Snow Cake
Drama/ , GB/CDN 2006Alex dringt nur schwer zu Linda vor
Autismus spielt in "Snow Cake" eine Rolle. Doch Regisseur Marc Evans zeigt eine Frau, für die ihre Krankheit nicht nur Beschränkung, sondern auch Gabe ist. Durch die Autistin Linda (Sigourney Weaver) bekommt der wortkarge Engländer Alex (Alan Rickman) einen neuen Zugang zu seinen eigenen tragischen Erlebnissen.
Der Engländer Alex Hughes hat selbst schon einiges mitgemacht. Er hat seinen Sohn verloren und ist frisch aus dem Gefängnis entlassen, weil er den Fahrer tötete, der seinen Nachkommen überfuhr. Nun reist er nach Kanada, um dort mehr über seinen toten Sohn zu erfahren, den er nie kennen gelernt hat. Bei seinem ersten Stopp in einer Raststätte drängt sich ihm die quirlige Vivienne auf, die per Anhalter nach Hause möchte. Auf der Fahrt schafft sie es jedoch, ihn mit ihrem Charme in ein persönliches Gespräch zu verwickeln. Doch dies wird jäh unterbrochen, als ein Lastwagen das Auto rammt. Vivienne ist auf der Stelle tot.
Geläutert von dem eigenen Verlust reist Alex zu Viviennes Mutter in einen kleine Ort, um mit ihr persönlich zu sprechen. Als er vor der Autistin Linda steht, ist er zunächst überrascht. Es prallen zwei Welten aufeinander. Linda hinterfragt nichts, lebt nach ihren eigenen Regeln. Eine Art, die Alex immer wieder verblüfft. So spielen die beiden etwa "Scrabble", doch auch hier hat Linda eigene Ansichten: es gelten Comicsprache und alle Worte, zu denen man eine Geschichte erfinden kann.
Es gibt groteske, absurde Momente, und auch die ernsten Themen fehlen nicht. So zieht sich die Frage der Schuld durch den ganzen Film. Als Alex sich in ihre Nachbarin Maggie (Matrix-Star Carrie-Anne Moss) verliebt, stellt sein Kontrahent Clyde Nachforschungen an und entdeckt, dass Alex schon wegen Mordverdachts im Gefängnis saß. Doch sowohl für Maggie als auch Linda zählt nur die jetzige Begegnung und nicht die Vergangenheit.
In TV und Kino finden: Sigourney Weaver, Alan Rickman, Carrie-Anne Moss, Marc Evans