Beschreibung

In dieser Filmreihe sollte man wirklich niemals gutherzig sein. Schon in Teil 1 resultierte Stephanies (Anna Kendrick) titelgebender Gefallen (unschuldiges Babysitten) in Mehrfachmord, Identitätsdiebstahl und Ehebruch. Sieben Jahre nach Nur ein kleiner Gefallen dürften aber nicht einmal mehr die größten Fans wissen, was am Ende des wendungsreichen, absurd-spaßigen Seifenoper-Thrillers genau passiert ist und welche Figuren tot, lebendig oder in Wahrheit jemand anderer sind, als sie vorgeben zu sein. Das Schlechte vorab: Für die nun nicht im Kino, sondern auf Prime Video erscheinende Fortsetzung sollte man das alles wissen. Denn die unzähligen Twists, Enthüllungen und sich ändernden Allianzen ergeben nur Sinn, wenn man ansatzweise mitbekommt, wer hier überhaupt wer ist. Daher in aller Kürze: Im Vorgänger freundete sich die Vloggerin Stephanie (Anna Kendrick) mit der extravaganten Emily, einer Mutter aus der Schule ihres Sohnes, an. Doch nachdem Emily plötzlich spurlos verschwand, entdeckte Stephanie, dass sie in Wahrheit eine meisterhafte Trickbetrügerin ist, und begann kurzerhand eine Affäre mit Emilys Ehemann Sean (Henry Golding). Am Ende landete Emily im Gefängnis, weil sie ihren eigenen Tod nur vorgetäuscht und in Wahrheit ihre Zwillingsschwester umgebracht hatte, da diese den gemeinsamen Mord an ihrem Vater vor 14 Jahren zugeben wollte. Und damit wären wir bei Teil 2, gegen den das Original fast wie ein ernstes Drama wirkt. Stephanie ist mittlerweile eine mittelerfolgreiche Autorin und True-Crime-Bloggerin. Bei einer Lesung taucht plötzlich Emily auf, die aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil ihr steinreicher Verlobter sich die besten Anwälte leisten kann. Vor laufender Kamera bittet sie dann ausgerechnet Stephanie, die doch eigentlich ihr Leben zerstört hat, ihre Trauzeugin zu sein. Stephanie ahnt natürlich, dass da etwas nicht stimmen kann und wird im Laufe des Films auch nicht müde, Emily bei jeder Gelegenheit zu fragen, ob sie sie nicht doch in Wahrheit umbringen will. Doch eine Mischung aus emotionaler Erpressung, Emilys Drohung sie zu verklagen und der Chance, die Hochzeit zum Medienspektakel auf ihren Social-Media-Kanälen zu machen und so mehr Bücher zu verkaufen (oder überhaupt welche), führen dazu, dass die beiden alten Bekannten bald im Privatjet nach Capri sitzen, wo Emily den Italiener Dante, der – eh klar – ein Mafiosi ist, heiraten soll …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Am Ende hat sich so oft geändert, wer nun mit wem unter einer Decke steckt, dass einem schwindelig wird. Doch das ist genau der Spaß an der Sache. Bevor man groß nachdenken kann, wie viele Schwestern Blake Lively (in wer weiß wie vielen ikonischen Outfits) jetzt eigentlich spielt, kommt schon die nächste Betäubungsspritze zum Einsatz, oder jemand wird von einer Klippe geschmissen. Das ist zwar weniger perfide und überraschend als in Teil 1, dafür aber noch selbstironischer und zu jedem Moment gewillt, die eigene Blödheit komplett auszukosten. Manchmal muss ein Film eben nicht gut sein, um sehr viel Spaß zu machen. Die letzte Szene stellt sogar Teil 3 in Aussicht, und man darf hoffen, dass die Reihe noch lange weitergeht. Tolle Titeloptionen gäbe es ja wirklich zur Genüge.