Christoph Waltz und Alicia Vikander als ungleiches Ehepaar vor fast vier Jahrhunderten.
Amsterdam um 1630: Kaufmann Cornelis Sandvoort (Christoph Waltz) hat mit Spekulation und Handel von Tulpenzwiebeln ein Vermögen gemacht, aber sein ganzer Stolz ist seine junge, schöne Frau -keine kommt an den Liebreiz von Sophia (Alicia Vikander) heran. Um ihre Schönheit für die Nachwelt zu erhalten, engagiert Sandvoort den aufstrebenden Porträtmaler Jan Van Loos (Dane DeHaan). Doch Maler und Modell kommen einander zu nahe, verlieben sich und planen, unterstützt von einer Dienstmagd, ihre Flucht in die neue Welt. Das nötige Startkapital soll von einer besonders teuren, edlen Tulpenzwiebel kommen …
Wer glaubt, dass Dotcom-Blase und irre Aktienhypes rein zeitgenössische Phänomene sind, irrt gewaltig. Schon im 17. Jahrhundert blühte die Spekulation im wahrsten Sinne des Wortes; damals gingen ganze niederländische Dynastien an Tulpen zugrunde, nachdem sie kurzfristig durch die Blumen reich geworden waren. Dies als Hintergrund für eine klassische Liebesgeschichte zu nehmen, ist reizvoll und von Justin Chadwick stimmig umgesetzt. Die Besetzung passt auch, der einzige fragliche Punkt: Das Publikumsinteresse an Geschichten aus dieser Epoche ist sehr begrenzt; das hat schon ‚Girl with a Pearl Earring‘ gezeigt. Übrigens: In einer Nebenrolle darf ‚Hangover‘-Urviech Zach Galifianakis sein Talent für ernste Rollen ausleben.