Oppenheimer

Beschreibung

Im Jahr 1942 beschließt die US-Führung unter Präsident Harry S. Truman (Gary Oldman) eine Operation, die den Ausgang des Krieges, aber auch die Zukunft der ganzen Welt entscheidend beeinflussen wird: Aus Sorge, dass Hitlers Drittes Reich bald eine Nukelarwaffe haben könnte, wird in der Wüste von Los Alamos im Bundesstaat New Mexico ein streng geheimer Forschungs- und Entwicklungskomplex errichtet, der den USA als erste diese gefürchtete, aber auch unvergleichlich verlockende, mächtige Technologie bescheren soll: Das Manhattan- Projekt.

Auf militärischer Seite hat Lt. General Leslie R. Groves (Matt Damon) das Sagen über eine Gruppe von Wissenschaftlern, allen voran J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy). Oppenheimer gilt seit den 1920er-Jahren als ein Wunderkind seiner Branche, das allerdings auch schon einen psychischen Zusammenbruch hinter sich hat. Mit seiner Frau Kitty (Emily Blunt) wirft er sich in die Arbeit ohne Vorstellung, welche Folgen diese Forschungen für die Welt haben werden.

Nach Rückschlägen zünden sie die erste Nuklearwaffe, schlicht „The Gadget“ genannt, am 16. Juli 1945 erfolgreich in der Wüste. Doch als Oppenheimer sieht, was seine Schöpfung in Hiroshima und Nagasaki anrichtet, geht er in Opposition zum Manhattan-Projekt.

Nach Kriegsende versucht er auf politischer Ebene als Berater der US-Atomenergiebehörde (AEC), für Kontrolle und gegen nukleares Wettrüsten einzutreten. Was ihn verdächtig und ins Visier des FBI rücken lässt – und den Vorsitzenden Lewis Strauss (Robert Downey Jr.) zu seinem Todfeind macht …

Jetzt ansehen

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Regie-Visionär Christopher Nolan („Dark Knight“-Trilogie, „Inception“, „Interstellar“) porträtiert den „Vater der Atombombe“ J. Robert Oppenheimer und zeigt, wie das unheilvolle Kriegsinstrument im Zuge des Manhattan-Projekts (1942–1946) einst erfunden wurde.

In den Hauptrollen brilliert Nolans Stammbesetzung rund um Cillian Murphy („Oppenheimer“ stellt seine sechste Zusammenarbeit mit Regisseur Christopher Nolan dar; er spielt sehr hingebungsvoll, aber der Titelheld ist eine vergleichsweise blasse Persönlichkeit) und Gary Oldman (sein Harry Truman hat leider nur einen kurzen, aber denkwürdigen Auftritt), die wahren Glanzleistungen liefern allerdings Robert Downey Jr. (seine Darbietung als Ex-Schuhverkäufer/AEC-Vorsitzender Lewis Strauss könnte neben Tony Stark/Iron Man in den Marvel-Superheldenfilmen wohl die beste Performance seiner bisherigen Karriere sein!) und Emily Blunt (mehr als nur glaubwürdig und sehr nahbar als Oppenheimer-Ehefrau Katherine „Kitty“ Oppenheimer) ab.

Für die Produktion von „Oppenheimer“ wurden keine Mühen gescheut: Zum Teil nativ mit IMAX-Kameras auf 65mm-Film – und erstmals in der Kinogeschichte IMAX Schwarz/Weiß-Analogfotografie – gefilmt, lässt Nolans jüngstes Werk jedem Cinephile das Wasser im Mund zusammenlaufen!

Ein unfassbar intensives und aufwenig inszeniertes Biopic, das man sich im Bestfall auf einer IMAX-Leinwand zu Gemüte führt! Zeit und Aufmerksamkeit sollte man allerdings mitbringen, denn mit einer Länge von drei Stunden ist „Oppenheimer“ gewiss kein Leichtgewicht, das man sich im Vorbeigehen reinzieht – vor allem weil sich das letzte Drittel des Films dann doch etwas zieht.

Apropos Leichtgewicht: Die Filmspule der 70mm-IMAX-Projektion ist sage und schreibe 18 Kilometer lang und wiegt rund 270 Kilo – der absolute Wahnsinn! Weltweit gibt es nur eine handvoll Kinos (in den gesamten USA gibt es nur 19 Kinosäle die in der Lage sind, diese Technologie abzuspielen!) und um das Reel überhaupt in die Projektoren einspannen zu können, mussten vielerorts die „Filmteller“ umgebaut und verstärkt weden. Crazy hoch Zehn und wirklich ein cooler Fakt, mit dem man beim nächsten Film-Quiz glänzen kann!

Der Film „Oppenheimer“ (2023) feierte weltweit in derselben Woche (mancherorts sogar auf den Tag genau) wie Greta Gerwigs „Barbie“ seine Premiere. Wenngleich letzteres Werk eine bunte Fantasykomödie rund um die kultige Plastik-Spielzeugpuppe aus dem Hause Mattel darstellt und im klaren Kontrast zum intensiven Biopic „Oppenheimer“ steht, wurden die beiden Filme im Internet rasch zu einem viralen Meme, das unter dem gemeinsamen Titel „Barbenheimer“ auf Erfolg stoßen sollte: Manche Kinos zeigten die beiden Streifen sogar als Double-Feature – die Werbetrommel rührte sich sozusagen von selbst.

Bei der 96. Verleihung der Academy Awards im Jahr 2024 war „Oppenheimer“ mit insgesamt 13 Oscar-Nominierungen der absolute Favorit. Schlussendlich räumte der Streifen sieben Oscars ab, und zwar in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“ (Christopher Nolan), „Bester Hauptdarsteller“ (Cillian Murphy), „Bester Nebendarsteller“ (Robert Downey Jr.), „Beste Kamera“, „Bester Schnitt“ und „Beste Filmmusik“.

Fun Fact: Wie schon zuvor bei den Dreharbeiten der Hitserie „Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“ (2013–2022) musste Hauptdarsteller Cillian Murphy auch für die Darstellung von Kettenraucher J. Robert Oppenheimer so viele Zigaretten rauchen, dass er sich geschworen hat, nie wieder Rollen anzunehmen, in denen er einen Raucher spielen muss. Der echte Oppenheimer starb übrigens im Alter von 62 Jahren an Kehlkopfkrebs – hoffen wir, dass Murphy diesem Schicksal entgeht! Und ja, auf den Filmsets wird zwar Großteils auf echte Zigaretten verzichtet, dennoch beinhalten die nikotinfreien „Fake-Tschick“ Schadstoffe, die bei den Schauspieler:innen gesundheitliche Probleme verursachen können.