Sing – Die Show deines Lebens

Sing – Die Show deines Lebens

Beschreibung

Eigentlich läuft es gut für Buster Moons (Stimme im US-Original: Matthew McConaughey; in der deutschen Synchronfassung hören wir Bastian Pastewka) Stadttheater und das aus den ehemaligen tierischen Konkurrenten geformte Ensemble. Das Musical „Alice im Wunderland“ ist jeden Abend ausverkauft, alle können ihr individuelles Talent ausspielen. Aber der Koala will mehr, seine Show nach Redshore City bringen, das rosafarbene Las Vegas dieser bunten Tierwelt.

Dazu muss man den dort allmächtigen Produzenten-Wolf Jimmy Crystal (Bobby Cannavale/Wotan Wilke Möhring) überzeugen. Aber der sowie seine arrogante Assistentin sind harte Nüsse. Nach deren Ablehnung bleibt nur eines: Buster reist mit seiner tierischen Truppe – von Schweinemama Rosita (Reese Witherspoon/Alexandra Maria Lara) über Gorillaboy Johnny (Taron Egerton/Patrick Baehr), Elefanten-Schüchti Meena (Tori Kelly/Maximiliane Häcke) und Stachelschwein Ash (Scarlett Johansson/Stefanie Kloß) bis Kreativschwein Gunter (Nick Kroll/Christian Gaul) und natürlich Assistentin Miss Crawley (Garth Jennings/Katharina Thalbach) – nach Redshore City und schleicht sich in Crystals Reich ein.

Mit einem irren Weltraum-Sci-Fi-Musical und dem leichtfertig versprochenen Auftritt einer lange verschollenen Rockstar-Löwenlegende müssen sie vor dem gnadenlosen Wolf bestehen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Ging es im ersten Teil „Sing“ 2016 noch um den Konkurrenzkampf der einzelnen Figuren und den verzweifelten Versuch, das sterbende Kleinstadttheater zu retten, steigert Regisseur Garth Jennings jetzt das Tempo und öffnet die Tür zur Welt des großen Showbiz.

Rund 40 neu interpretierte, perfekt arrangierte passende Topsongs wie aus einem Guss lassen die Füße des Kinopublikums andauernd den Takt mittappen, die Visualität aus dem Hause Illumination Entertainment („Ich – Einfach unverbesserlich“, „Minions“, „Der Super Mario Bros. Film“) ist überwältigend, und die Gags passen punktgenau.

Der Preis dafür: „Sing – Die Show deines Lebens“ (2021) ist deutlich erwachsener als der ohnehin nicht übertrieben kindliche erste Teil und benötigt ein bisschen Wissen um popkulturelle Phänomene, die mitunter schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben.

Ob daher kleine Kinder dieselbe Gänsehaut haben wie ihre Eltern, wenn der alte Rocklöwe mit der Originalstimme von U2-Legende Bono im Duett mit Stachelschwein-Girl Ash (Scarlett Johansson) „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ singt, ist fraglich.

Auch werden wohl erwachsene Kinobesucher die liebevollen Einblicke ins Getriebe einer großen Las-Vegas-Show faszinierender und interessanter finden als kleine Kinder. Und dass die Vielzahl der einzelnen Figuren (im Zentrum stehen rund zehn wichtige Charaktere) und ihre Geschichten an den zeitlich begrenzten Möglichkeiten der Erzähltiefe zerren, liegt auch auf der Hand – aber dieses berauschende Kinoerlebnis wird ohnehin von seiner feinen Mischung aus Musik, Energie sowie der irren Detailliebe und -fülle in jedem einzelnen Bild zusammengehalten.

Apropos Stimmen: Neben den erneut auftretenden US-Topstars (Matthew McConaughey, Reese Witherspoon oder eben Scarlett Johansson) hat man auch bei den deutschen Synchronsprechern nicht gespart: Wer wäre besser geeignet, einem Showbizverrückten Koala Stimme und Seele zu geben als Bastian Pastewka? Weiters sind Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring, Katharina Thalbach und Iris Berben dabei. Als deutsches Gegenstück zu Bono brummt Peter Maffay professionell seinen Part als Löwe Clay, auch Victoria Swarovski als nervige Junior-Wölfin sowie Robert Palfrader als fieser Nasenaffe mit hörbaren Wiener Wurzeln klingen hier großartig.

Fazit: Wenn die Kids ein bisschen älter sind und Musik mögen und wenn die Eltern jung geblieben sind und die große Show lieben – dann wird der Animationsfilm „Sing – Die Show deines Lebens“ ein Familienausflug mit Mehrwert und bester Laune!