Ein Clown - Ein Leben
Biografie, Österreich 2021Ein Clown - Ein Leben
Roncalli ist sein Reich, der Clown Zippo sein Alter Ego: Bernhard Paul hat mit seiner unbeirrbaren Vision der Zirkuswelt seinen Stempel aufgedrückt. Harald Aue zeichnet mit dieser Doku das Psychogramm dieser schillernden Persönlichkeit und spürt den Motivationen und schicksalshaften Wendungen im Leben des genialen Zirkusmachers nach.
„Man kann nicht von heute auf morgen Zirkus machen“, urteilt Elfi Althoff-Jacobi, Leiterin des Österreichischen Nationalzirkus, über die Ambitionen des noch jungen Bernhard Paul zu Beginn des Films.
Dass Paul selbstverständlich doch Zirkus machen kann, auch von heute auf morgen, experimentell und mit feinem Geschmack, beweist er wenig später mit seinem Zirkus Roncalli. Das Konzept: der ideale Zirkus seiner Kindheit. Unterhaltung und Poesie statt „sabbernder Kamele“ und „nach Schweiß stinkender Synthetikkostüme“. Regisseur Harald Aue sucht den Beginn von Roncalli in Pauls Kindheit. Er findet und verwebt grandiose Archivaufnahmen oder lässt den Direktor über einen Friedhof streifen und von der Vergangenheit erzählen. Etwa vom nicht einfachen Verhältnis zu seiner Mutter, für die er bereit war, Akrobatisches zu leisten – zum Beispiel die elterliche Wohnung in einen originalgetreuen Urzustand zu versetzen, samt Besteckset und passender Tapeten. Ein Clown – Ein Leben handelt von einem, der seinen Erfolg einer ungewöhnlichen Kombination von Begabungen verdankt: einem begnadeten Sinn fürs Detail, dem untrüglichen Gespür für die Show und ausreichend Mut, Visionen in die Tat umzusetzen. Ergebnis ist ein Unterhaltungsimperium mit Sitz in Köln. Lagerhallen voll alter Zirkusrequisiten, Wagen und Antiquitäten. Der Film erzählt nicht nur die Geschichte von Bernhard Paul und seinem Lebenswerk – sondern auch davon, was es bedeutet Clown zu sein und sich sein Kindsein zu bewahren. Er nimmt uns mit auf eine Reise in eine phantastische Welt …
In TV und Kino finden: Harald Aue