Meine Mutter
Drama/ , F/P/A/E 2004Eine zerstörerische Mutter-Sohn-Beziehung
"Meine Mutter" basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des französischen Autors Georges Bataille. In den Hauptrollen spielen Isabelle Huppert und Louis Garrel. Im Zentrum des Films stehen der 17-jährige Pierre und dessen Mutter, die die gegenseitige Zuneigung anfangen sexuell auszuleben. Der Film wurde von der österreichischen Filmproduktion Amour Fou co-produziert.
Helene, die abgöttisch geliebte Mutter des 17-jährigen, bei seiner Großmutter lebenden Pierre, entschließt sich, der unschuldigen Verehrung und Zuneigung ihres Sohnes die Wahrheit über ihr alle Konventionen brechendes Leben entgegenzusetzen. Pierre, Resultat einer Vergewaltigung, für die sich Helene seither fortwährend an ihrem Mann rächt, wird nach und nach Zeuge von Ausschweifungen und Perversionen, von einer gegen alle gesellschaftlichen Konventionen gelebten Existenz.
Helene geht es weniger um Lustbefriedigung als um private wie gesellschaftliche Widerstandsakte. Geheime Wünsche, radikale Begierden werden ausgelebt, nicht unterdrückt, Sittenschranken ignoriert. Fasziniert und abgestoßen zugleich wird Pierre in eine dunkle Welt hineingezogen und macht erste sexuelle Erfahrungen.
Der 37-jährige Regisseur Christophe Honore (sein Musical-Film "Les chansons d'amour" lief heuer im Wettbewerb von Cannes) hat einen Film gedreht, der nicht dadurch schockiert, weil er spekulativ gemacht wäre, sondern weil er die von Bataille beschriebene Beziehung in größter Ruhe und Selbstverständlichkeit erzählt und er seine Darsteller dazu gebracht hat, sich mit stoischer Gelassenheit auf sadistische, masochistische und andere Szenen einzulassen, die einem beim Zusehen schmerzen.
In TV und Kino finden: Isabelle Huppert, Louis Garrel, Emma de Caunes, Christophe Honore