Asterix im Land der Götter

Asterix im Land der Götter

Beschreibung

Julius Cäsar ist wie üblich schwer frustriert davon, dass nicht ganz Gallien unterworfen ist, und hat einmal mehr einen Plan geschmiedet, um das Dorf des pfiffigen Asterix dem römischen Imperium einzuverleiben. Und der Plan ist raffiniert: Weil Druide Miraculix fleißig Zaubertrank braut, der den Galliern unmenschliche Kräfte verleiht, wird es niemals funktionieren, sie militärisch zu besiegen – also sollen um das Dorf herum, wo jetzt noch ein schützender Wald steht, Luxussiedlungen gebaut werden. Darin sollen ausschließlich Römer einziehen. Geht Cäsars Gedanke auf, dann werden sich Asterix & Co über kurz oder lang dem römischen Lebensstil anpassen, ob sie wollen oder nicht!

Klingt in der Theorie gar nicht übel, doch die Realität sieht anders aus. Unter Führung des Architekten Quadratus reißt zwar eine Sklavenarmee nachts Bäume aus (tagsüber will man den Galliern nicht über den Weg laufen), doch tags darauf lassen Asterix und Obelix dank eines Miraculix-Zaubers die Bäume einfach wieder nachwachsen. Das Spiel wiederholt sich mehrmals, der verbohrte Quadratus ist dem Wahnsinn nahe, einlenken will er aber nicht. Im Gegenteil, Asterix muss mitanhören, dass der Architekt die Sklaven eher im Akkord sterben lassen wolle, als die Arbeit einzustellen.

Das darf natürlich nicht geschehen, also verabreichen die Gallier den Sklaven Zaubertrank, doch der Schuss geht nach hinten los: Anstatt zu flüchten, bauen die Leibeigenen die Siedlung fertig und schon ziehen die ersten Römer ein. Den Feind einfach aus den Häusern zu werfen, geht aber auch nicht, weil es sich bei den neuen Nachbarn um Familien mit kleinen Kindern handelt. Nun entfaltet Cäsars Plan seine Wirkung: Wie Touristen gehen die Römer plötzlich im gallischen Dorf ein und aus. Warum das zugelassen wird?

Man nennt es Fortschritt: Plötzlich sind neue Käuferschichten da für Fischhändler Verleihnix und Schmied Automatix, die ihre Ware um das Vierfache des vorherigen Preises anbringen können! Innerhalb weniger Tage besteht das gallische Dorf fast nur noch aus Fisch-und Antiquitätenhändlern, die Dörfler nehmen immer mehr römische Gebräuche an, sogar der gemütliche Chef Majestix streift eine Toga über!

Nur Asterix, Obelix und Miraculix sind die Alten geblieben, doch der Rest will nichts mehr von früher wissen und legt den gallischen Lebensstil komplett ab. Cäsar scheint allen Ernstes gewonnen zu haben …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

„Asterix im Land der Götter“ (2014) basiert auf dem 17. Asterix-Comic „Die Trabantenstadt“ – der 1971 erstmals erschien und von René Goscinny getextet und von Albert Uderzo gezeichnet wurde – und markiert den ersten 3D-animierten Ausflug der prügelnden Gallier innerhalb der legendären Asterix-Reihe (u. a. „Asterix der Gallier“, „Asterix und Kleopatra“ und „Asterix erobert Rom“).

Die Fangemeinde – v. a. jene, die mit den „klassischen“ Asterix-Zeichentrickfilmen aufgewachsen ist – sieht den Sprung ins Animationsfach zwar als Frevel, man muss jedoch dagegen halten und aufzeigen, dass es ein schönes Zeichen ist, wenn althergebrachte Reihen wie die „Asterix und Obelix“-Saga auch gegenwärtig noch so einen Stellenwert hat, dass man ihnen einen modernen Anstrich verpasst.

Und ganz ehrlich: wer sich mit der Optik anfreunden kann fühlt sich bei einem Asterix-Film doch sofort heimisch. Während sich Alexandre Astier und Louis Clichy in der ersten Hälfte von „Asterix im Land der Götter“ (2014) noch sehr eng an der Vorlage orientieren (Anm. hier werden teilweise ganze Dialoge aus dem Comic übernommen), erlauben sich die beiden Regisseure im späteren Verlauf auch Freiheiten, um auf Spielfilmlänge zu kommen.

Da schließen Asterix und Obelix etwa Freundschaft mit einer Römerfamilie – gab es in der Vorlage nicht, stört aber auch nicht, die Handlung wird so erweitert, dass sie Sinn ergibt und der Charme nicht verloren geht, beim finalen Showdown wird es sogar richtig spannend, ohne dass kleinere Zuschauer je überfordert werden.

Asterix-Animationsfilm Nr. 2 folgte vier Jahre später: „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ (2018).