, die bereits gemeinsam die Komödien „Kill the Boss 2“ (2014), „Vacation – Wir sind die Griswolds“ (2015) und „Game Night“ (2018) inszenierten.

Und hier setzt der Punkt an, von dem aus man sich „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ nähern sollte, was auf zwei Arten möglich ist:

Ist man am Kinotag gut drauf und wirft alle Erwartungen an ein magisches, mittelalterliches Fantasy-Epos mit „Dungeons & Dragons“-DNA über Bord, können das zwei unterhaltsame Stunden im Kino werden.

Nach unentschlossenem Beginn, vielen Rückblenden, ewigem Gereise und Gerede schält sich der komödiantische Kern dieses Films nämlich heraus. Da macht es nichts, dass Michelle Rodriguez die Einzige ist, die ihre Figur spürbar ernst nimmt; dann haben auch Besetzungsbrezn wie Chris Pine als Edgin oder Hugh Grant, der sich als Bösewicht mit „Notting Hill“-Lächeln versucht, Charme und Sinn.

Tatsächlich sind einige wirklich lustige Szenen dabei, etwa eine ungewöhnliche Befragung der Toten am Friedhof oder der Cameoauftritt von Bradley Cooper als sensibler Zwerg.

Schafft man diese Offenheit aber nicht, fängt man nach einer Phase der Fassungslosigkeit an zu suchen: Nach den zahlreichen Vorbildern, bei denen geklaut wurde, nach der übererfüllten Diversity-Quote, nach guten Gründen, warum sich hier alles unecht und synthetisch anfühlt wie Erdbeer-Shake beim Burgerbrater.

Auch der Umstand, dass alle Männerfiguren mehr oder weniger Deppen sind, während alles Starke, Coole und Gefährliche den Frauen überlassen wird, fällt dann irgendwann auf.

Fazit: Interessanter Versuch, der aber nicht durchgängig überzeugt. Mal sehen, ob es für mehr reicht oder ob alles ein einmaliges Abenteuer war.