Die sehenswerte, vom ORF mitfinanzierte Doku widmet sich dem Niedergang des einst so stolzen Bauernstandes und zeigt auf, dass in der europäischen Agrarökonomie vieles im Argen liegt.
, Wachse oder weiche'. Regisseur Robert Schabus, der selbst auf einem Bauernhof in Oberkärnten aufgewachsen ist, besucht auf verschiedensten Gebieten tätige heimische Landwirte auf ihren Höfen. Vor der Kamera gewähren sie Einblicke in ihre Arbeit und ihr Leben und lassen ihrem Unmut freien Lauf. Der Preisverfall bei Milch und Schweinefleisch bedroht die Existenz der einen, andere stecken durch den Druck zur Spezialisierung und Erweiterung -"Wachse oder weiche" - in der Schuldenfalle. An der Standesvertretung wird ebenso Kritik geübt wie an der Macht, die die großen Handelskonzerne ausüben.
Höchste Zeit für ein Umdenken!
Daneben erhellen Agrarexperten die sozialen und ökologischen Zusammenhänge. Neben einer Lobbyistin der Nahrungsmittelindustrie kommen u. a. auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und der irische EU-Kommissar Phil Hogan zu Wort. Der Streifen thematisiert die Auswirkungen der Handelsabkommen CETA und TTIP ebenso wie die Herkunft der Lebensmittel. "Die österreichischen Schinken sind in Wahrheit Brasilianer, weil an die Schweine brasilianisches Soja verfüttert wird", erläutert Benedikt Haerlin von der deutschen Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Übrigens: 40 %der weltweit in der Landwirtschaft produzierten Kalorien werden verschwendet oder gehen auf dem Weg zwischen Produzenten und Konsumenten verloren. Höchste Zeit also für ein generelles Umdenken!