Bad Boys: Ride or Die

Beschreibung

Sie mögen inzwischen grauer, schwerer und nicht mehr ganz so verrückt sein wie einst, aber die Buddy-Polizisten Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) sind immer noch die besten Jungs, die Miami zu bieten hat.

Lowrey, der eigentlich nicht arbeiten müsste, weil er schon jung von seinen verstorbenen Eltern ein Vermögen geerbt hat, weswegen er seinen kleinen Porsche-Fetisch immer problemlos mit seiner fast kreuzritterartigen Mission, gegen das Verbrechen zu kämpfen, vereinigen konnte. Und Burnett, der kleine Prolo mit dem großen Herzen und der noch größeren Familie, die ihn manchmal stärker nervt als die Bösewichte der City.

Die sitzen diesmal im Zentrum der Organisation, denen die beiden Jahrzehnte ihres Lebens geweiht haben: in der Drogenabteilung des MBPD, des Miami Beach Police Departments. Denn gerade, als die zwei nach dem üblich explosiv-ironischen Auftakt, einer Hochzeit und einem außerkörperlichen Nahtoderlebnis denken, endlich etwas Ruhe zu haben, fällt alles auseinander.

Kontobewegungen in Millionenhöhe und weitere Spuren deuten darauf hin, dass der im letzten Film („Bad Boys for Life“ aus dem Jahr 2020) von Mikes verbrecherischem Sohn erschossene Captain Conrad Howard (Joe Pantoliano) ein linker Vogel war, der mit dem Kartell kooperierte.

Auch der Rest der Abteilung glaubt das – nur Mike und der auf dem Trip des Erleuchteten wandelnde Marcus nicht. Sie wollen den Ruf ihres Karriereziehvaters reinwaschen, koste es, was es wolle. Doch plötzlich tauchen auch über sie Beweise auf, die sie zu Gejagten machen. Das nehmen sie noch tapfer hin. Doch als sich die dunklen Mächte im Hintergrund an Mikes und Marcus’ Familien ranmachen, erklären die „Bad Boys“ den Bösewichten einen Krieg …

Jetzt ansehen

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Den belgisch-marokkanischen Regisseuren Adil El Arbi und Bilall Fallah gelang vor vier Jahren mit „Bad Boys for Life“ (2020) das Kunststück, die „Bad Boys“-Filmreihe erfolgreich und vor allem sympathisch wiederzubeleben. Da stellt sich jetzt natürlich die Frage: Ist das erneut gelungen? Kann ein „Bad Boys 4“ überhaupt noch funktionieren?

Immerhin sind Smith und Lawrence mittlerweile 55 bzw. 59 Jahre alt, noch dazu beide weit abgedriftet vom Höhepunkt ihrer Popularität. Lawrence hat zwar gegenüber Teil 3 sichtbar brav abgespeckt; bemerkenswerte Film- oder TV-Arbeit gab’s in den letzten vier Jahren jedoch keine. Und Will Smith ist zwar nach wie vor ein durchtrainiertes Konditionswunder, doch große Blockbuster sind lange her (sieht man von der tollen Charakterstudie „King Richard“ ab, bei der Will Smith immerhin für den Hauptdarsteller-Oscar nominiert war!), im Gegensatz zur Watschenaffäre mit Chris Rock bei der 94. Verleihung der Academy Awards anno 2022. Die zerrt an der Karriere, ebenso das Botox im Gesicht.

Da hätte schon von den äußeren Umständen viel schiefgehen können. Aber hier kommt die Entwarnung: Die Filmemacher Arbi und Fallah waren sich der Verantwortung, die sie tragen, bewusst – und servieren einen Miami-Explosionscocktail, der vom ersten Schluck an berauscht, sofern man das Genre der Buddy-Actionkomödien und die Reihe der „Bad Boys“-Filme mag.

Mit viel Ironie, aber auch großen Gefühlen, die überfällig waren, ballern, kalauern und streiten sich Will Smith und Martin Lawrence durch zwei Stunden Kino-Rollercoaster. Das Drehbuch von Chris Bremmer ist simpel, aber hocheffizient und fährt Vollgas ins Abenteuer: So viel Einführung, wie sein muss, um alle Figuren zu verstehen, auch wenn man die ersten drei Filme – „Bad Boys – Harte Jungs“ (1995), „Bad Boys II“ (2003) und „Bad Boys for Life“ (2020) – nicht gesehen haben sollte. Und nach 35 Minuten geht es los, von einer wilden, aber nachvollziehbaren Actionsequenz zur nächsten.

Dass die Marcus-Figur nach einem Nahtoderlebnis denkt, dass ihre Zeit noch nicht gekommen ist und er sich zeitweise wie ein Kamikaze benimmt, während Mike immer noch traumatisiert und ohne Selbstvertrauen ist, setzt von Anfang an eine Spannung, die für viele Gags sorgt, aber auch nachdenklich macht. Denn auf der Seelenebene waren die Action-Buddys einander noch nie so nahe wie diesmal. Da stört auch die wuchtige, explizite Gewalt nicht weiter.

Man darf auf das Einspielergebnis gespannt sein, denn unter diesen Voraussetzungen wäre ein „Bad Boys 5“ durchaus denkbar – auch wenn Will Smith und Martin Lawrence bis dahin bestimmt nicht mehr jünger werden.

Fazit: Teil 4 der „Bad Boys“-Saga „Bad Boys: Ride or Die“ ist beinhart, unterhält aber bestens!

Kinoprogramm

Keine Vorstellungen im gewählten Zeitraum.