Das kleine Arschloch und der alte Sack 2
Komödie/ , D 2006Das kleine Arschloch und der alte Sack
Vor zehn Jahren schaffte es Walter Moers' "Kleines Arschloch" erstmals in die Kinos. Mittlerweile ist aus dem kleinen ein großes Arschloch geworden. Wer den frechen Sprücheklopfer von einst mag, wird die mittlerweile geschlechtsreife Ausgabe des zweiten Teils lieben. Und das auch dank der Stimmen von Helge Schneider, Ralph Morgenstern, Dirk Bach und Co.
Der zweite Teil fängt gleich mit dem Leitthema des Films an - dem Tod. Aus dem Haus der Arschloch-Familie ist Frau Mövenpick gestorben. Während des Begräbnisses fährt dann auch Opa - der "alte Sack" - zur Hölle, weil niemand seinen Urinbeutel wechseln will.
Das Kleine Arschloch will den Verlust des "alten Sacks" nicht akzeptieren. Mit skurrilen DNA-Mischungen aus dem Mixer, extremen Diashows und schwarzen Messen versucht der pubertierende Junge seinen Opa wieder zu den Lebenden zurückzuholen. Der von Frau Mövenpick geerbte Hund Peppi muss für so manches Experiment herhalten.
Doch Opa hat in der Hölle neue Lebensqualität zurück gewonnen: Er überwindet rasch die anfängliche Überzeugung, dass Sterben "scheiße" ist. Spätestens die 10.000 nymphomanischen Krankenschwestern in der Dampfsauna machen die Hölle mehr als erträglich. Doch dann kommt heraus, dass Opa Atheist ist.
Begleitet wird die Geschichte von zwei Flugenten, von denen eine Flugangst hat. In breitestem Hessisch erläutert sie die Gefahren des Fliegens: Von Höhenangst, über Herzinfarkt bis hin zum Ende in einer Flugzeugturbine. Die vom Komiker-Duo Badesalz gesprochenen Enten sind allein das Eintrittsgeld wert.
Für den sexistischen "alten Sack" ist Helge Schneider als Sprecher die Idealbesetzung. TV-Moderator Ralph Morgenstern hat gleich vier Figuren seine Stimme geliehen, darunter zusammen mit Dirk Bach einem älteren schwulen Pärchen, dass in die freie Wohnung von Frau Mövenpick einziehen will. Im Film kriegen nicht nur Schwule derbe Scherze ab, sondern auch die Weltreligionen - mit Ausnahme des Islam. Auch wenn die Pointen manchmal etwas gezwungen wirken, ein unterhaltsamer Trickfilm-Kinospaß.
In TV und Kino finden: Michael Schaack