Jahresbericht: Wofür der ORF seine Gebühren erhält
‚Donna Leon‘-Krimis sind laut ORF-Jahresbericht Literaturverfilmungen der Kriminalromane einer mehrfach ausgezeichneten Schriftstellerin – kann man so sehen
Einmal pro Jahr muss der ORF erklären, wie er seinen Auftrag erfüllt, jetzt ist der Jahresbericht da – mit spannenden Details!
625 Millionen Euro an Gebühren erhielt der ORF im vergangenen Jahr. Aber wofür setzte er diese Mittel ein? Darüber gibt der sogenannte Jahresbericht Auskunft, den der ORF jährlich vor dem 1. April präsentieren muss.
Dancing Stars und Donna Leon – laut ORF anspruchsvolle Sendungen im Hauptabend
Konkret listet man - auf insgesamt 198 Seiten - so ziemlich alle Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf. Interessant dabei: Welche Formate sich unter den vom Gesetz verordneten anspruchsvollen Sendungen im Hauptabend finden (dazu werden zwei Musterwochen herangezogen): Die Tanzshow ‚Dancing Stars‘ - so argumentiert der ORF - fördere etwa das Interesse des Publikums an Tanz und Bewegung.
Dancing Stars fördert das Inteesse an Tanz und Bewegung – meint der ORF im Jahresbericht
ORF: SOKO Donau fördert die österreichische Identität
Die - eher seichten - ‚Donna Leon‘-Krimis seien Literaturverfilmungen der Kriminalromane einer mehrfach ausgezeichneten Schriftstellerin. ‚SOKO Kitzbühel‘ und ‚SOKO Donau‘ würden österreichische Identität fördern.
Grafik: Das Programm des ORF laut Jahresbericht 2017

Ein Drittel Sendezeit für Unterhaltung, dazu noch 30 Prozent der TV-Zeit für Sport
In Summe, so gibt der ORF an, hätte man 2017 exakt ein Drittel der TV-Sendezeit auf Unterhaltung verwendet, zieht man nur die beiden großen Sender ORF eins und ORF 2 heran, steigt dieser Wert auf 48 Prozent.
30 Prozent aller TV-Zeit war dem Sport gewidmet (inklusive Sportspartenkanal).
Bei der Information (17 % über alle Sender; 25 % in ORF eins/ORF 2) leistete ORF eins 192 Stunden. Allein die ZiBs in ORF 2 kommen in Summe auf 507 Stunden.