The Beekeeper

Beschreibung

Mrs. Parker (Phylicia Rashad – wem sie bekannt vorkommt: In den 80ern war sie ein großer TV-Star als strenge Mama in der Hit-Sitcom „Die Bill Cosby Show“) ist eine nette, ältere Dame in Pension, irgendwo im Hinterland der US-Ostküste. Sie kümmert sich um die finanzielle Lage einer Stiftung für benachteiligte Kinder, ihre Tochter Verona (Emmy Raver-Lampman) ist kaum da, weil Agentin beim FBI, der Sohn ist als Soldat gefallen. Und sie ist freundlich zu ihrem Nachbarn, dem einsiedlerischen Adam Clay (Jason Statham).

Der ist Imker und darf auf ihrem Grund seine Bienenstöcke und in ihrer riesigen Scheune seine Gerätschaften aufstellen, mit denen er Honig produziert. Clay weiß alles über Bienen, ihren äußeren Einfluss auf die Welt, die inneren Zusammenhänge in einem Stock und beschützt sie vor Feinden. Mit Hornissen etwa macht der vermeintlich harmlose Herr kurzen Prozess.

Eines Tages wird Mrs. Parker bei ihrer Arbeit am Computer von einem Systemcrash überrascht, die angebotene Hilfe von scheinbaren Hochglanz-Profis erweist sich als gemeiner Scam: Ein Hightechunternehmen sucht sich mit missbräuchlich verwendeter Software, die eigentlich als Geheimprojekt der Regierung Terroraktivitäten im Netz aufspüren sollte, ältere Menschen am Computer raus und räumt ihnen in einer gesetzlichen Grauzone das Konto ab. Auch Mrs. Parker verliert alles, was sie hat – inklusive zwei Millionen Dollar, die sie für den Fond verwaltet. Als sie das erkennt, erschießt sie sich!

Clay findet sie zeitgleich mit ihrer FBI-Tochter, wird kurzzeitig verdächtigt und dann wieder auf die Menschheit losgelassen. Schwerer Fehler, zumindest für die Täter. Denn auch der Honiglieferant war einmal Teil eines streng vertraulichen Regierungsprogramms namens Beekeepers. Leute, die den staatlichen Bienenstock durch gezieltes Töten wieder auf Kurs bringen, sollte das System von innen korrumpiert sein.

Der einstige Elitekiller legt Pensionspläne, Handlungslogik, Skrupel sowie jegliche Regung im Gesicht ab und beginnt einen Vernichtungsfeldzug gegen diejenigen, die ahnungslosen Menschen alles nehmen. Im Windschatten stets FBI-Agentin Verona und ihre Leute, samt jeder Menge Elitetruppen.

Denn der grimmige Beekeeper hat in ein Wespennest gestochen, in das der einstige CIA-Direktor Westwyld (Jeremy Irons) und der psychopathische Derek („Hunger Games“-Star Josh Hutcherson), den Blutsbande mit dem Weißen Haus verbindet, verstrickt sind …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Nachdem sich Jason Statham im Vorjahr 2023 mit XXL-Haien („Meg 2: Die Tiefe“), Waffenhändlern („The Expendables 4“), rachsüchtigem Drogenboss-Nachwuchs („Fast & Furious 10“) und einem Filmstar im Vernichtungswaffenbiz („Operation Fortune“) herumschlagen musste, sind 2024 erst einmal Hightech-Finanzgauner dran.

Bei strengem Blick könnte man aber zum Urteil kommen, dass weniger mehr gewesen wäre. Die Grundidee ist ja kreativ, Parallelen zwischen einem Staat und einem Bienenstock werden gut erklärt, das macht durchaus Sinn. Und das Action-Subgenre, in dem meist ein älterer Mann aus guten Gründen und aufgeladen mit der Sympathie des Publikums auf Rachefeldzug geht, ist voll mit filmischen Juwelen: das wären u. a. solche hochbeliebte Filmreihen wie „John Wick“ (mit Keanu Reeves), „96 Hours“ (mit Liam Neeson) und „The Equalizer“ (mit Denzel Washington). Diesen Jungs sieht man gerne zu und spendet Zwischenapplaus, wenn sie Fieslinge kreativ ausschalten, ihnen aber oft sogar vorher die Chance geben, es künftig besser zu machen.

Bei „Beekeeper“-Protagonist Adam Clay / Jason Statham ist das ein bisschen anders. Filmemacher David Ayer, Regisseur der fetzigen, aber auch umstrittenen Star-Actionvehikel „Herz aus Stahl“ (2014) und „Suicide Squad“ (2016), verzichtet bei seinem Helden diesmal auf jede tiefere Zeichnung des rächenden Hauptcharakters, auf dessen Emotionen und dadurch auch auf nachvollziehbare Motive.

Egal, ob er Honig abfüllt, Feinden die Finger abschneidet oder einen Firmensitz der Gauner abfackelt – Stathams teilnahmsloser Gesichtsausdruck hinter einem Rauschebart wie vom Heiligen Hieronymus ist wie festzementiert. Das versuchen Irons und vor allem Hutcherson durch teils verstörendes Overacting und derbe Sprache zu kompensieren.

Schade, denn die Action würde passen. Statham und Ayer lassen es ordentlich krachen, nur übertreiben sie es hier mit der scheinbaren Unverwundbarkeit der Hauptfigur. Egal, gegen wen und wie viele er antritt, der Ausgang ist sicher. Das nimmt Spannung und Empathie, vor allem hat das Action-Ikone Jason Statham, der bei „The Beekeeper“ (2024) auch als Produzent seine Finger im Spiel hatte, in früheren Filmen weitaus besser, nachvollziehbarer und bewegender gemacht. Man erinnere sich an seine unterschätzte kleine Genre-Perle „Homefront“ (aus dem Jahr 2013; basierend auf einem Roman von US-Autor Chuck Logan)

Fazit: „The Beekeeper“ ist gut gemeint, vielleicht macht man es bei der Fortsetzung (darauf ist ganz offensichtlich das Finale angelegt) aber besser.

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