Beschreibung
Wie schließt man eine zwölf Jahre laufende Geschichte über zwei Geister- und Dämonenjäger ab, die sich eigentlich schon nach dem dritten und vorerst letzten Film zur Ruhe gesetzt hatten? Regisseur Michael Chaves gibt die Antwort: Diesmal ist es persönlich. Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga), die 2013 ihren ersten Auftritt in „The Conjuring – Die Heimsuchung“ und mit diesem Film eine neue Filmreihe angestoßen hatten, müssen noch einen letzten Dämon besiegen, der es auf ihre Familie abgesehen hat.
Basierend auf den echten Warrens, die in den 70ern dafür berühmt wurden, paranormale Erscheinungen zu untersuchen, hatte sich auch die Filmreihe stets echter Fälle des Paares bedient und diese narrativ verdichtet. Ob nun der Fall der Perron-Familie im Jahr 1971, jener der Hodgson-Familie im Jahr 1977 oder das Schicksal eines besessenen Buben im Jahr 1981. Inzwischen sind wir im Jahr 1986 angekommen. Ed und Lorraine haben sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und halten nur mehr Vorträge ab. Ed muss seit seinem Herzinfarkt im dritten Film auf sich achten, Lorraine ist ihrer Visionen müde.
Diese auszublenden hat sie auch ihrer ebenfalls für das Übernatürliche sensiblen Tochter Judy (Mia Tomlinson) beigebracht. Diese denkt jedoch gar nicht daran, ins Familienbusiness einzusteigen, sondern will lieber ihren Freund Tony (Ben Hardy) heiraten. Doch die Dämonen sind mit den Warrens noch nicht fertig. Eine besonders fiese, in einem düsteren Spiegel wohnende Kreatur hat es auf die Familie abgesehen, seit sich deren Wege das erste Mal 1964 in einem Antiquitätengeschäft kreuzten. Nun, 22 Jahre später, taucht der Spiegel im Haus der Familie Smurl in West Pittston, Pennsylvania, auf. Schnell beginnt es zu spuken. Als die Erscheinungen zu brutal werden, Familienmitglieder belästigt und verletzt werden, schalten die Eltern Janet (Rebecca Calder) und Jack (Elliot Calder) die Medien ein. Ed und Lorraine lehnen erst jede Hilfe ab, doch es ist Judy, die auf unerklärliche Weise von dem Haus angezogen wird. Ihr zuliebe erklären sich die Warrens und Tony bereits, den Smurls zu helfen. Fast zu spät müssen sie aber erkennen, was der Dämon für ein Opfer von ihnen erfordert …
Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Der Fall, mit dem alles endete“, ist der fingierte Spruch, mit dem der letzte Fall der Warrens beworben wurde. Doch allzu viel Karacho und Exorzismen sollte man sich nicht erwarten. Vielmehr braucht der Film eine gute Stunde, bis es einmal zur eigentlichen Geisteraustreibung kommt. Das Skript von David Leslie Johnson-McGoldrick, Ian Goldberg und Richard Naing verliert sich zu oft in dramatischen Abschiedsdialogen und Alltagsgeplänkel der Warrens. Gespickt wird dieses Dahinplätschern zwar immer wieder mit Visionen und Erscheinungen seitens der Smurls und Judy. Diese wirken jedoch mehr wie eine Notwendigkeit, hin und wieder eine Dämonenszene einzustreuen, und weniger dem Aufbau der Handlung und der Spannung dienlich. Das wiederkehrende Element des Spiegels, in dem sich düstere Wesen manifestieren, ist ermüdend. Der „emotionale Höhepunkt“, den Chaves und Produzent James Wan beworben hatten, bleibt ein eher lauwarmes Abschiedswinken. Man wird die Warrens vermissen. Aber nach dem vierten „Conjuring hat man das Gefühl, dass ihr Ruhestand wohl zu einer guten Zeit kommt.