Beschreibung
Nachdem sie die nahende Katastrophe bemerkt haben, bleiben nur knapp zwanzig Minuten Zeit, um zu reagieren: Eine Atomrakete steuert auf die USA zu – wer sie abgefeuert hat, ist unklar. Dieses Szenario spielt Kathryn Bigelow, die für „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ 2010 als erste Frau mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde, aus der Sicht von mehreren Figuren durch. Der in Alaska stationierte junge Major Daniel Gonzalez (Anthony Ramos) bemerkt die Rakete und wendet sich an das Weiße Haus. Dort erhält die von Rebecca Ferguson („Dune“) gespielte Verantwortliche Olivia Walker seinen Bericht, während der stellvertretende Sicherheitsberater Jake Baerington plötzlich weitreichende Entscheidungen treffen muss, weil sein Boss nicht erreichbar ist. Verteidigungsminister Reid Baker (Jared Harris) realisiert, dass die Rakete Chicago, Wohnort seiner Tochter, treffen könnte. Und der Präsident (Idris Elba) muss entscheiden, wie die USA auf den Angriff reagieren: zurückschlagen, obwohl niemand weiß, wer der Aggressor ist?
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Mehrmals erleben wir die letzten Minuten vor dem möglichen Einschlag und sehen, wie die zuständigen Institutionen streng nach Protokoll vorgehen. Bigelow führt uns durch die Verwaltungshierarchien der US-Regierung und interessiert sich nicht für (Action-)Helden, sondern das konkrete staatliche Vorgehen im Ausnahmezustand. Anders als im 20. Jahrhundert löst die nukleare Aufrüstung kein kollektives Angstgefühl mehr aus. „A House of Dynamite“ aktualisiert die Sorgen des Kalten Krieges für die Gegenwart, wirkt in Zeiten multipler Kriege und diplomatischer Krisen unangenehm realistisch. Das Drehbuch des Ex-NBC-News-Chefs Noah Oppenheim, der auch als Autor der diesjährigen Politthrillerserie „Zero Day“ auf Netflix fungierte, liefert dem Publikum keine leicht verdaulichen Antworten oder Happy Ends. Bigelow und er konzipierten den Film als eindringliche, ultraspannende Warnung.


