The Vatican Tapes
Horror/Thriller, USA 2015Angela ist von einem Dämon besessen - aber welchem?
Weshalb fährt der Teufel eigentlich immer nur in Katholiken? Zumindest in Hollywood scheinen Angehörige dieser konfessionellen US-Minderheit besonders vom Wirken Satans betroffen zu sein. Und so wird auch im neuen Kirchenhorrorstreifen "The Vatican Tapes" die hübsche und liebenswerte Angela Holmes, Tochter eines streng katholischen Militärs, von Luzifer persönlich befallen.
Die 27-jährige Angela (Olivia Taylor Dudley) lebt mit ihrem Freund Pete (John Patrick Amedori) ein glückliches Leben in L.A., auch wenn ihr Vater Roger, ein kerniger, aber im Herzen sanfter Militär, seine liebe Not mit dieser "wilden Ehe" hat.
Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail - und hier bald in Angela. Nach einem vermeintlich harmlosen Schnitt in den Finger verändert sich die junge Frau, die für ihre Umwelt zur Gefahr wird. Menschen sterben und Angela landet alsbald in der Psychiatrie. Da die weltlichen Kräfte hier versagen, ruft Familienpfarrer Pater Lozano (Michael Pena) Rom zu Hilfe. Als Sonderkommando reist Kardinal Bruun (Peter Andersson) an. Die Sache hat allerdings einen Pferdefuß, ist Beelzebub doch wesentlich stärker als die beiden Geistlichen.
"The Vatican Tapes", benannt nach dem (vermutlich) fiktiven geheimen Mephisto-Archiv des Vatikan, das von Vikar Imani (Djimon Hounsou) betreut wird, nimmt sich also Zeit für den Aufbau seiner Charaktere, bevor der Horror sich langsam einschleicht. Mehrheitlich ist dabei ungeachtet mancher Schockeffekte nicht das Geschehen auf der Leinwand, sondern der Kopffilm des Zuschauers das wirklich Gruselige.
Dabei räumt der Streifen mit einer ganzen Reihe an vermeintlichen Eckpfeilern des US-Selbstverständnisses auf. Die katholische Kirche ist in den protestantisch geprägten Staaten ja immer etwas suspekt, aber auch das Militär in Form von Vater Roger oder die Medien versagen als Ankerpunkte angesichts der diabolischen Macht.
In TV und Kino finden: Olivia Taylor Dudley, Michael Pena, Djimon Hounsou, Mark Neveldine